Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen
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Zukunft in Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung stellt sich aus der Perspektive der Steuerberaterin daher ganz<br />
eindeutig teamorientiert dar.<br />
“In Richtung Teamentwicklung wird der Weg gehen, auch unsere Beratung wird diesbezüglich<br />
konsultiert, weil man als EinzelkämpferIn schwer weiter kommt; speziell bei der zunehmenden<br />
Anhäufung von Wissen kann ein einzelner gar nicht sinnvoll anbieten. Im Consultingbereich gibt es<br />
genauso die Tendenz, nicht ein Segment, sondern mehrere anzubieten, weil so eine Vielfalt<br />
angeboten wird, dazu die Kostenreduktion <strong>und</strong> der Synergieeffekt.” (Gesprächszitat: Amschl)<br />
Die Idee des kollektiven Arbeitens <strong>und</strong> Forschens verbindet sich dabei einerseits mit der Idee der<br />
Nutzung von inhaltlichen <strong>und</strong> ökonomischen Synergieeffekten, andererseits aber auch mit einer<br />
politischen Perspektive auf eine kollektive Durchsetzung von Interessen.<br />
“Der Organisationsgrad ist nicht ausgebaut, die Freien sind nicht verb<strong>und</strong>en, der “FSF”, die “<strong>IG</strong><br />
Externe”, das sind Anfänge, denn ohne Organisation hat man auch keine Power potentiellen<br />
Auftraggebern gegenüber. Wer wenig verdient, ist nicht gewohnt, viel zu fordern. Es gibt diese<br />
Barriere, wenn ich 10.000 im Monat verdiene, für einen Vortrag 5.000 zu verlangen; es wird daher<br />
oft weniger vorgeschlagen, als die Gegenseite bereit gewesen wäre zu zahlen. Man könnte das<br />
kollektivvertraglich gestalten, man müßte vielleicht hinein in die Gewerkschaft, daß man<br />
kollektivvertragsfähig wird.” (Gesprächszitat: Amschl)<br />
Unter dem Stichwort “Copyright des Wissens” verweist Taschwer auf die unterschiedlichen<br />
Arbeitsbedingungen/-prozesse in den Natur- bzw. Geisteswissenschaften, die auch unterschiedliche<br />
Voraussetzungen in Hinblick auf kollektive Arbeitsformen bedingen würden <strong>und</strong> darauf abgestimmte<br />
Modelle des Networking notwendig machen.<br />
“Man müßte fragen, was das [die Forderung nach Teamarbeit] für die Geistes-wissenschaften<br />
bedeutet; ich sehe dabei die Gefahr der Generalisierung. Teamarbeit kann auch heißen: Subalterne<br />
hakeln, die anderen schreiben den Aufsatz. Wie kann kollektive Wissensproduktion im Gewi-Bereich<br />
also ausschauen? Schreiben ist eine Einzelarbeit, trotzdem ist es wichtig, daß es institutionelle<br />
Formen des Networkings gibt, nicht kollektive Wissensproduktion vielleicht, aber zumindest<br />
Diskussionen, weil man Feedback braucht. Ich fürchte, daß es bereits das Problem der<br />
Vereinzelung gibt, euer Projekt [die vorliegende Studie] das ist das Gegenteil, nicht das normale<br />
Projekt. Das Problem, das es gibt, heißt “Copyright des Wissens”, das ist in den<br />
Naturwissenschaften leichter, in den Geisteswissenschaften ist es mit dem Besitzanspruch auf neue<br />
Ideen problematischer.” (Gesprächszitat: Taschwer)<br />
Trotz der notwendigen Sensibilisierung für Differenzen zwischen den Disziplinen in Hinblick auf die<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> die Formen kollektiven Arbeitens erscheint die Einrichtung eines Ortes, der die<br />
Rahmenbedingungen für ein Networking von Externen <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freien WissenschafterInnen<br />
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