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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Wir haben uns in der Bandbreite der methodischen Möglichkeiten im teilstandardisierten Interview für<br />

einen Gesprächstermin pro ExpertIn, der maximal zwei St<strong>und</strong>en dauern sollte, für drei<br />

Themenbereiche <strong>und</strong> eine möglichst gleich bleibende Frageformulierung innerhalb der Themenfelder<br />

entschieden. In gewissem Sinne zeigten sowohl die Frageformulierungen wie auch der Verlauf der<br />

Interviews durchaus Elemente des diskursiven Interviews. Als diskursives Interview ist jenes zu<br />

bezeichnen, in dem die Befragten primär als TheoretikerInnen <strong>und</strong> ExpertInnen ihrer selbst, ihrer<br />

Geschichte, ihres Status <strong>und</strong> ihrer Eigenheiten angesprochen werden <strong>und</strong> die in gewissem Sinne eine<br />

kommunikative Deutungsmöglichkeit eröffnen. Diese Gesprächsform steht neben anderen auch in der<br />

Tradition der Aktionsforschung, wie wohl hier das weitere Element des diskursiven Interviews, nämlich<br />

die Überprüfung der Deutungen in einem neuerlichen Gespräch oder schriftlich, nicht vorgenommen<br />

wurde.<br />

Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß die Durchführung von diskursiven Interviews im Rahmen eines<br />

Aktionsforschungssetting sicherlicheine sinnvolle Maßnahme wäre um die Situation der Freien<br />

WissenschafterInnen <strong>und</strong> Externen in breiterem Maße, vor allem im Bereich der universitären<br />

FunktionsträgerInnen, bewußt zu machen.<br />

4.1.2.2.2. Leitfaden<br />

Der von uns erarbeitete Interviewleitfaden gliedert sich in drei Themenbereiche zu je fünf Fragen 214 :<br />

1. Bild <strong>und</strong> Wissen von Externen <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freien WissenschafterInnen<br />

2. Bildungs- <strong>und</strong> wissenschaftspolitische Diagnosen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

3. Möglichkeiten <strong>und</strong> Behinderungen einer zukünftigen Wissenschaftspolitik, die die Ressourcen<br />

Externer Lehrender <strong>und</strong> Freier WissenschafterInnen ermöglicht <strong>und</strong> nützt<br />

In den Interviews wurde den Fragen des Leitfadens gefolgt. Dort, wo die Interviewten eine in der Folge<br />

zu stellende Frage bereits vorher beantwortet haben, wurde die Frage noch einmal wiederholt. Die<br />

Interviews wurden alle auf Audio-Kasetten aufgenommen.<br />

Der Verlauf der Interviews war sehr stark von unserem Status <strong>und</strong> Habitus als Expertinnen geprägt,<br />

was Folgendes bewirkte: Speziell in den Gesprächen mit jenen ExpertInnen, die auf einer hohen<br />

Hierarchieebene situiert <strong>und</strong> mit relativ viel Entscheidungskompetenz ausgestattet sind, ergaben sich<br />

aus der Interviewsituation heraus Fragen der Interviewten an uns als interviewende Expertinnen, die<br />

den Interviews Aktionsforschungscharakter verliehen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, unser<br />

Wissen <strong>und</strong> unsere Interpretation <strong>und</strong> Analyse zur Diskussion <strong>und</strong> Disposition zu stellen, was sich<br />

nicht zuletzt darin ausdrückte, daß InterviewpartnerInnen während des Interviews Vorschläge<br />

214 Siehe Kapitel 8.3.2.<br />

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