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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

rung, verbesserte physische und soziale<br />

Lebensbedingungen). Etwa 3,5 bis 4 Jahre<br />

Gewinn <strong>an</strong> Lebenserwartung (1950−1990)<br />

werden <strong>der</strong> kurativen Medizin zuge‐<br />

schrieben; davon entfällt <strong>der</strong> mit 18<br />

Monaten größte Anteil auf die verbesser‐<br />

te Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> Herzerkr<strong>an</strong>kungen.<br />

Forschungsergebnisse zu „vermeidbaren“<br />

Todesfällen weisen darauf hin, dass eine<br />

weitere wesentliche Reduktion <strong>der</strong> Mor‐<br />

talität nicht so sehr von den Fortschritten<br />

er kurativen Medizin, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

von <strong>der</strong> Realisierung definierbarer prä‐<br />

ventiver Maßnahmen – im Sinne einer<br />

Verhaltens‐ und Verhältnisprävention –<br />

abhängt.<br />

46 Eine differenzierte Einschätzung <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Morbidität auf Bevölke‐<br />

rungsbasis ist aufgrund <strong>der</strong> weiterhin<br />

m<strong>an</strong>gelhaften <strong>deutschen</strong> Datenbasis<br />

schwierig. Anh<strong>an</strong>d von Einzelstudien<br />

werden zu ausgewählten, im Alter bedeu‐<br />

tenden Gesundheitsstörungen und Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heiten Hinweise zu Vorkommen, zu Risi‐<br />

kofaktoren, zur Versorgungslast, zum<br />

kurz‐ und mittelfristigen Zusatzversor‐<br />

gungsbedarf und zu Ansätzen ihrer Prä‐<br />

vention gegeben. <strong>Die</strong> zweite Lebenshälfte<br />

wird vor allem durch die starke Zunahme<br />

chronischer Kr<strong>an</strong>kheiten charakterisiert.<br />

Alter ist jedoch nicht zw<strong>an</strong>gsläufig mit<br />

Kr<strong>an</strong>kheit verbunden. In vielen Bereichen<br />

Dauer <strong>der</strong> Leistungen abnehmen.<br />

Vorzeitige Mortalität erspart daher<br />

nicht‐medizinische Versorgungskos‐<br />

ten. Nach einer Analyse <strong>der</strong> Ver‐<br />

brauchsziffern von Versterbenden<br />

und Überlebenden können durch den<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> altersspezifischen<br />

Verbrauchsziffern bis zu 15−20 %<br />

aufgrund <strong>der</strong> steigenden Lebenser‐<br />

wartung eingespart werden. <strong>Die</strong> Höhe<br />

<strong>der</strong> Versorgungskosten ist nicht<br />

zuletzt auch davon abhängig, inwie‐<br />

weit es gelingt, Morbidität und vor‐<br />

zeitige Mortalität zu vermeiden. Bei<br />

<strong>der</strong> Annahme einer „komprimierten<br />

Morbidität“ ist in <strong>der</strong> Altenpopulation<br />

von Industriestaaten sogar eine<br />

komplette Kompensation des demo‐<br />

grafisch bedingten Mehrbedarfs<br />

möglich. Ökonomische Verteilungsge‐<br />

rechtigkeit hat Einfluss auf den<br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

<strong>Die</strong>se Abgrenzung (siehe C46, MB)<br />

hat potentielle Folgen für die Kosten‐<br />

übernahme <strong>der</strong> Versorgung<br />

und die Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d<br />

besteht ein signifik<strong>an</strong>ter Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

zwischen <strong>der</strong> ökonomischen Verteilungs‐<br />

gerechtigkeit und <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung. Somit hat ökonomische<br />

Verteilungsgerechtigkeit Einfluss auf den<br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

I (siehe B46, MB): Professionelle (und<br />

gesellschaftliche) Sichtweisen bestimmen<br />

wesentlich, welche physiologischen<br />

Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Gesundheit als<br />

Kr<strong>an</strong>kheit definiert und einer Therapie<br />

unterzogen werden (…). <strong>Die</strong> oft unter‐<br />

schätzte individuelle Kompensation<br />

altersbedingter Beeinträchtigungen<br />

könnte durch professionelle und gesell‐<br />

schaftliche Hilfestellungen gezielt geför‐<br />

<strong>der</strong>t werden.<br />

S. 28 Unscharfe Ent‐<br />

wicklungsprogno‐<br />

se bezüglich<br />

epidemiologischer<br />

Entwicklungen<br />

Abstufungen von<br />

Morbidität im<br />

Alter<br />

„Alter ist nicht<br />

zw<strong>an</strong>gsläufig mit<br />

Kr<strong>an</strong>kheit ver‐<br />

bunden“<br />

Perspektiven auf<br />

XVI

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