Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

05.09.2013 Aufrufe

Tabelle 29: Entwicklung der Anzahl der Externen LektorInnen an der Universität Graz vom Sommersemester 1995 bis zum Wintersemester 1997/98 SS95 WS95/96 SS96 WS96/97 SS97 WS97/98 Lehrende absolut 899 816 884 591 562 657 Entw. SS95=100% 100% 90,8% 99,4% 65,7% 62,5% 73,1% davon Frauen abs. 304 283 304 195 188 231 Entw. Frauen in % 100% 93,1% 100% 64,1% 61,8% 76,0% ausgewählte Fakultäten: GEWI absolut 340 313 360 279 256 280 davon Frauen in % 42,4% 42,8% 42,8% 39,1% 42,6% 43,2% NAWI absolut 105 101 105 40 60 101 davon Frauen in % 36,2% 31,7% 27,6% 25,0% 21,7% 30,7% SOWI absolut 89 87 87 37 37 63 davon Frauen in % 27,0% 24,1% 32,2% 27,0% 24,3% 25,4% Medizin absolut 198 166 165 111 114 77 davon Frauen in % 22,7% 31,9% 27,3% 25,2% 25,4% 26,0% Von den 657 LektorInnen im WS 1997/98 haben im übrigen exakt 395 (60,1 Prozent) bereits im SS 1995 gelehrt. Trotz des zwischendurch massiven quantitativen Einbruchs der externen Lehre ist also eine gewisse Kontinuität des externen Lehrpersonals doch vorhanden. 203 Andererseits verdeutlicht die Tatsache, daß im WS 1997/98 nur noch knapp 44 Prozent derjenigen, die noch im SS 1995 lehrten, ihrer Lehrtätigkeit nachgingen, das Ausmaß des strukturellen Einschnitts in die universitäre Bildungslandschaft. Bezüglich der einzelnen Fakultäten ergeben sich teils beträchtliche Unterschiede im Ausmaß der Eingriffe. Als erstaunlich resistent erweist sich die größte Grazer Fakultät, nämlich die GEWI. Hier hält sich der Verlust an externen Lehrenden mit einem Minus von 17,6 Prozent im Zeitraum vom SS 1995 bis zum WS 1997/98 einigermaßen in Grenzen. Erstaunliche Entwicklungen machten die NAWI- und die SOWI-Fakultät durch: An beiden erwies sich die Zäsur im WS 1996/97 als exorbitant, die Anzahl der Externen LektorInnen reduzierte sich mit einem Schlag um die Hälfte bis zu zwei Drittel. 203 Dennoch hatten 28 Prozent aller im Zeitraum vom SS 1995 bis zum WS 1997/98 tätigen Externen LektorInnen in diesem Zeitraum nur einen einzigen Lehrauftrag, was von einer nicht unbeträchtlichen (systemimmanenten) Fluktuation zeugt. 177

Insbesondere an der NAWI-Fakultät zeigt die Entwicklung in der Folge dann wieder deutlich aufwärts. Geradezu verheerende Ausmaße nimmt die Entwicklung des Personalstands der Externen LektorInnen an der medizinischen Fakultät in Graz an. Binnen zweieinhalb Jahren reduzierte sich dort die Anzahl von 198 Externen auf 77 im WS 1997/98, was einen Rückgang auf bloß 39 Prozent des Wertes von 1995 bedeutet. 204 Zusammenfassend läßt sich festhalten: Die große Zäsur im Bereich der externen Lehrkräfte in Graz fand im WS 1996/97 statt, seitdem deutet die Entwicklungstendenz wieder etwas nach oben, wobei für den Zeitraum ab 1998 keine Angaben vorliegen und auch eine Daten-Extrapolation für diesen Zeitraum nicht möglich ist. Die größte– und vermutlich auch mächtigste – Grazer Fakultät, die GEWI, konnte diesem Trend noch am ehesten entgegenhalten. Der Frauenanteil der Externen LektorInnen ist leicht angestiegen: ein Indikator dafür, daß weibliche Lehrende tendenziell öfter vom Lehrauftrag finanziell abhängig und auch unter widrigen Umständen eher zu einer Lehrverpflichtung bereit sind. 204 Die Situation der Externen LektorInnen an der medizinischen Fakultät ist allerdings aus mehreren Gründen nicht mit derjenigen auf den anderen Fakultäten zu vergleichen. Die dort Lehrenden sind in der Regel vom Lehrauftrag finanziell in keiner Weise abhängige ÄrztInnen, die ihren Lehrauftag aus Gründen des Renommees oder auch ideeller Überzeugung ausüben und unter sich verschlechternden Bedingungen auf diesen leicht verzichten können. Zu beachten ist dabei der Anteil der extern Lehrenden, die ihren Lehrauftrag im Rahmen der venia docendi abhalten, um den Bedingungen der Dozentur gerecht zu werden. Dafür spricht auch, daß externe Lehraufträge an der medizinischen Fakultät nur in den seltensten Fällen remuneriert werden. So ist der Anteil der remunerierten Lehrveranstaltungen bezogen auf die jeweilige Gesamtmenge an Lehraufträgen auf der GEWI fast fünf Mal so hoch wie an der medizinischen Fakultät in Graz. 178

Tabelle 29: Entwicklung der Anzahl der Externen <strong>LektorInnen</strong> an der Universität Graz vom Sommersemester 1995<br />

bis zum Wintersemester 1997/98<br />

SS95 WS95/96 SS96 WS96/97 SS97 WS97/98<br />

Lehrende absolut 899 816 884 591 562 657<br />

Entw. SS95=100% 100% 90,8% 99,4% 65,7% 62,5% 73,1%<br />

davon Frauen abs. 304 283 304 195 188 231<br />

Entw. Frauen in % 100% 93,1% 100% 64,1% 61,8% 76,0%<br />

ausgewählte Fakultäten:<br />

GEWI absolut 340 313 360 279 256 280<br />

davon Frauen in % 42,4% 42,8% 42,8% 39,1% 42,6% 43,2%<br />

NAWI absolut 105 101 105 40 60 101<br />

davon Frauen in % 36,2% 31,7% 27,6% 25,0% 21,7% 30,7%<br />

SOWI absolut 89 87 87 37 37 63<br />

davon Frauen in % 27,0% 24,1% 32,2% 27,0% 24,3% 25,4%<br />

Medizin absolut 198 166 165 111 114 77<br />

davon Frauen in % 22,7% 31,9% 27,3% 25,2% 25,4% 26,0%<br />

Von den 657 <strong>LektorInnen</strong> im WS 1997/98 haben im übrigen exakt 395 (60,1 Prozent) bereits im SS<br />

1995 gelehrt. Trotz des zwischendurch massiven quantitativen Einbruchs der externen Lehre ist also<br />

eine gewisse Kontinuität des externen Lehrpersonals doch vorhanden. 203 Andererseits verdeutlicht die<br />

Tatsache, daß im WS 1997/98 nur noch knapp 44 Prozent derjenigen, die noch im SS 1995 lehrten,<br />

ihrer Lehrtätigkeit nachgingen, das Ausmaß des strukturellen Einschnitts in die universitäre<br />

Bildungslandschaft.<br />

Bezüglich der einzelnen Fakultäten ergeben sich teils beträchtliche Unterschiede im Ausmaß der<br />

Eingriffe. Als erstaunlich resistent erweist sich die größte Grazer Fakultät, nämlich die GEWI. Hier hält<br />

sich der Verlust an externen Lehrenden mit einem Minus von 17,6 Prozent im Zeitraum vom SS 1995<br />

bis zum WS 1997/98 einigermaßen in Grenzen. Erstaunliche Entwicklungen machten die NAWI- <strong>und</strong><br />

die SOWI-Fakultät durch: An beiden erwies sich die Zäsur im WS 1996/97 als exorbitant, die Anzahl<br />

der Externen <strong>LektorInnen</strong> reduzierte sich mit einem Schlag um die Hälfte bis zu zwei Drittel.<br />

203 Dennoch hatten 28 Prozent aller im Zeitraum vom SS 1995 bis zum WS 1997/98 tätigen Externen<br />

<strong>LektorInnen</strong> in diesem Zeitraum nur einen einzigen Lehrauftrag, was von einer nicht unbeträchtlichen<br />

(systemimmanenten) Fluktuation zeugt.<br />

177

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!