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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Insbesondere an der NAWI-Fakultät zeigt die Entwicklung in der Folge dann wieder deutlich aufwärts.<br />

Geradezu verheerende Ausmaße nimmt die Entwicklung des Personalstands der Externen<br />

<strong>LektorInnen</strong> an der medizinischen Fakultät in Graz an. Binnen zweieinhalb Jahren reduzierte sich dort<br />

die Anzahl von 198 Externen auf 77 im WS 1997/98, was einen Rückgang auf bloß 39 Prozent des<br />

Wertes von 1995 bedeutet. 204<br />

Zusammenfassend läßt sich festhalten: Die große Zäsur im Bereich der externen Lehrkräfte in Graz<br />

fand im WS 1996/97 statt, seitdem deutet die Entwicklungstendenz wieder etwas nach oben, wobei für<br />

den Zeitraum ab 1998 keine Angaben vorliegen <strong>und</strong> auch eine Daten-Extrapolation für diesen<br />

Zeitraum nicht möglich ist. Die größte– <strong>und</strong> vermutlich auch mächtigste – Grazer Fakultät, die GEWI,<br />

konnte diesem Trend noch am ehesten entgegenhalten. Der Frauenanteil der Externen <strong>LektorInnen</strong> ist<br />

leicht angestiegen: ein Indikator dafür, daß weibliche Lehrende tendenziell öfter vom Lehrauftrag<br />

finanziell abhängig <strong>und</strong> auch unter widrigen Umständen eher zu einer Lehrverpflichtung bereit sind.<br />

204 Die Situation der Externen <strong>LektorInnen</strong> an der medizinischen Fakultät ist allerdings aus mehreren Gründen<br />

nicht mit derjenigen auf den anderen Fakultäten zu vergleichen. Die dort Lehrenden sind in der Regel vom<br />

Lehrauftrag finanziell in keiner Weise abhängige ÄrztInnen, die ihren Lehrauftag aus Gründen des Renommees<br />

oder auch ideeller Überzeugung ausüben <strong>und</strong> unter sich verschlechternden Bedingungen auf diesen leicht<br />

verzichten können. Zu beachten ist dabei der Anteil der extern Lehrenden, die ihren Lehrauftrag im Rahmen der<br />

venia docendi abhalten, um den Bedingungen der Dozentur gerecht zu werden. Dafür spricht auch, daß externe<br />

Lehraufträge an der medizinischen Fakultät nur in den seltensten Fällen remuneriert werden. So ist der Anteil der<br />

remunerierten Lehrveranstaltungen bezogen auf die jeweilige Gesamtmenge an Lehraufträgen auf der GEWI fast<br />

fünf Mal so hoch wie an der medizinischen Fakultät in Graz.<br />

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