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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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1.3. Die Situierung feministisch Lehrender <strong>und</strong> Forschender an den Rändern des<br />

Wissenschaftsbetriebs<br />

Mehrere Faktoren – sowohl hinsichtlich der Identitätsstrukturen externer <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> freier<br />

WissenschafterInnen als auch hinsichtlich der ökonomischen Verhältnisse – weisen auf eine<br />

Zuspitzung der beruflichen Situation von feministisch lehrenden <strong>und</strong> forschenden Freien<br />

Wissenschafterinnen hin. Dies ist zwar nicht direkt aus den Ergebnissen der quantitativen Analyse<br />

unserer Fragenbögen 63 zu schließen, da Lehr- <strong>und</strong> Forschungsinhalte nicht abgefragt wurden. Jedoch<br />

deutet die Relevanz des sogenannten “Frauentopfes” für die Finanzierung von Lehraufträgen aus<br />

Sondermitteln 64 , insbesondere an der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Integrativ-wissenschaftlichen Fakultät, auf eine<br />

solche Zuspitzung hin. Das heißt für das hier vorliegende Forschungsprojekt, daß sich an einem<br />

mindestens für die letzten 30 Jahre wissenschaftlich, wissenschaftspolitisch <strong>und</strong> gesellschaftspolitisch<br />

hochrelevanten Lehr- <strong>und</strong> Forschungsinhalt die Ambivalenz der beruflichen Identität <strong>und</strong><br />

soziökonomischen Situation der gesammten Berufsgruppe in zugespitzter Form zeigen läßt. Dabei<br />

kann <strong>und</strong> soll es hier keineswegs um eine Potenzierung von Marginalisierungsverhältnissen gehen,<br />

sondern um ein besseres Verständnis der derzeitig zum Teil höchst widersprüchlichen Verhältnisse<br />

<strong>und</strong> Strukturen des österreichischen Wissenschaftsbetriebs. Mittels dieses Fokusses auf feministisch<br />

orientierte Lehre <strong>und</strong> Forschung sollen Chancen der Veränderung im universitären Feld <strong>und</strong><br />

Notwendigkeiten des Eingreifens evident werden. Um dieser These genauer nachzugehen, werden im<br />

Folgenden detailliertere Thesen über die Situierung von feministisch Lehrenden <strong>und</strong> Forschenden im<br />

Wissenschaftsbetrieb aufgestellt. Anhand anderer, schon vorliegender Untersuchungen werden sechs<br />

wesentliche Faktoren identifiziert <strong>und</strong> die Zuspitzungsthese überprüft. Zunächst wird hierfür der<br />

historische Zusammenhang zwischen Frauenbewegung, Demokratisierung der Universitäten in den<br />

70er Jahren <strong>und</strong> der Entwicklungsgeschichte neuerer feministischer Wissenschaften umrissen, jedoch<br />

nur insoweit es für das hier zu erörternde Problemfeld unmittelbar relevant ist.<br />

63 Siehe Kapitel 8.2.2.<br />

64 Ebd. Frage 6<br />

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