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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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- Es fehlt ein Gr<strong>und</strong>einkommen, d. h. in Zeiten, in denen zwar der Arbeitsprozeß weitergeht (neue<br />

Projektanträge, Abschluß von Projekten nach Ablauf der finanzierten Periode usw.), stehen<br />

Arbeitseinsätzen überhaupt kein Einkommen gegenüber.<br />

- Die Strategie, durch Investitionen in unterschiedlichen Aufgabenfeldern die ökonomische<br />

Sicherheit zu erhöhen, erfordert insgesamt hohe Arbeitseinsätze, die weitgehend unabhängig vom<br />

aktuell erzielten Einkommen weiterlaufen müssen, soll eine einmal gewonnene Position nicht wieder<br />

verloren werden.<br />

1.4.1.2.3. Verhältnis gesicherte/“marktabhängige” Einkommensteile<br />

Das Verhältnis zwischen gesicherten <strong>und</strong> “marktabhängigen” Einkommensteilen, bzw. das gänzliche<br />

Fehlen von gesicherten Einkommensanteilen, muß als einer der entscheidendsten Unterschiede<br />

zwischen universitären ForscherInnen <strong>und</strong> Freien ForscherInnen/Externen WissenschafterInnen<br />

angesehen werden.<br />

Dieser Unterschied bleibt zentral, auch wenn Teile der Universitätsangehörigen Einkommen aus<br />

nebenberuflicher wissenschaftlicher Tätigkeit ziehen <strong>und</strong> diese Einkommensteile als “marktabhäng” zu<br />

bezeichnen sind <strong>und</strong> andererseits ein Teil der Externen <strong>LektorInnen</strong> Lehraufträge erfüllen, auf deren<br />

Erteilung sie weitgehend sicher bauen können <strong>und</strong> somit über einen sicheren Einkommensteil<br />

verfügen.<br />

1.4.1.2.4. Erwartbare Einkommensentwicklung<br />

Neben dem Fehlen einer ökonomischen Gr<strong>und</strong>sicherung stellt das Fehlen einer absehbaren<br />

Einkommensentwicklung den wesentlichsten Unterschied zwischen universitären ForscherInnen <strong>und</strong><br />

Freien WissenschafterInnen/Externen <strong>LektorInnen</strong> dar. Während sich bei unbefristet an der Universität<br />

Lehrenden bzw. Forschenden das Gr<strong>und</strong>gehalt vervielfacht, können Freie<br />

WissenschafterInnen/Externe <strong>LektorInnen</strong> auf keinerlei sichere Einkommens-zuwächse bauen. Den<br />

begrenzten Möglichkeiten, durch Produktivitätssteigerungen <strong>und</strong> Etablierung höhere Einkommen zu<br />

erzielen, stehen insbesondere Einkommensquellen gegenüber, die unabhängig von der Dauer der<br />

Tätigkeit gleich hoch bleiben <strong>und</strong> damit einen Einkommenszuwachs ausschließen (z. B. Sätze des<br />

FWF, Vergütung für Lehraufträge). Sofern der Eintritt in eine universitäre Laufbahn für wesentlichen<br />

Teile der Freien WissenschafterInnen/Externen <strong>LektorInnen</strong> ein erstrebenswertes Karriereziel bliebt,<br />

müssen sie – insbesonders seit der mit 1. 5. 1995 erfolgten Begrenzung der anrechenbaren<br />

Vordienstzeiten – auf jede Berücksichtigung ihrer bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn verzichten<br />

<strong>und</strong> mit dem Gehalt einer AnfängerIn vorlieb nehmen.<br />

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