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Metzinger · Subjekt und Selbstmodell - Cogprints

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3. Kapitel<br />

Die <strong>Selbstmodell</strong> Theorie der <strong>Subjekt</strong>ivität<br />

In den beiden vorangegangenen Kapiteln habe ich versucht, die Geogra<br />

phie der mit der Frage nach der <strong>Subjekt</strong>ivität mentaler Zustände verknüpf<br />

ten Problemlandschaft zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den Hintergr<strong>und</strong> zu beleuchten,<br />

vor dem eine naturalistische Theorie des Geistes sich dieser Frage unter<br />

Einsatz des Begriffs der mentalen Repräsentation zuwenden kann. In den<br />

folgendenKapitelnwerdeichn<strong>und</strong>iebishergewonnenenEinsichtenauf<br />

die Frage mentaler Selbstrepräsentation anwenden <strong>und</strong> dann den Gang der<br />

Überlegungen um einige zentrale Elemente der philosophischen Gegen<br />

wartsdiskussion erweitern. Abschliessend werde ich versuchen, Antworten<br />

auf die zu Beginn aufgeworfenen Fragen zu geben. Wenden wir uns aber<br />

zunächst der Frage zu, was geschieht, wenn ein informationsverarbeitendes<br />

System sich selbst intern darzustellen beginnt.<br />

3.1.1 Mentale Selbstrepräsentation: Mereologische Intentionalität<br />

Mentale Selbstrepräsentation ist ein interessanter Sonderfall mentaler Re<br />

präsentation: Es ist genau der Fall, bei dem das den Prozeß der internen<br />

Repräsentation durchführende System sich selbst abbildet. Es erzeugt einen<br />

inneren Zustand ein Selbstrepräsentat mit dessen Hilfe es sich selbst auf<br />

nicht sprachliche Weise beschreibt, mit dem es sein Verhalten steuern <strong>und</strong><br />

auf sich selbst als Ganzes Bezug nehmen kann. Das Repräsentandum ist in<br />

diesem Fall das das mentale Selbstrepräsentat erzeugende System selbst.<br />

Die Realisierung dieser speziellen Variante der Repräsentationsbeziehung<br />

bringt einige neue logische <strong>und</strong> psychologische Eigenschaften mit sich. Um<br />

diese Eigenschaften besser zu verstehen, ist es gut, sich noch einmal das<br />

Gr<strong>und</strong>schema der teleofunktionalistischen Abbildungsrelation zu verge<br />

genwärtigen.<br />

Mentale Repräsentation<br />

Repräsentation: M Rep (S,X,Y)<br />

XrepräsentiertYfür S.<br />

X ist ein interner Systemzustand.<br />

X ist potentiell introspizierbar; d. h. kann seinerseits zum Re<br />

präsentandum von Repräsentationsprozessen höherer Ordnung<br />

werden.<br />

M Rep ist antisymmetrisch.<br />

Betrachten wir zum Vergleich die logische Struktur des eben angesproche<br />

nen Sonderfalls:

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