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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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unsererseits bereitwillig notierten. Andererseits war dort, wo es auf Seiten der ExpertInnen ein<br />

ausgeprägtes inhaltliches Wissen gab, auch das Problem der vorschnellen Konsensbildung mit jenen<br />

ExpertInnen gegeben, die sich manchmal vermeintlich mit den Interviewerinnen einig wähnten, oder<br />

auch umgekehrt, was an manchen Stellen zu einer Verkürzung der gegebenen Antworten geführt<br />

haben mag.<br />

4.1.2.2.3. Transkription<br />

Die Interviews wurden transkribiert. Es wurde auf ein detailliertes Notationssystem, wie bei narrativen<br />

Interviews angewendet, verzichtet. Ausgehendvon den Forschungsfragen wurde auch keine<br />

Volltranskription vorgenommen, sondern Teile paraphrasiert. Gr<strong>und</strong>lage für die Auswertung war die<br />

Erfassung der Interviews in Paraphrasen. Diese geben wieder, was die Interviewten insgesamt zu dem<br />

je spezifischen Thema äußerten <strong>und</strong> haben protokollarischen Charakter. Die Textpassagen wurden<br />

redaktionell bearbeitet.<br />

4.1.2.2.4. Auswertung<br />

Die Auswertung der Interviews bzw. der Transkripte orientierte sich an thematischen Einheiten, die<br />

nicht notwendigerweise in einer Sequenz zu finden sind, sondern zum Teil als inhaltlich verstreute<br />

Passagen, die durchaus über den Text verteilt sein können. Die Äußerungen der ExpertInnen wurden<br />

“von Anfang an im Kontext ihrer institutionell-organisatorischen Handlungsbedingungen verortet, sie<br />

erhalten von hierher ihre Bedeutung <strong>und</strong> nicht von daher, an welcher Stelle des Interviews sie<br />

fallen.” 215 Die Vergleichbarkeit der jeweiligen thematischen Einheiten ist einerseits durch den<br />

institutionell-organisatorischen Kontext der ExpertInnen <strong>und</strong> andererseits durch das teilstandardisierte<br />

Leitfadeninterview gewährleistet. Die dem Leitfaden inhärente thematische Struktur war bei der<br />

Auswertung der Interviews maßgebend. Ziel der Auswertung war also im wesentlichen die Gewinnung<br />

empirischen Wissens über vorhandene Wissensbestände <strong>und</strong> bildungspolitische Perspektiven <strong>und</strong><br />

keineswegs die theoretische Erklärung <strong>und</strong> Generalisierung. Die ExpertInnen haben jeweils<br />

Repräsentationscharakter für eine Gruppe, sie werden nicht als Einzelfall in die Interpretation<br />

einbezogen.<br />

4.1.2.2.5. “off records” oder “Das schreiben Sie dann bitte nicht!”<br />

Eine Problematik des ExpertInneninterviews ist jene der Darstellung von Offiziellem <strong>und</strong> Inoffiziellem.<br />

Ausgehend von den von uns geführten Interviews wird deutlich, daß durch die Trennung von im<br />

Interview “privat” Gesagtem hin zu “offiziell” Gesagtem viele interpretations- <strong>und</strong> damit politikrelevante<br />

Aussagen verloren gehen. Immer wieder werden in ExpertInneninterviews die Rollen zwischen<br />

215 MEUSER, Michael; Nagel, Ulrike: ExpertInneninterviews – vielfach erprobt, wenig bedacht. Ein Beitrag zur<br />

qualitativen Methodendiskussion. In : Garz, Detlef; Kraimer, Klaus (Hg.): Qualitativ-empirische Sozialforschung.<br />

Konzepte, Methoden Analysen, Opladen 1991, S. 55f.<br />

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