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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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4.3.1.2. Perspektiven für Externe/Freie: Kooperation, Networking, WissenschafterInnenhaus<br />

Aus der Perspektive der Auftragsforschungsförderung durch das Wissenschaftsministerium wird die<br />

zukünftige Positionierung von Externen <strong>und</strong> Freien in der Wissenschaftslandschaft mit<br />

Kooperationsmodellen verknüpft, die die Beziehungen von “Innen” <strong>und</strong> “Außen” in einer Weise fördern,<br />

die die ungleichen infrastrukturellen <strong>und</strong> organisatorischen Voraussetzungen besser ausgleichen läßt.<br />

“Wir haben schon Vorstellungen, wie das funktionieren könnte. Ich habe nicht so viel Hoffnung, daß<br />

es funktionieren wird. Für mich wäre es nicht nur in diesem Kontext, sondern in vielen anderen<br />

Kontexten ideal, seien es junge WissenschafterInnen <strong>und</strong> ältere WissenschafterInnen, seien es<br />

etablierte Einrichtungen, Einzelforscher, Einzel-forscherinnen, nicht etablierte Einrichtungen, einfach<br />

Verschiedenes zusammenzuspannen. Das kann man forschungspolitisch schon ein bißchen<br />

fördern, indem man das besonders fördert <strong>und</strong> damit die vielzitierten Anreize schafft; man kann<br />

gegebenenfalls auch das eine oder andere kleine Druckmoment setzen, es müssen nicht immer nur<br />

Anreize sein. An sich ist es ein zweischneidiges Schwert: Es gibt ja, wie wir alle wissen, die<br />

Situation, daß die etablierten Einrichtungen sehr lange Zeit die freien Forscher <strong>und</strong> Forscherinnen<br />

auch wirklich ausgebeutet haben, indem sie ihnen schlechte Werkverträge oder gar keine gegeben<br />

haben, was dann auf der einen Seite dankenswerter Weise dazu geführt hat, daß man versucht hat,<br />

etwas gesetzlich zu regeln, was aber blöderweise auf der anderen Seite nach hinten losgegangen<br />

ist.” (Gesprächszitat: König)<br />

Frank Hartmann sieht in der Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien Marktchancen <strong>und</strong><br />

Zukunftspotentiale für Externe <strong>LektorInnen</strong>.<br />

“Ich mache die Präsentation meiner Lehrveranstaltung am Internet, Festangestellte machen das<br />

nicht. Mit den neuen Technologien verändert sich, was eine Vorlesung ist, was das Verhältnis<br />

Lehrer-Schüler ist; das ist eine Chance für Externe: dafür aufgeschlossen zu sein. Aber zurück<br />

Zwickmühle: dafür keine gesonderten Mittel zu bekommen, nicht abgegolten zu werden, weil es ein<br />

Witz ist, zwei St<strong>und</strong>en bezahlt zu bekommen <strong>und</strong> dafür eine halbe Woche zu arbeiten.”<br />

(Gesprächszitat: Hartmann)<br />

Aus der Perspektive des Feldes Arbeitsmarkt, im spezifischen aus der Perspektive der<br />

Steuerberaterin, die viele Externe/Freie zu ihren KlientInnen/K<strong>und</strong>Innen zählt, ist die Frage nach der<br />

zukünftigen Verkörperung von Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung engstens mit der Frage einer<br />

verbesserten ökonomischen Situation für Externe/Freie verknüpft. Sowohl die vorgestellten zukünftigen<br />

Formen der Arbeitsorganisation (Teamarbeit, WissenschafterInnenhaus), als auch die einer neuen<br />

politischen Organisationsform (Interessensvertretung, Kollektivvertrag u. a.) <strong>und</strong> die Perspektive auf<br />

ein verändertes Selbstbild der Externen/Freien in Hinblick auf ihren Marktwert zielen auf eine<br />

Verbesserung der ökonomischen Positionierung von Freien/Externen im akademischen Feld. Die<br />

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