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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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- Der “öffentlichen” Nachfrage, bei der die zu erzielenden Einkommen fixiert sind, steht nur in<br />

wenigen Bereichen eine “private” Nachfrage gegenüber. Diese erscheint aber als zu gering, um es<br />

zu ermöglichen, daß eine Gruppe von diese Nachfrage befriedigenden Professionalisten zugleich<br />

auch eine Mindestpreisregelung durchsetzten könnte.<br />

Übersicht 1: Vergleich der Voraussetzungen für kollektive Einkommenspolitik zwischen klassischen<br />

Freien Berufen/Freien WissenschafterInnen bzw. Externen <strong>LektorInnen</strong>/universitären ForscherInnen<br />

Freie Berufe Freie ForscherInnen/<br />

Externe <strong>LektorInnen</strong><br />

universitäre ForscherInnen<br />

Interessensvertretung<br />

Einkommenspolitik<br />

stark entwickelt kaum entwickelt stark entwickelt<br />

Marktschließung: - gesetzliche Bestimm- kaum entwickelt Habilitation,<br />

ungen(“Berufsbe- “Hausberufungen”<br />

Marktregulierung<br />

rechtigungswesen”)<br />

- Verengung des An-gebots<br />

an Ausbildungs-plätzen<br />

Mindestst<strong>und</strong>ensätze (z. B. kaum entwickelt (feststehende<br />

Satz der Steuer-berater <strong>und</strong><br />

Wirt-schaftstreuhänder:<br />

S 1.050,-/h)<br />

Einkommenssätze)<br />

Möglichkeiten zur Vollauslastung nach kaum entwickelt zweijährige Vorrückung<br />

Einkommenssteigerung Etabliertheit, Anhebung der<br />

Sätze, unter-nehmerische<br />

Ausweitung<br />

Ein schematischer Vergleich (vgl. Übersicht 1) zwischen den klassischen freien Berufen, dem Status<br />

universitärer ForscherInnen <strong>und</strong> der Situation der Freien WissenschafterInnen/Externen ForscherInnen<br />

zeigt, daß für die letztgenannten sichbislang kaum Äquivalente zu den – keineswegs<br />

unproblematischen – traditionellen Mechanismen zur Sicherstellung eines attraktiven Einkommens für<br />

in das Berufsfeld bereits Integrierte gef<strong>und</strong>en sind.<br />

Zusammenfassend läßt sich der “Markt”, auf dem Freie WissenschafterInnen/Externe <strong>LektorInnen</strong> ihre<br />

Einkünfte erzielen müssen, als eine Kombination der Nachteile einer tatsächlich marktorientierten<br />

Berufstätigkeit <strong>und</strong> einer unselbständigen Tätigkeit bei einem weitgehend monopolistischem<br />

Arbeitgeber charakterisierten:<br />

- Vom “Marktmodell” erscheint insbesondere Unsicherheit, überhaupt Projekte, Lehraufträge usw.<br />

akquirieren zu können, übernommen. Das Risiko liegt ausschließlich beim Individuum. Kollektive<br />

Interessenspolitik, wie bei den freien Berufen üblich, die – zum Preis einer vergleichsweise rigiden<br />

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