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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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1.2.3. Strukturprobleme der Arbeit von WissenschafterInnen <strong>und</strong> Externen Lehrbeauftragten<br />

1.2.3.1. Die vier Felder Universität-außeruniversitäre Forschungs-institutionen-<br />

Forschungsfinanzierung-externer Arbeitsmarkt<br />

Die genannten vier Felder stehen in einem stark variierenden Gewichtungsverhältnis. Sie wurden in<br />

ihrer Synergie für die Intersektion Freie/Externe in mehrerer Hinsicht in die Untersuchung einbezogen:<br />

in Hinblick auf die Art <strong>und</strong> die Vielfältigkeit der Arbeitsverhältnisse, in Hinblick auf Fragen bezüglich der<br />

Personalstruktur <strong>und</strong> der Rekrutierungszyklen an den Universitäten, sowie in Hinblick auf den Grad der<br />

Permeabilität <strong>und</strong> damit auch der Mobilität zwischen diesen Feldern. Ziel dieser strukturell-<br />

systematischen Verankerung der Thematik ist auch die Eröffnung umsetzbarer Perspektiven im Sinne<br />

einer besseren <strong>und</strong> kontinuierlicheren Absicherung der betreffenden WissenschafterInnen <strong>und</strong> einer<br />

fruchtbareren Dynamik zwischen universitärer <strong>und</strong> außeruniversitärer Forschung <strong>und</strong> Lehre. Es ist<br />

jedoch klar, daß ohne eine allgemeine, die gesamte Gesellschaft betreffende Reform der<br />

Sicherungssysteme angesichts einer unaufhaltsam in Richtung diskontinuierliche <strong>und</strong> heute noch<br />

“atypisch” genannte Arbeitsverhältnisse gehenden Entwicklung, die genannte Absicherung <strong>und</strong> damit<br />

eine minimale Gerechtigkeit in der Verteilung des Reichtums <strong>und</strong> der Arbeit nicht zu haben sein wird.<br />

Sie kann jedenfalls nicht alleine durch eine Umstrukturierung der Konstellation zwischen den<br />

genannten Feldern herbeigeführt, schon gar nicht garantiert werden. Dennoch scheint eine solche<br />

Umstrukturierung den Gestaltungserfordernissen in Richtung der genannten Reform <strong>und</strong> in Hinblick<br />

auf bessere wissenschaftliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten unumgänglich.<br />

Weiters dürfte auch in Österreich, im Sinne eines gerechteren Generationenvertrages <strong>und</strong> einer<br />

regelmäßigeren Alterskurve, eine Reform der Rekrutierungsmechanismen sowie der<br />

Arbeitsverhältnisse innerhalb der Universität den EntscheidungsträgerInnen zunehmend als<br />

unumgänglich erscheinen. Dabei dürfte es jedoch nicht so sehr darum gehen, soziale Absicherungen<br />

durch Deregulierung zu ersetzen, sondern eher darum, optimale Kombinationen bzw.<br />

Kombinationsmöglichkeiten zu schaffen, in denen ein größerer Grad an Prekarietät (Befristung,<br />

Werkvertag etc.) eines bestimmten Arbeitsverhältnisses etwa durch mehr Forschungsfreiheit sowie<br />

institutionelle Vorkehrungen, die einen späteren Wechsel in andere Tätigkeitsfelder bzw.<br />

wissenschaftliche Arbeitskontexte ermöglichen, kompensiert wird.<br />

Die Universitätsreform hat sich auf die Lage der Externen/Freien in vielfacher Weise negativ<br />

ausgewirkt. Am drastischsten im Bereich der Mitbestimmung, indem durch das UOG ’93 den Externen<br />

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