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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Daß lediglich etwa 5 Prozent angeben in der universitären Forschung unbefristete Arbeits-verhältnisse<br />

zu haben, ergibt sich aus der Natur der durchgeführten Untersuchung. Befragt wurden Freie<br />

WissenschafterInnen <strong>und</strong> Externe <strong>LektorInnen</strong>, die keine unbefristeten Dienstverhältnisse mit einer<br />

Universität haben sollten. Es sind vor allem außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die<br />

Arbeitsaufträge an Freie WissenschafterInnen vergeben. Nur knapp 30 Prozent aller in die<br />

Untersuchung miteinbezogenen Personen haben aktuell in irgendeiner Form ein Arbeitsverhältnis mit<br />

einer Universität. Zeitbefristete Dienstverhältnisse spielen sowohl in der universitären als auch in der<br />

außeruniversitären Forschung so gut wie keine Rolle.<br />

82 ProbandInnen beantworteten die Frage nach der Art der Forschungsarbeit nicht. Daraus ist<br />

allerdings nicht der Schluß zu ziehen, daß diese 82 <strong>LektorInnen</strong> keine Forschung betreiben<br />

(wenngleich dies bei einem Teil von ihnen der Fall sein dürfte). Vielmehr dürften<br />

Antwortverweigerungen mit der unklaren Dichotomisierung in universitär-außeruniversitär zu tun<br />

haben. Zwei Tendenzen lassen sich dennoch auf den ersten Blick erkennen. Der überwiegende Teil<br />

der Forschung der Externen findet außerhalb der Universitäten statt. Die universitäre Forschung ist<br />

größtenteils projektbefristet.<br />

Geschlechtsspezifische Unterschiede sind in den diversen Formen der Forschungstätigkeit feststellbar.<br />

Externe Lektorinnen/Freie Wissenschafterinnen (20 Prozent) forschen signifikant öfter zeitbefristet als<br />

die männlichen Kollegen (10,5 Prozent), <strong>und</strong> zwar sowohl universitär als auch außeruniversitär.<br />

Dagegen sind Externe Lektoren <strong>und</strong> Freie Wissen-schafter signifikant häufiger in unbefristeten<br />

außeruniversitären Forschungsverhältnissen tätig, nämlich 34 Prozent der Männer, jedoch nur 21<br />

Prozent der weiblichen Probandinnen. Auch hierin wird ersichtlich, daß die Präkarität unabgesicherter<br />

Arbeitsverhältnisse im wissenschaftlichen Bereich in erster Linie für forschende Frauen besteht.<br />

Auch das Alter ist relevant für die Art der Forschungszusammenhänge: Außeruniversitär forschende<br />

<strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freie WissenschafterInnen sind signifikant älter als universitär forschende, bei<br />

Projektbefristung im Schnitt um 6 (!) Jahre, bei zeitlicher Befristung immer noch um 5 Jahre.<br />

Unbefristet forschende <strong>LektorInnen</strong> sind ebenfalls älter als die Gruppe der befristet Forschenden<br />

(durchschnittlich um 3 Jahre).<br />

In bezug auf die einbezogenen Universitätsstandorte lassen sich ebensowenig eindeutige Tendenzen<br />

von dominanten Forschungsverhältnissen ausweisen wie für die Fakultäten – mit zwei Ausnahmen: An<br />

der GRUWI-Fakultät lehrende Externe <strong>LektorInnen</strong> forschen signifikant öfter außeruniversitär-<br />

projektbefristet, NAWI-<strong>LektorInnen</strong> tun dies vorzugsweise universitär-projektbefristet.<br />

Ebenso wie bei der Vergabe von Lehraufträgen sind auch für die Teilnahme an der wissenschaftlichen<br />

Forschungdie Kontakte mit Internen, d.h. Institutsmitgliedern, ausschlaggebend, wenn auch in einem<br />

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