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Zwischen Autonomie und Ausgrenzung? - IG LektorInnen

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2.3.2. Fremd bleiben<br />

Im Unterschied zu den InterviewpartnerInnen von WU <strong>und</strong> NAWI sind die Externen <strong>LektorInnen</strong><br />

unseres Samples an den GRUWI- <strong>und</strong> GEWI-Fakultäten kaum oder gar nicht über Forschungsprojekte<br />

in ein Institut eingeb<strong>und</strong>en. Ein Gr<strong>und</strong> für die fakultätsspezifisch unterschiedliche Verankerung der<br />

Externen <strong>LektorInnen</strong> liegt darin, daß Forschungsprojekte <strong>und</strong> auch Lehrveranstaltungen an<br />

bestimmten Fakultäten eine stärkere, kontinuierliche Präsenz des wissenschaftlichenNachwuchses am<br />

Institut erfordern (Laborarbeiten, Assistenz bei arbeitsaufwendigen<br />

Pflichtlehrveranstaltungen/Praktika), was natürlich auch die Einbindung von “Externen”in ein<br />

bestimmtes Institut fördert bzw. fördern kann. Diese Bedeutung haben Forschungsprojekte <strong>und</strong><br />

Lehrveranstaltungen an GRUWI <strong>und</strong> GEWI in der Regel nicht. Hier läuft die Anbindung ans Institut<br />

primär über die Lehrveranstaltungen, die allerdings unter einer größeren Gruppe von Externen<br />

<strong>LektorInnen</strong> vergeben werden, insofern für den/die EinzelneN eine relativ unsichere <strong>und</strong><br />

unregelmäßigere Anbindung an ein bestimmtes Institut darstellen. Dieser Umstand wird unter anderem<br />

dadurch widergespiegelt, daß ein Teil dieser Gruppe des Samples nicht einmal den ersten Lehrauftrag<br />

an dem Institut hatte, an dem sie ihren Abschluß gemacht hatten, <strong>und</strong> daß auch die weiteren<br />

Lehraufträge an unterschiedlichen Instituten <strong>und</strong> zum Teil in unterschiedlichen Universitätsorten<br />

vergeben wurden <strong>und</strong> werden, während die drei jüngeren <strong>LektorInnen</strong> der NAWI <strong>und</strong> WU bis jetzt an<br />

dem Institut als “Externe” bzw. ProjektmitarbeiterInnen arbeiten, an dem sie ihren Abschluß gemacht<br />

haben.<br />

Die Externen <strong>LektorInnen</strong>, die an GRUWI <strong>und</strong> GEWI tätig sind, erzählen auch signifikant öfter von<br />

einer abweisenden Haltung oder Marginalisierung der Externen <strong>LektorInnen</strong> von seiten des Instituts.<br />

“Und der ist schon einer gewesen, der damals sehr offen war <strong>und</strong> einfach auch junge Leut’ wollte,<br />

net? Was für mich auch ganz anders war, wie auf der Uni. Weil, dort hast immer nur das Gefühl<br />

gehabt, du bist einfach aufdringlich <strong>und</strong> wer, was WÜLLST«N eigentlich? Und ich muß sagen, das<br />

war auch, wie ich den ersten Lehrauftrag dann auf der Kunstgeschichte gekriegt hab’, – Was ja<br />

irgendwie interessant ist, kommst ja an den gleichen Ort wieder zurück. Und jetzt von der anderen<br />

Seite, <strong>und</strong> es ist ÜBERHAUPT nicht anders gewesen. Es war eigentlich sagenhaft, wie die mit den<br />

Leuten umgehen, daß das überhaupt am Ende des zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts möglich ist. Frag’ ich<br />

mich heute noch. Und es ist nach wie vor möglich, <strong>und</strong>, sie sind sich auch sicher, daß das so<br />

funktioniert, aber da ist mir das einfach auch aufgefallen. Die gehen mit den Studis nach wie vor so<br />

um, <strong>und</strong> sozusagen: Jetzt machst halt da einen Lehrauftrag, aber eigentlich gehörst eh nicht dazu.<br />

(...) Nichts. Nichts. Du bist sozusagen eigentlich fremd. Du bist fremd, <strong>und</strong> das bleibst. Obwohl ’s<br />

schon ganz fre<strong>und</strong>lich ist, also so dort- der entsprechende Professor.”<br />

Während sich die Externen <strong>LektorInnen</strong> der NAWI <strong>und</strong> der WU durch Mitarbeit in<br />

Forschungsprojekten, regelmäßige Lehraufträge <strong>und</strong> einen eigenen Arbeitsplatz insgesamt mehr als<br />

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