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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Erzählt wird in den Interviews von anfangs fördernden Personen, die am Ende des Studiums zu einem<br />

Lehrauftrag oder zur Mitarbeit an einem Projekt eingeladen hatten. 119 Ein anderer Zugang war die<br />

Tätigkeit als TutorIn, über die man/frau immer mehr in die Lehrveranstaltungen eingeb<strong>und</strong>en wurde.<br />

Über diese Schritte war dann die Richtung einer wissenschaftlichen Laufbahn eingeschlagen worden.<br />

Es interessierten uns die Übergänge vom Studium zu dieser <strong>LektorInnen</strong>- <strong>und</strong> Freien<br />

WissenschafterInnen-Tätigkeit. Wie werden diese Passagen geschildert? Wie kam man/frau zum<br />

ersten Lehrauftrag/Forschungsprojekt?<br />

“Ja <strong>und</strong> dann hab’ ich eigentlich schon – das war mal die Projektseite, seit Ende meines Studiums<br />

<strong>und</strong> seit ’89 war ich eigentlich schon als Tutor in Lehrveranstaltungen beschäftigt <strong>und</strong> hab’ dann ab<br />

’91 oder ab ’90 –das weiß ich jetzt nicht mehr genau, die ersten Lehraufträge bekommen. Einerseits<br />

in physiologischen Spezialpraktika, andererseits in den Bestimmungsübungen. Also eher ökologisch<br />

angehauchte Veranstaltungen (...).”<br />

“Da hab’ ich, wie ich auf dem D. war, also kurz nach dem Studium, ganz kurz danach, hat mich der<br />

P. gefragt, ob ich bei- für eine Ausstellung über Arbeit in Oberösterreich, ein bißchen was über<br />

Frauen machen will. (...) Ja, <strong>und</strong> das hat mich interessiert, das hat mich echt als Thema interessiert.<br />

Frauenarbeit um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende, bezahlte, unbezahlte, Hausarbeit <strong>und</strong> so weiter. Und da<br />

hab’ ich ziemlich viel Material gesammelt, da war dann eine Tafel in Wirklichkeit dort. Und die<br />

haben das aber mitgekriegt, daß ich da ziemlich viel mache <strong>und</strong> so. Und daß mich das interessiert<br />

<strong>und</strong> da haben sie mich gefragt, ob ich bei ihnen am Institut– ich glaub den Frauen-Lehrauftrag<br />

machen will <strong>und</strong> so hab’ ich- Da war ich also wirklich jung <strong>und</strong> unbedarft, ja, das war ein Jahr,<br />

nachdem ich fertig war mit der Uni, oder vielleicht sogar nur ein halbes, hab’ ich da den ersten<br />

Lehrauftrag gekriegt. Und dann hab’ ich eigentlich jedes zweite Mal, jedes zweite Semester, glaub’<br />

ich, diesen Frauen-Lehrauftrag dort gemacht <strong>und</strong> ab <strong>und</strong> zu halt dann noch einen im<br />

Normalprogramm von denen. So lang eigentlich, bis ich nach F. gegangen bin.”<br />

Die Statusübergänge waren fließend <strong>und</strong> scheinen einer gewissen strukturellen Automatik im Ablauf<br />

der Qualifikation zu folgen: nach der Diplomarbeit die Dissertation, nach der Dissertation die<br />

Habilitation, vom Studium in die <strong>LektorInnen</strong>tätigkeit <strong>und</strong> in die Forschungsprojekte.<br />

“Und dann hab’ ich auch relativ schnell, die Diss. hab’ ich nicht g’macht, aber intensiv das betrieben,<br />

eigentlich. Und hab’ dann während ich die Diss. g’schrieben hab’, <strong>und</strong>, des hat MIR damals, auch<br />

emotional, SEHR viel geholfen, obwohl ich mich noch erinnern kann, daß ein Fre<strong>und</strong>, also weil ich<br />

eben, von der Secession damals, über eine Kollegin, an Auftrag ’kriegt hab’ für die Secession., die<br />

haben damals irgendein, ein h<strong>und</strong>ert Jahr war’s nicht, aber irgend so ein Jubiläum, oder h<strong>und</strong>ert, ja,<br />

ich glaub’ doch, oder so irgendwas, für das Buch, für dieses Festschriftding, was zu machen. Und<br />

zwar, also Secession in der <strong>Zwischen</strong>kriegszeit <strong>und</strong> Nazizeit. Und das hab’ ich über eine Kollegin<br />

’kriegt, die mich halt dort irgendwie genannt hat, <strong>und</strong> hab’ das dann tatsächlich’kriegt, <strong>und</strong> die waren<br />

auch irgendwie so offen, so ein unbekanntes Mauserl zu nehmen, ja? Und mir hat des einfach, das<br />

119 Diese Einschätzung wird durch die quantitativen Untersuchungsergebnisse bestätigt: Vgl. Kapitel 3.3.1., siehe<br />

auch 2.3.1.<br />

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