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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Zu den beruflichen Aufgaben einer ForscherIn gehören nicht nur die direkt der Forschungsarbeit<br />

gewidmeten Arbeitseinsätze, sondern insbesondere auch Arbeitseinsätze, die notwendig sind, um<br />

- die materiellen Ressourcen für die Forschung zu akquirieren,<br />

- die gewonnenen Ergebnisse unterschiedlichen Foren zu vermitteln (Peers des gleichen<br />

Forschungsschwerpunktes, FachwissenschafterInnen mit anderen Schwerpunkten,<br />

WissenschafterInnen anderer Disziplinen, fortgeschrittenen StudentInnen, StudienanfängerInnen<br />

usw.)<br />

- die sich aus der Forschung, Vermittlung <strong>und</strong> – falls eine Lehrtätigkeit ausgeübt wird – Lehre<br />

ergebenden Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, sowie<br />

- eine hinreichende Einbindung in wissenschaftliche Netzwerke sicherzustellen.<br />

Analytisch lassen sich somit jene Zeitbudgetanteile, die direkt der eigentlichen Forschung gewidmet<br />

sind, von jenen unterscheiden, die für die anderen Aufgabenbereiche aufzuwenden sind. Weiters<br />

lassen sich die Unterschiede in der Verteilung der Zeitaufwände zwischen den sonstigen Aufgaben<br />

dazu heranziehen, Arbeitsbedingungen von ForscherInnen je nach Schwerpunktbildung bei den<br />

sonstigen Aufgaben zu klassifizieren.<br />

Generell muß weiters ein relativer Vorrang der direkten Forschungsinvestitionen vor den sonstigen<br />

Aufgaben angenommen werden: sinken die direkten Forschungseinsätze in absoluten Zahlen über<br />

längere Zeiträume unter einen Minimalwert – <strong>und</strong> bei diesem werden zwischen den Disziplinen<br />

Unterschiede bestehen –, dann muß davon ausgegangen werden, daß sich eine Rollenkonversion<br />

vollzogen hat, die Rollendefinition nicht mehr über die Forschungsleistung, sondern über andere<br />

Schwergewichte (Administration, Unternehmerschaft) erfolgt. Daraus folgt weiters, daß auf ein<br />

wesentliches Ansteigen der absoluten Arbeitsbelastung mit den “ergänzenden” Aufgaben regelmäßig<br />

mit einer Erhöhung der Gesamtarbeitssätze reagiert werden muß, weil sonst die Mindesteinsätze an<br />

“direkter”Forschungsleistung nicht mehr erbracht werden können. Können massive, dauerhafte<br />

Erweiterungen der “ergänzenden”Aufgaben nicht mehr durch eine Ausweitung der Arbeitseinsätze<br />

ausgeglichen werden, führt das zwangsweise zu einer zumindest phasenweisen Aufgabe der<br />

ForscherInnenrolle.<br />

1.4.1.1.1. Unterschiede im Umfang der Arbeitseinsätze<br />

Hinsicht des Umfangs der Arbeitseinsätze zwischen universitären bzw. festangestellten ForscherInnen<br />

<strong>und</strong> Freien WissenschafterInnen/Externen <strong>LektorInnen</strong> muß kein prinzipieller Unterschied<br />

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