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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Andere befragte Externe <strong>LektorInnen</strong> wiederum thematisieren mangelnden Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Informationsaustausch mit dem Institut gar nicht oder sind der Meinung, sie könnten Zugang zu<br />

Informationen haben, wenn sie nur wollten.<br />

“Ich hab eigentlich nur abteilungsintern ((zögert)) mit einer zweiten Abteilung, mit Kollegen, seien es<br />

jetzt Dissertanten oder Diplomanden, näheren Kontakt. Ich kenne ein paar aus meinem Semester,<br />

die auch auf der Uni hängengeblieben sind, mit denen ich aber nicht sehr viel Kontakt hab’ <strong>und</strong> so –<br />

was institutsmäßig vor sich geht, bei Institutskonferenzen oder so, da krieg’ich wenig Information,<br />

beziehungsweise ich hol’ sie mir auch nicht. Ich könnte sie sicher haben <strong>und</strong> bekommen, aber ich<br />

leb’ da nicht sehr mit. Mit diesen ganzen Institutsquerelen, weil mich das eigentlich eher ärgert <strong>und</strong>-<br />

Also ich würd’ mich nicht als sehr – wie soll man sagen – nicht eingeb<strong>und</strong>en – Einbindung ist das<br />

falsche Wort. Also ich interessiere mich vielleicht zu wenig für Institutspolitik. Sag’ ma so.”<br />

Auffallend dabei ist, daß dies in unserem Sample gerade diejenigen sind, die gr<strong>und</strong>sätzlich mehr Zeit<br />

an ihrem Institut verbringen, weil sie dort einen Arbeitsplatz haben, also gr<strong>und</strong>sätzlich vermutlich<br />

besser in die institutsinternen Kommunikationsstrukturen eingeb<strong>und</strong>en sind als jene, die nur über einen<br />

Lehrauftrag mit einem Institut verb<strong>und</strong>en sind. 129<br />

Vielfach wird in den Interviews das Sekretariat als eigentliche “Schnittstelle” oder “Kommunikations-<br />

Drehscheibe” zwischen den Externen <strong>LektorInnen</strong>/Freien WissenschafterInnen <strong>und</strong> dem Institut<br />

bezeichnet. Das Sekretariat ist vielfach die erste <strong>und</strong> wichtigste Anlaufstelle für die Externen in Fragen<br />

der Raumverteilung <strong>und</strong> der Ressourcen, auch die Kommunikation zwischen Externen <strong>und</strong> Institut<br />

findet hauptsächlich hier statt. Externe <strong>LektorInnen</strong> erleben die diffuse <strong>Ausgrenzung</strong> <strong>und</strong><br />

Geringschätzung daher häufig im Kontakt mit dem Institutssekretariat. Gleichwohl steht hinter der<br />

jeweiligen “Politik” eines Sekretariats gegenüber den “Externen” in der Regel die Institutsleitung, ist die<br />

Macht, die das Sekretariatüber die Gewährung oder Verweigerung von Ressourcen <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

oftmals gegen die Externen <strong>LektorInnen</strong> “ausspielt” legitimiert durch die gr<strong>und</strong>sätzliche Institutspolitik<br />

gegenüber den Externen <strong>LektorInnen</strong>.<br />

“IP: Und des Sekretariat, das ist ja, BWOAH.<br />

I: Wieso?<br />

IP: Da kommst rein, <strong>und</strong> wirst angeflegelt. Also aber wirklich. Also so ungefähr: "Stören Sie diesen<br />

Raum- oder, was WOLLEN Sie? Was WOLLEN Sie überhaupt?" So, also, ungefähr, “’Tschuldigen,<br />

ich wollte eigentlich nur fragen, ((lacht)) ob da ein Raum, (...).”<br />

“Aber mir schien, daß selbst diese prononcierte Trennung von Intern <strong>und</strong> Extern, also NAHEZU<br />

ausschließlich über den Gegenstand <strong>und</strong> über das Projekt <strong>und</strong> über die Sache selbst definiert war.<br />

Also natürlich hatte man manchmal den Eindruck, daß es –bezüglich zum Beispiel des Sekretariats<br />

129 Bezüglich einer fakultätsmäßig differenten Teilnahme an Intitutsversammlungen, vgl. Kapitel 3.3.2.<br />

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