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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Umgekehrt sind interessanterweise Externe Lektorinnen bei den Pflicht-veranstaltungen sogar etwas –<br />

wenngleich statistisch unauffällig – überrepräsentiert. 168<br />

Die Betrachtung der Fakultäten <strong>und</strong> der wenigen Fachdisziplinen erbringt kaum aufschlußreiche<br />

Ergebnisse. An allen untersuchten Fakultäten entspricht das Verhältnis von durch Externe<br />

abgedeckten Pflicht- <strong>und</strong> Wahlfächern weitgehend dem Gesamttrend. Lediglich an der weit gefaßten<br />

Fachdisziplin Geschichte zeigt sich ein anderes Verhältnis. Die befragten <strong>LektorInnen</strong> halten lediglich<br />

zu 30 Prozent ausschließlich Pflichtfächer <strong>und</strong> dafür zu 59 Prozent ausschließlich Wahlfächer ab – ein<br />

Indiz für die vergleichsweise geringe Integration der externen HistorikerInnen in den dortigen<br />

Lehrbetrieb.<br />

Eine Gliederung der durch Externe <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freie WissenschafterInnen erbrachten Lehre nach<br />

Lehrveranstaltungstypen zeigt folgende Verteilung:<br />

Tabelle 9 169<br />

LV-Typ Absolut Prozent<br />

Übung/en 215 46,0 %<br />

Vorlesung/en 204 43,7 %<br />

Proseminar/e 165 35,3 %<br />

Seminar/e 120 25,7 %<br />

Arbeitsgemeinschaft/en 43 9,2 %<br />

Sonstiges 36 7,7 %<br />

Tabelle 9 ist nur bedingt aussagekräftig, da an den diversen Universitätsinstituten die<br />

Lehrveranstaltungstypen unterschiedlich gewichtet werden <strong>und</strong> die Vergabe von Lehr-veranstaltungen<br />

der verschiedenen Typen an unterschiedliche Voraussetzungen geknüpft wird (an der Soziologie etwa<br />

werden Vorlesungen nur von Habilitierten gehalten), so daß den einzelnen Lehrveranstaltungstypen in<br />

formaler Hinsicht keine eindeutige Position in der Hierarchie der Lehrveranstaltungsarten zugeordnet<br />

werden kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich scheinen aber Vorlesungen – mehr in materialer denn formaler Hinsicht –<br />

mit einem höheren Sozialprestige behaftet zu sein, welches sich verstärkt Lektoren als Lektorinnen zu<br />

eigen machen können. Während knapp 44 Prozent aller befragten <strong>LektorInnen</strong> <strong>und</strong> Freien<br />

168 Ob dies damit zu tun hat, daß – positiv formuliert – bei der Zuteilung der “wichtigeren” Pflicht-veranstaltungen<br />

tatsächlich auf die Erfüllung einer normativen Frauenquote geachtet wird, oder aber – bei negativer<br />

Betrachtungsweise – bei der Zuweisung der Wahlfächer “ungenierter”männliche Seilschaften zum Zug kommen,<br />

muß hier offen bleiben.<br />

169 Siehe Fußnote 154<br />

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