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Metzinger · Subjekt und Selbstmodell - Cogprints

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42<br />

1. Kapitel<br />

sein, die genetischen Bedingungen introspektiver Gewißheiten näher zu un<br />

tersuchen.<br />

P1: Wie entstehen cartesianische Intuitionen wie z. B. die Kontin<br />

genz Intuition, die Unteilbarkeits Intuition, das Gefühl der direk<br />

ten Gegebenheit mentaler Inhalte?<br />

Weiter muß man fragen, welche neuen psychologischen Eigenschaften<br />

durch selbstreferentielle Sprechakte einesgewissen Typs ins Spiel kommen.<br />

P2: Welche psychologischen Eigenschaften entstehen dadurch, daß<br />

eine Person mental oder extern in Form monologischer Selbstrefe<br />

renz auf sich Bezug nimmt?<br />

Dann stellt sich die Frage nach möglichen Erklärungen für die jeweiligen<br />

Aspekte des psychischen Phänomens <strong>Subjekt</strong>ivität im Rahmen einer natu<br />

ralistischen Theorie des Geistes.<br />

P 3: Was ist der „phänomenale Gehalt“ mentaler Zustände im<br />

Gegensatz zu ihrem „intentionalen Gehalt“? Gibt es mentale Zu<br />

stände ohne phänomenalen Gehalt?<br />

P4: Koinzidiert das Auftreten von phänomenalem Gehalt immer<br />

mit dem, was wir „Bewußtsein“ nennen? Gibt es Gegenbeispiele?<br />

P5: Ist das Auftreten von Qualia an eine subjektive Erlebnisper<br />

spektive oder an bestimmte Klassen von Bewußtseinszuständen ge<br />

b<strong>und</strong>en? Kann es nicht subjektzentrierte Qualia geben?<br />

Es fragt sich zudem, welchen Status der Begriff „Bewußtsein“ in einer<br />

naturalistischen Theorie des Geistes einnehmen kann. „Bewußtsein“ ist ein<br />

phänomenologisch alltagspsychologischer Terminus, der semantisch un<br />

scharf ist <strong>und</strong> nur schwer auf eine empirisch f<strong>und</strong>ierte Taxonomie mentaler<br />

Zustände abgebildet werden kann. 24 Es ist aber ein Begriff, der in einer<br />

philosophischen Theorie des Geistes einen zentralen Platz einnehmen<br />

wird, weil er eine wichtige Rolle in unserem lebensweltlichen Selbstver<br />

ständnis spielt <strong>und</strong> deshalb auch wenn ihn eine repräsentationale Theorie<br />

der <strong>Subjekt</strong>ivität letztlich eliminieren sollte allein unter anthropologi<br />

scher Hinsicht bedeutsam ist. Der begriffliche Kommentar zum Fortschritt<br />

24 Vgl. Allport 1988, Bieri 1991, Wilkes 1984, 1988 <strong>und</strong> Abschnitt 2.1.4.

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