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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Die Expertin aus dem Feld der Arbeitsmarktverwaltung verbindet als Einzige die Frage nach der<br />

Innovativität des Wissens bzw. der Innovativität von Arbeitsverhältnissen ganz direkt mit derForderung<br />

nach innovativen, d.h. kollektiven Arbeitsorganisationsformen als Gr<strong>und</strong>lage für eine verbesserte<br />

ökonomische Situation Externer <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freier WissenschafterInnen.<br />

“Na ja, ich würde das ein bissel abwandeln <strong>und</strong> sagen, es gibt auch das Schlagwort “Man kreiert<br />

sich seinen eigenen Arbeitsplatz”. Ich würde in die Richtung Kreativität mein Können umsetzen in<br />

konkrete Arbeit. Da gehört auch Innovation dazu, da sind vielleicht ganz neue Ansätze, in neue<br />

Bereiche zu gehen <strong>und</strong> deshalb ist, glaube ich, Teamarbeit <strong>und</strong> Projektarbeit sehr wichtig; für<br />

Einzelkämpfer ist es sehr schwierig, weil Einzelkämpfer haben sie noch im journalistischen Bereich<br />

oder so, aber bei Projekten brauchen sie immer ein Team, diesen Teamgeist zu fördern <strong>und</strong> in<br />

einem Team ist auch sehr viel kreatives <strong>und</strong> innovatives Potential vorhanden, das heißt, wenn sich<br />

ein Team zusammenfindet <strong>und</strong> ein Projekt durchzieht, erstens kann man sich sehr gute Kontakte<br />

aufbauen, ein Netzwerk aufbauen an Kontakten, das nächste Team schaut wieder ein bissel anders<br />

aus, es gibt eine Kernzelle <strong>und</strong> diese Kernzelle <strong>und</strong> es bilden sich immer wieder neue Kernzellen.”<br />

(Gesprächszitat: Aumüller)<br />

4.3.3. Praxisbegriff <strong>und</strong> Gesellschaftsbezug von Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

Dem Praxisbegriff kommt durch die aktuellen Transformationsprozesse der Forschungs- <strong>und</strong><br />

Universitätsstrukturen zunehmend strategische Bedeutung in der wissenschaftspolitischen Diskussion<br />

zu. Die Frage nach der Anbindung der akademischen Wissensproduktion an die Gesellschaft ist damit<br />

ebenso verknüpft wie der zunehmende Legitimationszwang der Universität gegenüber den<br />

Ansprüchen von Wirtschaft <strong>und</strong> Industrie. Wir haben die ExpertInnen nach ihrem Verständnis dieses<br />

Praxisbegriffs gefragt, nach möglichen Bedeutungen, die jenseits von der Losung “Wissenschafter<br />

gründen Unternehmen” (<strong>und</strong> verlassen endlich die Universität) auch Relevanz für die Positionierung<br />

Externer <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freier WissenschafterInnen haben könnten.<br />

Aus der Perspektive des universitären Feldes wird der Praxisbegriff sehr unterschiedlich präzisiert.<br />

Ulrike Felt bezieht den Praxisbegriff auf die notwendige Verbesserung kommunikativer Kompetenzen,<br />

die die Universität zu vermitteln habe, weil diese in immer dynamischer werdenden außeruniversitären<br />

Berufsfeldern notwendig wären. Ekkehard Weber hingegen beschreibt den Praxisbegriff in dem<br />

Spannungsverhältnis von Berufsausbildung <strong>und</strong> wissenschaftlicher Ausbildung <strong>und</strong> verweist, durchaus<br />

in der Logik seines Faches (Alte Geschichte), auf die notwendige Trennung von Lehramts- <strong>und</strong><br />

Diplomstudien in der Geisteswissenschaft.<br />

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