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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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Teil des Instituts fühlen – auch wenn diese Akzeptanz sehr labil ist, wie sich im Fall von Konflikten<br />

zeigt –, fühlen sich die Externen <strong>LektorInnen</strong> an GRUWI <strong>und</strong> GEWI kaum als Teil des Instituts<br />

wahrgenommen. Sie bleiben in der Regel außenstehende wissenschaftliche Arbeitskräfte.<br />

Ebenso wie das Wohlwollen diffus bleibt, macht sich auch das Gefühl des Fremdbleibens eher an<br />

diffusen <strong>Ausgrenzung</strong>en <strong>und</strong> Marginalisierungen fest als an konkreten, offenen Konflikten <strong>und</strong><br />

Konkurrenzen. Einerseits bedeutet die Zusage eines Lehrauftrags zwar eine gewisse<br />

wissenschaftliche/fachliche Anerkennung von seiten des Instituts, die Intransparenz von<br />

Entscheidungen (beispielsweise im Fall der Erteilung eines nichtremunerierten Lehrauftrags) <strong>und</strong><br />

fehlende Kommunikation über die Umstände der Abhaltung der Lehrveranstaltung werden von den<br />

Externen aber wiederum als eine Form der Marginalisierung <strong>und</strong> des Ignorierens wahrgenommen. So<br />

kommen zwischen den “Externen”<strong>und</strong> den Institutsangehörigen kaum persönliche Kontakte <strong>und</strong> ein<br />

offizieller Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsfluß zustande.<br />

“(...) <strong>und</strong> das hab’ ich dann eingeschickt, <strong>und</strong> dann hab’ ich immer die Nachricht gekriegt, daß: "Der<br />

Dekan beehrt sich, mir mitzuteilen, daß ich einen nichtremunerierten Lehrauftrag zugeteilt<br />

bekommen habe." Und: YES! ((lacht)) Mach’ ma wieder. Und dann hab’ ich einen Aushang<br />

gemacht, mit der Beginn-Meldung, <strong>und</strong> den Raum dazu, <strong>und</strong>, da LERNT man niemand persönlich<br />

kennen.”<br />

Ein Großteil der befragten <strong>LektorInnen</strong> beklagt sich einerseits über mangelnde Information <strong>und</strong><br />

Kommunikation von seiten desInstituts, was ihre Lehrveranstaltungen angeht, wo sie sich eine<br />

frühzeitige Benachrichtigung über Bewilligung oder Ablehnung des Lehrauftrags, ein Abklären der<br />

Anrechenbarkeit von Lehrveranstaltungen, von Zeit <strong>und</strong> Ort der Lehrveranstaltung, <strong>und</strong> ein zumindest<br />

höfliches Interesse an der Arbeit der Externen <strong>LektorInnen</strong> von seiten des Institutsvorstands <strong>und</strong><br />

anderer wissenschaftlicher KollegInnen wünschen würden. Außerdem fühlen sie sich auch in<br />

allgemeinen institutspolitischen Fragen ausgegrenzt. Informationen über wichtige, sie betreffende<br />

Entscheidungen, die etwa in der Institutskonferenz getroffen werden, erhalten sie häufig nur auf<br />

informellem Weg.<br />

“Und dann hör’ ich eben so die Geschichten aus dem Hintergr<strong>und</strong>, eben, von meinen<br />

INFORMANTEN. ((lacht)) (...) Na, LEUTE, die halt sich dort in diesem CHAOS, das kann man<br />

wirklich so sagen, in diesem institutionellen CHAOS, aufgr<strong>und</strong> dessen, daß sie schon länger dort<br />

verkehren, einen besseren Durchblick haben. Net? Und die kennen Leute <strong>und</strong> reden, <strong>und</strong> was weiß<br />

ich, <strong>und</strong> können, also ICH kriegert NICHTS mit. Also wenn ich die Leute nicht kennen WÜRDE,<br />

würde ich absolut nichts mitkriegen. Man kriegt auch keine BRIEFE, also wenn man jetzt ansucht,<br />

oder, ja, zum Beispiel, wann der Lehrauftrag genehmigt wird, das erfährt man, ich weiß nicht,<br />

sechs, sieben Wochen, nachdem das Semester angefangen hat. Und lauter so Sachen! Net? Wenn<br />

da nicht wer sagt: "DU, in der Kommission ist beschlossen worden, ....!" Das hab’ ich IMMER<br />

informell erfahren. Entweder über Studenten, oder über meine Informanten ((lacht)).”<br />

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