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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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kommen, das finde ich also wirklich einen großen Pluspunkt von diesen so Tätigen.”<br />

(Gesprächszitat: König).<br />

4.2.5. Universitäre “Bedarfsdeckung”: Marginalisierung, Abschließung<br />

Aus der Perspektive des universitären Feldes fokussieren sich Wahrnehmung <strong>und</strong> Wissen von<br />

Externen <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freien WissenschafterInnen in einer Definition, die sich in erster Linie aus<br />

einer Bedarfsperspektive der Universität ergibt. Ekkehard Weber beschreibt die Gr<strong>und</strong>lage des<br />

Bedarfs der Universität an Externen: “Es können Bereiche durch die Externen abgedeckt werden, wo<br />

das notwendige Wissen in der Universität zwar theoretisch, aber nicht praktisch vorhanden ist.”<br />

Für die Externen Lehrbeauftragten ergibt sich dabei das Paradox, daß die Feststellung des Bedarfs<br />

der Institution Universität an externen Ressourcen in einer Weise geführt wird, die diese Ressourcen<br />

gleichzeitig als “Teilbereiche, Randfächer, Ergänzungsfächer”(Weber) definiert <strong>und</strong> damit strukturell<br />

marginalisiert.<br />

“Wir brauchen sie, wir brauchen sie aus zwei Gründen. Auf der einen Seite kann in manchen<br />

Bereichen – in manchen leichter, in anderen weniger leicht – die notwendige Lehre einfach vom<br />

Umfang her nicht durch die im Beruf stehenden Universitätslehrerinnen <strong>und</strong> -lehrer abgedeckt<br />

werden, da klafft eine Lücke. Und andererseits gibt es Themen oder Gegenstände, die von den<br />

Universitätslehrerinnen <strong>und</strong> -lehrern deswegen nicht abgedeckt werden, weil es Randbereiche sind<br />

(wertvolle, ja vielleicht sogar notwendige Randbereiche, damit ich richtig verstanden werde), die<br />

entweder ein Einarbeiten erforderlich machen oder Kapazitäten wegnehmen würden, die man<br />

woanders dringender braucht.” (Gesprächszitat: Weber)<br />

Die definitorische Bedarfsfeststellung von externen Ressourcen zur Abdeckung inneruniversitärer<br />

Lehr-/Forschungsdefizite scheint mit einer definitorischen Marginalisierung der Externen <strong>LektorInnen</strong><br />

verknüpft. Diese definitorische Marginalisierung des Ressourceninputs der Externen ist durchaus als<br />

Abwehrstrategie des beharrenden Systems Universität gegenüber dem gesellschaftlichen Druck zur<br />

Reform, zur Flexibilisierung <strong>und</strong> Liberalisierung zu interpretieren.<br />

Demgegenüber definiert sich die Bedarfsfeststellung nach externen Ressourcen aus einer offensiv<br />

reformorientierten Perspektive innerhalb des universitären Feldes, wie sie von der<br />

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