Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen
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– eine Differenzierung gibt. Und das Sekretariat ist IMMER ein neuralgischer Punkt. Also da<br />
ENTSCHEIDET sich dann die Sache, wer anerkannt wird, <strong>und</strong> wer nicht anerkannt wird. Nur fiel das<br />
damals halt nicht so auf, weil, wie gesagt, Projektarbeit hieß damals auch ziemlich viel<br />
Bibliotheksrecherchen. Ziemlich viel Arbeit im AUSWÄRT<strong>IG</strong>EN. Und insofern war einfach die<br />
Drehscheibe des Sekretariats nicht so wichtig. Zur Wahrnehmung ist es eine mögliche<br />
Differenzierung, <strong>und</strong> es war auch eine Differenzierung. Obwohl man natürlich sagen muß, es war<br />
keine Differenzierung jetzt, von extern <strong>und</strong> intern, sondern es war eigentlich eine Differenzierung<br />
INNERHALB der Externen selbst. Also es ist nicht so gewesen, daß ALLE Externen als Externe<br />
wahrgenommen worden sind. Also manche sind EHER anerkannt worden, andere weniger<br />
anerkannt worden. Also das <strong>und</strong> diese Anerkenntnis, ja, wie ist die zum Ausdruck gekommen? Ja,<br />
ich weiß nicht, ob eine Nachricht am Schreibtisch liegt oder im Postfach liegt. Solche Kleinigkeiten.<br />
Oder, ob es ein FREIZÜG<strong>IG</strong>E Auskunft gab, oder KEINE.”<br />
Der Zugang zu oder die Vorenthaltung von Informationen, Ressourcen <strong>und</strong> Infrastruktur wie eigener<br />
Arbeitsplatz, Telefon, E-mail, Postfach, <strong>LektorInnen</strong>zimmer, Kopiermöglichkeit, Institutsschlüssel etc.<br />
erleichtern oder erschweren nicht nur die konkreten Arbeitsbedingungen der Externen <strong>LektorInnen</strong>,<br />
sondern manifestieren auch auf symbolischer Ebene ihren Status als Außenstehende in der<br />
Institutshierarchie. Das Gefühl am Institut”fremd zu sein <strong>und</strong> zu bleiben”, das viele der Befragten<br />
implizit oder explizit in den Interviews äußern, resultiert zu einem nicht geringen Teil aus dem sehr<br />
restriktiv geregelten Zugang zu den genannten Ressourcen bzw. der Infrastruktur.<br />
“Aber irgendwie bist ein lästiges Anhängsel, dem man alles dann noch aufbürdet. Ich mein, das sind<br />
dann so Kleinigkeiten, wie, was weiß ich, du kriegst keine Dias, wenn du nicht, auch an der G., du<br />
kriegst keine Dias, wennst nicht an dem Institut bist. Als Fixangestellter. Kriegst keine Dias, mußt<br />
sozusagen darum bitten, also du wirst, es wird dir immer gezeigt: Hoppla, du darfst unsere Dienste<br />
eigentlich NICHT in Anspruch nehmen.”<br />
Welche Ressourcen den Externen im einzelnen zugebilligt werden, hängt vom jeweiligen Institut <strong>und</strong><br />
dessen Arbeitserfordernissen <strong>und</strong> Gewohnheiten ab, ist aber, wie das obige Zitat zeigt, nicht immer<br />
bzw. in den seltensten Fällen logisch erklärbar <strong>und</strong> wird von den Externen <strong>LektorInnen</strong> oft als weiterer<br />
Beleg für <strong>Ausgrenzung</strong> bzw. Ausdruck von Gleichgültigkeit gegenüber den Externen <strong>LektorInnen</strong><br />
interpretiert.<br />
“Ja, das alles war frustrierend. Also, es war nur ärgerlich. Also, es gibt gute Erfahrung mit<br />
Studenten, gibt’s natürlich, aber der Rahmen – zum Kotzen. Also zum Beispiel, wenn ich mich an<br />
die letzte Lehrveranstaltung erinnere, die ich mit dem Fre<strong>und</strong> gemacht hab’, das war vor eineinhalb<br />
Jahren, ((macht kurze Pause)) also es fängt bei so vielen Kleinigkeiten an. Zum Beispiel, daß sie<br />
plötzlich nicht remuneriert ist, <strong>und</strong> dann machen wir’s doch. Dann kommst hin auf ein Institut. Die<br />
Vorlesung ist am Abend, weil der andere gearbeitet hat. Niemand vom Institut kommt <strong>und</strong> begrüßt<br />
dich. So ganz banal. Niemand gibt dir den Schlüssel. Um zehn ist das Institut zu. Da mußt beim<br />
Fenster rausklettern. Es war vereinbart, daß es eine Lehrveranstaltung für den zweiten<br />
Studienabschnitt ist. Es war eingetragen für den ersten Studienabschnitt. Ich hab’ gesagt, es ist zu<br />
viel Arbeit, Studienanfänger haben- mit denen muß ich anders arbeiten, die muß ich ernst nehmen.<br />
Also da kann ich nicht meine Sachen machen. Wenn das nicht remuneriert ist, dann geht das nur im<br />
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