Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

8.2. Materialien zu den quantitativen Interviews
8.2.1. Begleitbrief
IG Externe LektorInnen und Freie WissenschafterInnen
c/o Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4
A-1090 Wien
Sehr geehrte Kollegin!
Sehr geehrter Kollege!
280
Wien, im Jänner 1999
Wahrscheinlich können Sie sich nur allzu gut daran erinnern: An den Streik bzw.
Lehrveranstaltungsboykott an den österreichischen Universitäten und Hochschulen im Jahr 1995, als
gegen die schmerzlichen Einschnitte aufgrund des sogenannten “Struktur-anpassungsgesetzes” auf
breiter Front protestiert worden ist.
Um diesem Protest Form zu geben, wurde damals von engagierten Lehrenden die IG Externe
LektorInnen und Freie WissenschafterInnen gegründet. Die IG fordert seither die Zurücknahme der
rechtlichen und vor allem finanziellen Schlechterstellung der externen Lehrkräfte und die Anerkennung
für die hochschul- und gesellschaftspolitische Bedeutung der Lehre durch Externe. Es ist vollkommen
klar, daß die Aufrechterhaltung der universitären Lehre – abgesehen vom Innovationspotential –
insbesondere in den “Kulturwissenschaften” ohne Externe nicht möglich ist.
Im Jahr 1996 beschloß das Wissenschaftsministerium, die Entwicklung und Perspektive von externer
Lehre auf wissenschaftlicher Basis untersuchen zu lassen und beauftragte die IG mit der
Durchführung. In dieser Studie liegt der Schwerpunkt auf den Zusammenhängen von Lehr- und
Forschungstätigkeit und auf dem “Profil freier Wissenschaft”. Nicht nur quantitative (in Form des
beiliegenden Fragebogens), sondern auch qualitative Aspekte sollen behandelt werden.
Untersucht werden jene “kritischen” Disziplinen, an denen der Anteil der Externen besonders hoch ist
und die somit speziell unter der strukturellen Marginalisierung der externen Lehrkräfte leiden. Der
quantitative Teil der Studie beruht auf einer Erhebung jener externen Lehrkräfte an den “Kultur”-,
Sozial-, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Graz, Innsbruck und Wien sowie der