Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen
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Im Feld der Forschungsförderung kommt Ilse König zu der Einschätzung, daß versucht wird innerhalb<br />
der Abteilung im BMWV Ideen umzusetzen. Hier sind die Schwerpunkte Nachwuchsförderung,<br />
Aufträge zur Entwicklung von curriculae für Graduiertenkollegs, für die Implementierung auf den<br />
Universitäten, Förderung neuer Themenbereiche <strong>und</strong> neuer Forschungsmethoden. Die von Ilse König<br />
dargestellten Bereiche unterstützen zwar den Bereich der außeruniversitären Forschung,<br />
EinzelforscherInnen <strong>und</strong> Institute gleichermaßen, gegenüber den Universitäten ist aber auch für Ilse<br />
König keine Perspektive sichtbar:<br />
“Im Hochschulbereich haben wir als Abteilung keinen Einfluß, das ist vor allem auch Aufgabe der<br />
Hochschulsektion, wir können natürlich, wenn es Forscher <strong>und</strong> Forscherinnen sind, die im Rahmen<br />
eines Universitätsinstituts etwas von uns wollen, können wir uns auch was überlegen, aber sonst,<br />
strukturell können wir in den Hochschulen nichts tun.” (Gesprächszitat: König)<br />
In manchen Aussagen wird das, was als Ressourcenrückfluß an die Externen/Freien gedacht ist,<br />
durchaus zu einem neuerlichen Profit <strong>und</strong> einem Ressourceninput für die Institutionen. Der Nutzen für<br />
Externe/Freie ist dabei durchaus fragwürdig, wenn etwa von Ulrike Felt vorgeschlagen wird, die<br />
Forschungstätigkeit der <strong>LektorInnen</strong> in die Institutsberichte aufzunehmen, um so das Forschungsprofil<br />
sichtbar zu machen <strong>und</strong> die <strong>LektorInnen</strong> als zur Institution gehörend zu sehen. Was dabei der Nutzen<br />
für Externe/Freie ist, bleibt unklar, der Nutzen für das Institut hingegen ist deutlich. Auch der Hinweis<br />
von Ulrike Felt, daß es von Seiten der Universität keine “sittenwidrige” Verträge geben soll, kann wohl<br />
auch nicht als “Ressourcenrückfluß” an die Externen/Freien gesehen werden, sondern als ein<br />
arbeitsrechtlicher Mindeststandard, der einzuhalten ist. Auch der Vorschlag, die “finanzielle Stituation<br />
der Forschungstätigkeit sollte besser geregelt werden, strukturierter <strong>und</strong> einbindbarer” beinhaltet keine<br />
wirklichen Vorschläge für den Ressourcenrückfluß.<br />
Auch Ekkehard Weber sieht bezüglich der Möglichkeiten Externe/Freie nicht wirklich sinnvolle <strong>und</strong><br />
zielführende Möglichkeiten.<br />
“Jetzt sage ich’s ganz offiziell, mir ist höchst willkommen, daß sie diese Frage aufgeworfen haben<br />
<strong>und</strong> ich finde, die Universität sollte sich das überlegen. Mehr kann ich dazu fast nicht sagen, es gibt<br />
kein Modell, es gibt’s nicht. Es ist noch gar nicht lange her, die Betreffenden haben nicht einmal in<br />
ihrem Heimatinstitut einen Status. Ich habe eingeführt, in meiner noch nicht rechtskräftigen<br />
Institutsordnung nachträglich, daß sozusagen die Mitgliedschaft am Institut Absolventen verliehen<br />
werden kann, aber man ist höchstens Absolvent des Instituts <strong>und</strong> mehr nicht. Trotzdem, ich sag’s<br />
noch einmal, mehr kann ich nicht sagen, das ist das, was ich jetzt mitnehmen werde aus dem<br />
Gespräch, ein Modell zu konstruieren, das es solchen Mitarbeitern, Interessierten ermöglicht, sich<br />
sozusagen in irgendeiner Form als Angehörige der Universität nach außen zu deklarieren.”<br />
(Gesprächszitat: Weber)<br />
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