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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Runde 2<br />

chologie. „<strong>Die</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en (Disziplinen, Anm. MB) kommen d<strong>an</strong>n auch ein bisschen drin vor…“<br />

(E4.2.2).<br />

[S-N]:<br />

Direkt auf HB:<br />

Philosophie <strong>der</strong> Veröffentlichungspraxis: Hinweis auf die Qualität <strong>der</strong> <strong>an</strong>genommenen Beiträge.<br />

Das Interess<strong>an</strong>te ist die „ex <strong>an</strong>te“-Ablehnung, weil die Artikel nicht „passen“, thematisch. Es gibt<br />

vermutlich eine Fülle <strong>an</strong> pflegewissenschaftlichen Artikeln, die vom Selbstverständnis her <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

sind, aber auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s erscheinen. Vielleicht in einer soziologischen Zeitschrift. Im „Sozialen Fortschritt“<br />

tauchen m<strong>an</strong>chmal Beiträge auf, die sind nicht so eng pflegewissenschaftlich, die sind breiter,<br />

eher pflegepolitisch. Da bleibt natürlich die Frage: Welches Verständnis von <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

haben wir?<br />

Der hohe Anteil <strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung, für den ich mich begeistere, ist ein typisches<br />

„Un<strong>der</strong>dog“- Verhalten in <strong>der</strong> Pflege. In <strong>der</strong> Soziologie ist nämlich <strong>der</strong> St<strong>an</strong>dard, dass die Akzept<strong>an</strong>z<br />

<strong>der</strong> qualitativen Forschung eher gering ist. Wenn ich mich erinnere, welche Kämpfe in <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Soziologie herrschten, eine eigene Sektion (qualitative Forschung,<br />

Anm. MB) aufzumachen, da sieht m<strong>an</strong> heute noch die fehlende Akzept<strong>an</strong>z. Ich spreche jetzt über<br />

Zeitschriften. Dass <strong>der</strong> Büchermarkt explodiert mit Dissertationen und Lehrbüchern zur qualitativen<br />

Sozialforschung, ist etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>es. Aber in <strong>der</strong> qualitätsbewährten, vom Selbstverständnis weitgehend<br />

qu<strong>an</strong>titativen Soziologie kommt m<strong>an</strong> mit qualitativen Methoden g<strong>an</strong>z schlecht rein. In <strong>der</strong><br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> dagegen ist <strong>der</strong> Anteil qualitativer Forschung sehr hoch. Warum? Ich fahre mal<br />

die Schiene: „Wo ich Identität gewinne und mich abgrenze gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en.“ Auch das ist so<br />

ein Beispiel für Pubertätsrituale.<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt Moden“ (BS):<br />

Sie kommen nämlich mit solchen Forschungen nur d<strong>an</strong>n in ihre Pflegezeitschrift rein. Machen Sie<br />

eine Forschung über die Dyade haben Sie Schwierigkeiten, in die Kölner Zeitschrift für Soziologie<br />

und Sozialpsychologie zu kommen, weil die wollen ein großes N, so wie ein Kollege sagt: „Soziologie<br />

ist nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es als <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Mathematik.“ Also m<strong>an</strong> bildet Realität über mathematische<br />

Strukturmodelle ab, und wenn das natürlich Auswahlkriterien sind, d<strong>an</strong>n kommt es zur Konzentration<br />

bestimmter Beiträge in einer dieser wissenschaftlichen Zeitschriften, die Sie <strong>an</strong>alysiert haben.<br />

Das Themenspektrum <strong>der</strong> Gutachter ist interdisziplinär und die in den Zeitschriften ist monodisziplinär<br />

(E3.2.3)<br />

[HM]:<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt Moden“ (BS) und Philosophie im Publikationsbetrieb<br />

(HB):<br />

Da ist wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zwiespalt, in dem wir sind: Qualitative Sozialforschung zu pushen, da es eine<br />

Methodologie ist, die unseren Fragestellungen entgegenkommt. Das steht in engem Zusammen-<br />

CLXXXI

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