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Metzinger · Subjekt und Selbstmodell - Cogprints

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44<br />

1. Kapitel<br />

Die eben aufgelisteten Fragen sollen einen Minimalkanon der systemati<br />

schenProblemedarstellen,dieeinephilosophischeTheoriedesErlebnis<br />

subjekts lösen muß. Natürlich decken sie nur einen kleinen Bruchteil des<br />

Problemfelds ab. Sie können uns aber als inhaltliche Richtschnur bei den<br />

nun folgenden Untersuchungen dienen <strong>und</strong> als roter Faden, der am Ende<br />

wieder aufgenommen wird.<br />

Es werden am Ende jedoch zwei rote Fäden sein, die wir wieder aufneh<br />

men <strong>und</strong> miteinander verbinden müssen: Zusätzlich zu den eben aufgewor<br />

fenensystematischenFragenwerdeichimviertenKapiteldieArgumente<br />

des in der Gegenwart vielleicht bedeutendsten anti naturalistischen Philo<br />

sophen des Geistes näher untersuchen. Auf diese Weise hoffe ich, ein zwei<br />

tes Sprungbrett in die Diskussion zu entdecken <strong>und</strong> durch Einbeziehung<br />

der philosophischen Fachdiskussion zusätzliche Perspektiven auf die Pro<br />

bleme zu gewinnen, die den Aufbau einer Theorie des Erlebnissubjekts als<br />

so dringend notwendig erscheinen lassen. Es gibt deshalb in diesem Buch<br />

zwei Gruppen von Fragen <strong>und</strong> zwei Gruppen von Antworten: Allgemein<br />

systematische Fragen <strong>und</strong> Antworten sowie solche, die sich speziell mit<br />

Thomas Nagels Versuchen auseinandersetzen, die Dimension des <strong>Subjekt</strong>i<br />

ven gegen vorschnelle Reduktionsversuche zu verteidigen. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> nenne ich der Vollständigkeit halber bereits hier die drei zentralen<br />

Fragen der zweiten Gruppe, obwohl sie erst im vierten Kapitel weiter<br />

entfaltet <strong>und</strong> untersucht werden. Leser, die mit Nagels Schriften nicht<br />

vertraut sind, sollten sich dadurch nicht beunruhigen lassen. Die Bedeu<br />

tung von Nagels Beiträgen wird im vierten Kapitel deutlich werden.<br />

P13: Gibt es für externe Beobachter eine zuverlässige Möglichkeit,<br />

um zu entscheiden, ob in einem gegebenen System mit bekannten<br />

physischen <strong>und</strong> funktionalen Eigenschaften die phänomenale Qua<br />

lität des Nagelschen „Wie es ist, ein X zu sein“ auftritt?<br />

P14: Lassen sich das Nagelsche „objective self“ <strong>und</strong> die mit seinem<br />

Auftreten verb<strong>und</strong>enen Perspektivenwechsel als Resultat mentaler<br />

Repräsentation verstehen?<br />

LS 8: Was drückt der „philosophische Gedanke“ aus? Was heißt:<br />

„Dieses denkende <strong>Subjekt</strong> betrachtet die Welt durch die Person<br />

TN“? Kann man sinnvollerweise davon sprechen, daß das <strong>Subjekt</strong><br />

die öffentliche Person als Erkenntnisinstrument einsetzt?<br />

Thomas Nagel hat (1974) vorgeschlagen, daß wir uns um die Entwicklung<br />

einer objektiven Phänomenologie bemühen sollten. Eine solche Phänome<br />

nologie müßte es uns ermöglichen, den subjektiven Charakter mentaler<br />

Zustände weiter zu erforschen ohne dabei auf philosophisch introspektive

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