Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

Absicherung, über Werkverträge die Existenzsicherung sichergestellt wurde, ist nicht länger haltbar,
wobei nicht auszuschließen ist, daß die Belastungen aus der Versicherungspflicht ausschließlich zu
Lasten der ForscherInnen gehen, weil diese nicht in der Verhandlungsposition sind, die zusätzlichen
Sozialversicherungskosten nach dem “Stopfen” des Schlupflochs zumindest zu einem Teil auch an
ihre AuftraggeberInnen weiterzugeben. Im Beispiel der Übersicht 6 würde sich das Einkommen
durch die Versicherungspflicht um mehr als ein Sechstel (1999) bzw. – nach Wegfall der Regelung
über die Doppelversicherung in der Krankenversicherung – um mehr als ein Viertel reduzieren.
Weiters ist zu beachten, daß die Beiträge zur Pensionsversicherung für (Neue) Selbständige bis
zum Jahr 2009 von 15,5 Prozent (1999) auf 20,25 Prozent steigen werden.
- Der Problematik, daß über wissenschaftliche Projekte oftmals nur Teilzeitanstellungen gefunden
werden können (ohne daß damit gesagt wäre, daß auch nur ein Teil der Arbeitskraft an die Projekte
gebunden wird) entspricht auf der Seite der Werkverträge, daß es sich –in Bereichen, in denen
überhaupt eine Nachfrage nach “Forschungsdienstleistungen” besteht– oftmals um kleinteilige
Aufträge handelt, die sich ebenfalls aus der Zersplitterung größerer Aufträge auf mehrere
AuftragnehmerInnen ergeben. Mit der Notwendigkeit, zahlreiche dieser “Kleinaufträge”
anzunehmen, geht die Gefahr einer weitgehenden Zersplitterung der eigenen Arbeitsgebiete einher.
Neben der Frage nach der Höhe der Einkünfte überhaupt steht insbesondere die Frage nach der
Zahl der Einkommensquellen und – damit oft im engen Zusammenhang stehend – der
hinreichenden Homogenität der Forschungsfelder im Vordergrund.
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