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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Forschung tätig ist. Bei den Arten des Einkommens aus außeruniversitärer Forschung, nicht<br />

befristeten Dienstverträgen, sonstigen befristeten Dienstverträgen <strong>und</strong> sonstigen Mitteln oder<br />

Zuwendungenn (Stipendien, Unterhaltsleistungen etc.) sowie AMS-Zuwendungen können keine<br />

signifikanten Unterschiede nach gruppierter zeitlicher Dauer des <strong>LektorInnen</strong>-Status festgestellt<br />

werden.<br />

Gerade in Zeiten der knappen Ressourcen <strong>und</strong> des Aufnahmestopps im Bereich des öffentlichen<br />

Dienstes ist die Frage, wie der/die freie ForscherIn zu einem Lehrauftrag kommt/gekommen ist, von<br />

großer Bedeutung. Ausschlaggebend für die Vergabe von Lehraufträgen an Freie<br />

WissenschafterInnen ist in erster Linie die Kommunikation mit Internen, d.h. Institutsmitgliedern. Etwa<br />

zwei Drittel aller Externen <strong>LektorInnen</strong> (66,8 Prozent) wurden von einem Institutsmitglied auf die<br />

Möglichkeit eines Lehrauftrages angesprochen, ein Drittel (32,3 Prozent) hat sich aus eigener Initiative<br />

um den Lehrauftag bemüht, wobei anzunehmen ist, daß auch diese Personen mehrheitlich<br />

Institutsmitgliedern bekannt gewesen sind. Andere Möglichkeiten zur Erlangung eines Lehrauftrages –<br />

von externen KollegInnen/Freien WissenschafterInnen oder Studierenden angesprochen – werden<br />

deutlich seltener angegeben. Immerhin 10 Prozent der Externen <strong>LektorInnen</strong> geben an, von<br />

Studierenden gebeten worden zu sein, eine Lehrveranstaltung abzuhalten. Qualifikationsmerkmale wie<br />

Projektarbeit oder wissenschaftliche Publikationen treten als Kriterien für die Lehrauftragsvergabe<br />

gegenüber eher informellen Kontakten stark in den Hintergr<strong>und</strong>. 172 Öffentliche Ausschreibungen<br />

spielen so gut wie gar keine Rolle bei Lehrauftragsvergaben, in den seltensten Fällen werden<br />

Lehraufträge wohl überhaupt ausgeschrieben. 173<br />

In der Frage der Art <strong>und</strong> Weise des Erhalts von einem oder mehreren Lehraufträgen ergibt sich in<br />

geschlechtsspezifischer Hinsicht kein eindeutiges Bild, auch gegliedert nach Universitäts-Standorten<br />

kann kein spezifisches Muster des Lehrauftragserwerbs ausgemacht werden.<br />

Hinsichtlich der Fakultäten können allerdings Unterschiede festgestellt werden. So deklarieren<br />

signifikant überproportional mehr Externe <strong>LektorInnen</strong> an den GEWI-Fakultäten, sich selbst um einen<br />

Lehrauftrag gekümmert zu haben (etwa 40 Prozent aller GEWI-<strong>LektorInnen</strong>). An der GRUWI-Fakultät<br />

in Wien ist diese Tendenz noch wesentlich ausgeprägter; hier beträgt der entsprechende Anteil etwa<br />

53 Prozent. Offenbar machen an diesen beiden Fakultäten Anträge auf Abhaltung von<br />

Lehrveranstaltungen noch Sinn. Externe <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freie WissenschafterInnen an der GRUWI<br />

behaupten ebenfalls hoch-signifikant öfter, von den Studierenden um Abhaltung einer<br />

172 Das eher passive Moment des zufälligen, okkasionellen “Hineinrutschens” in die universitäre Lehre aufgr<strong>und</strong><br />

informeller Kontakte –möglicherweise nicht ohne ein gewisses Understatement der Befragten – wird auch im<br />

Kapitel 2.2. hervorgehoben.<br />

173 Siehe dazu auch die Aussage von Gertrude Aumüller im Kapitel 4.2.<br />

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