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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Obwohl vermutet werden könnte, daß Freie WissenschafterInnen, die bereits seit Jahren dieser<br />

Tätigkeit nachgehen, sich etablierter fühlen, stellt sich heraus, daß die Länge der wissenschaftlichen<br />

Tätigkeit keinerlei Einfluß auf das Zugehörigkeitsgefühl zum Institut hat.<br />

Die Vermutung, daß die Zahl der Frauen, die erwerbsmäßig wissenschaftlich tätig sind, im Verlauf der<br />

letzten ein bis zwei Jahrzehnte zugenommen haben könnte, kann bestätigt werden. Es besteht<br />

tatsächlich ein signifikanter Unterschied in der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der<br />

<strong>LektorInnen</strong>, die bereits vor dem Jahr 1986 in der Wissenschaft tätig waren, <strong>und</strong> jenen, die erst danach<br />

erwerbsmäßig in den Bereich der Wissenschaft einstiegen. Ab Mitte der 1980er Jahre bis Anfang der<br />

1990er Jahre nimmt die Zahl der Frauen, die sich für Erwerbsarbeit im Bereich der Wissenschaft<br />

entscheiden, beträchtlich zu. Danach ist kaum mehr eine Erhöhung des Frauenanteils nachzuweisen.<br />

Wissenschaftliche Forschung ist in Österreich im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – vgl.<br />

etwa Deutschland – in erster Linie an die Universitäten geb<strong>und</strong>en. Außeruniversitäre<br />

Forschungsinstitute spielen generell eher eine untergeordnete Rolle, nicht aber für die Gruppe der<br />

Externen <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> freien ForscherInnen. Zum Zeitpunkt der Befragung forschen etwa 38<br />

Prozent der ProbandInnen an außeruniversitären Einrichtungen, aber nur knapp 30 Prozent an der<br />

Universität. Nur etwa die Hälfte der befragten Externen <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freien WissenschafterInnen<br />

gibt an, aktuell oder früher einmal in die universitäre Forschung eingeb<strong>und</strong>en (gewesen) zu sein. Seit<br />

dem Studienjahr 1995/96 sind es pro Studienjahr etwa 27 bis 28 Prozent des gesamten Samples.<br />

Diese Zahlen erscheinen relativ gering <strong>und</strong> dürften zu einem Teil darauf zurückzuführen sein, daß der<br />

Terminus “universitäre Forschung” ein sehr unpräziser ist, so daß einige ProbandInnen gezögert<br />

haben dürften, diesen auf sich zu beziehen. 189<br />

Die Arbeit in der wissenschaftlichen Forschung bedeutet für die externen Lehrenden <strong>und</strong> Freien<br />

WissenschafterInnen meist unsichere <strong>und</strong> prekäre Arbeitsverhältnisse. Sowohl in der universitären als<br />

auch in der außeruniversitären Forschung ist der Großteil der Arbeitsverhältnisse projektbefristet.<br />

Tabelle 19: Formen der Arbeitsverhältnisse in der wissenschaftlichen Forschung<br />

univ. % außeruniv. % beides % nein %<br />

projektbefristet 77 16,5 133 28,5 36 7,7 221 47,3<br />

zeitbefristet 26 5,6 37 7,9 7 1,5 397 85,0<br />

nicht befristet 13 2,8 119 25,5 12 2,6 323 69,2<br />

189 etwa wenn Projektleitung, wissenschaftliches Personal, AuftraggeberIn <strong>und</strong> Finanzquelle auf mehrere<br />

Institutionen aufgeteilt sind, vgl. etwa auch das Problem des Wechsels des Anstellungsverhältnisses bei Projekten<br />

des FWF.<br />

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