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Metzinger · Subjekt und Selbstmodell - Cogprints

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Vom <strong>Subjekt</strong> zum <strong>Selbstmodell</strong>: Perspektivität ohne Ego 273<br />

(SMT, MRT): <strong>Subjekt</strong>ivität ist eine Eigenschaft komplexer infor<br />

mationsverarbeitender Systeme, die genau dann instantiiert wird,<br />

wenn das System in das von ihm aktivierte Realitätsmodell ein<br />

<strong>Selbstmodell</strong> einbettet. Die Inhalte phänomenalen Bewußtseins<br />

sind Meta Repräsentate, die für ein System eine Teilmenge der<br />

gegenwärtig in ihm aktivierten mentalen Simulate <strong>und</strong> Präsentate<br />

abbilden. Das, was alle bewußten inneren Zuständen miteinander<br />

gemein haben, ist die Tatsache, daß sie durch eine globale Metare<br />

präsentationsfunktion erfaßt werden. Bewußte <strong>Subjekt</strong>ivität ent<br />

steht, wenn ein Teil des <strong>Selbstmodell</strong>s durch diese Funktion erfaßt<br />

wird.<br />

Die Kombination von SMT <strong>und</strong> MRT bietet den begrifflichen Rahmen für<br />

eine Analyse bewußter <strong>Subjekt</strong>ivität im Rahmen einer naturalistischen<br />

Theorie mentaler Modellierung: Bewußte <strong>Subjekt</strong>ivität instantiiert ein Sy<br />

stem genau dann, wenn es einen Teil des von ihm aktivierten <strong>Selbstmodell</strong>s<br />

metarepräsentational abbildet.<br />

Einwand: Gottseidank sind Maschinen, die dieses Merkmal besitzen <strong>und</strong> im<br />

Komplexitätsbereich des Menschen operieren, technisch noch nicht mach<br />

bar. Aber selbst, wenn es sie einmal geben sollte, hätten sie keine qualitativ<br />

gehaltvollen inneren Zustände die Rotwahrnehmungen einer solchen Ma<br />

schine würden ohne die Instantiierung phänomenaler Röte, die internen Re<br />

präsentationen von Beschädigungen ihrer Hardware ohne Schmerzhaftigkeit<br />

in „erlebnismäßiger Blindheit“ ablaufen. Das Nagelsche „Wie es ist, ein X zu<br />

sein“ gäbe es für diese Maschine nicht.<br />

Antwort: Richtig. Wenn ein solches System aber das erzeugt, was ich als<br />

mentale Präsentate bezeichnet habe, <strong>und</strong> dann noch in den metarepräsen<br />

tational abgebildeten Teil des Realitätsmodells einbettet, erfüllt es die re<br />

präsentationalen Bedingungen für die Erzeugung von denjenigen Zustän<br />

den, die wir in der etwas vagen <strong>und</strong> möglicherweise begrifflich<br />

inkonsistenten traditionellen Taxonomie als „Qualia“ bezeichnen. Wir<br />

müssen also für die Analyse qualitativen Selbstbewußtseins noch eine Zu<br />

satzhypothese aufstellen. Ich kann hier nur die Analog Indikator Hypothese<br />

zur Adjunktion anbieten:

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