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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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- Erschließung des Zugangs zu unterschiedlichen Forschungsfinanzierungsformen<br />

(Antragsforschung, Auftragsforschung für öffentliche, semi-öffentliche <strong>und</strong> private Auftraggeber;<br />

wissenschaftsnahe Dienstleistungen usw.)<br />

- Lehranbote an unterschiedliche Institutionen (unterschiedliche Universitätsinstitute an<br />

unterschiedlichen Standorten, Anbote an sonstige öffentliche (Fachhochschulen,<br />

Verwaltungsakademie usw.) <strong>und</strong> private Bildungseinrichtungen (Volkshochschulen; private<br />

Seminaranbieter usw.)<br />

- hohe Investitionen in den Aufbau <strong>und</strong> die Aufrechterhaltung sozialer Netzwerke<br />

Insgesamt sind die Strategien, die eine dauerhafte Existenz als Freie WissenschafterIn/ Externe<br />

LektorIn ermöglichen sollen, jenen bei der Etablierung in typisch freiberuflichen Berufsfeldern (Steuer-<br />

<strong>und</strong> Unternehmensberatung, Architektur, Graphik usw.) vergleichbar. Hohe Arbeitseinsätze bei<br />

vergleichsweise geringem Einkommen werden für den Aufbau einer hinreichenden Marktposition<br />

hingenommen. Sofern die Arbeitseinsätze, die nicht direkt der Forschung zugute kommen,<br />

insbesondere in der Etablierungsphase besonders hoch sind, besteht die Gefahr, daß es<br />

periodenweise zu einem weitgehenden Aussetzen der eigentlichen Forschungstätigkeit kommt.<br />

Bei einer dauerhaften Privilegierung der “Unternehmerfunktion” gegenüber der Forschung muß von<br />

einem Rollenwandel gesprochen werden; die Orientierung an der Sicherstellung hinreichender<br />

Arbeitsbedingungen wird durch das gewinnorientierte Agieren auf “wissenschaftsnahen”Märkten<br />

ersetzt, das Interesse an der eigenen Forschungstätigkeit geht verloren, oftmals werden die<br />

eigentlichen Forschungsleistungen weitgehend an Dritte delegiert. Weiters werden Ressourcen<br />

(soziale Kontakte, Managementerfahrung usw.) aufgebaut, die tendenziell die Möglichkeit bieten, in<br />

administrative Leitungspositionen zu wechseln <strong>und</strong> somit endgültig aus einer wissenschaftlichen<br />

Laufbahn auszuscheiden.<br />

Ist die Etablierung weitgehend gelungen <strong>und</strong> damit ein Mindestmaß an symbolischen<br />

(Projektleitungen, Publikationen, Kooperationen mit Institutionen, Lehraufträge an unterschiedlichen<br />

universitären Einrichtungen usw.) <strong>und</strong> sozialen Kapitalien sichergestellt, können die Bemühung daran<br />

ausgerichtet werden<br />

- den Anteil am Zeitbudget, der für unmittelbare Forschungstätigkeiten zur Verfügung steht, zu<br />

erhöhen<br />

- die Tätigkeitsbereiche auf besonders tragfähige Sektoren einzuschränken<br />

- das Einkommen auf einem befriedigenden Niveau zu verstetigen.<br />

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