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Begleitstudie zum Betriebsbeginn des ... - Aufschwung alt

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klassischen stationären Pflegeinrichtungen als „schwerer“, da das Hausgemeinschafts-<br />

Konzept „Neuland“ sei. Dazu komme, dass „kirchliche Träger eine höhere Vergütung zahlen“<br />

würden als der Träger <strong>des</strong> Seniorenzentrums Marie-Anne Clauss.<br />

Vergleichbar sind die Sichtweisen der beiden neuen Leitungen: Die Pflegedienstleitung sieht<br />

die Mitarbeiter-Gewinnung als „noch etwas schwieriger als in ‚normalen‘ Häusern an“. Dort<br />

wüssten die potentiellen Bewerberinnen, „was eine examinierte Pflegefachkraft macht“.<br />

„Leute, die sich (im Seniorenzentrum -. Anm. d. Verf.) vorstellen, wissen nicht, was auf sie<br />

zukommt“. Die Einrichtungsleitung meint dagegen, dass die Personalgewinnung „recht wenig<br />

mit dem Hausgemeinschafts-Konzept zu tun“ hätte. Sie sieht die Ursache „in strukturellen<br />

Problemen“, insbesondere in der Lan<strong>des</strong>hauptstadt München - im Vergleich <strong>zum</strong> ländlichen<br />

Bereich in der Umgebung-, da in der Stadt „der Markt abgegrast“ sei.<br />

Die Maßnahmen zur Personalgewinnung bis in den Sommer 2010 blieben relativ<br />

undurchschaubar. Einerseits wurden nach Aussagen der Einrichtungsleitung und <strong>des</strong><br />

Trägers Stellenanzeigen (auch überregional) gesch<strong>alt</strong>et, andererseits griffen im Frühjahr<br />

2010 nach ihren Berichten Mitarbeiterinnen <strong>des</strong> Seniorenzentrums Marie-Anne Clauss auch<br />

zur Eigeninitiative und sprachen ehemalige Kolleginnen an. Der Träger bot potentiellen<br />

Bewerberinnen an, bei Aufhebungsverträgen u. ä. deren finanziellen Einbußen aufzufangen,<br />

um u.U. Kündigungszeiten umgehen zu können 70 . Die neuen Leitungen haben sich u.a. als<br />

Ziel gesetzt, zeitnah eine neue Marketingstrategie zur Personalgewinnung zu entwickeln und<br />

umzusetzen. Insbesondere Wert soll dabei auf eine „positive Außendarstellung“ (auch<br />

überregional) <strong>des</strong> Seniorenzentrums Marie-Anne Clauss gelegt werden. Angedachte<br />

Maßnahmen sind u.a. „Tage der offenen Tür“, öffentliche Veranst<strong>alt</strong>ungen,<br />

Angehörigenabende oder die Weiterentwicklung der hausinternen Cafeteria als öffentliche<br />

Begegnungsstätte. Auf Stellenanzeigen werde derzeit verzichtet. Die Pflegedienstleitung<br />

sieht ebenso Möglichkeiten der Personalgewinnung über die Nutzung <strong>des</strong> Internetportals<br />

„facebook“, durch den Einsatz von Praktikantinnen und durch Qualifizierungsangebote. Der<br />

Einsatz von Zeitarbeit wurde wieder abgebrochen, da der Träger Wert auf eine Kontinuität in<br />

der Mitarbeiterbesetzung legt, um eine Überforderung <strong>des</strong> festangestellten Personals zu<br />

vermeiden. Nach Einschätzung der wissenschaftlichen Begleitung ist der Verzicht auf den<br />

Einsatz von Zeitarbeit für eine gelungene Umsetzung <strong>des</strong> Hausgemeinschafts-Konzeptes<br />

auch sehr empfehlenswert.<br />

Wie bereits beschrieben, war von Juli 2009 - Oktober 2010 ein beachtlicher<br />

Personalwechsel im Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss zu beobachten 71 .<br />

70 Aussage <strong>des</strong> ehemaligen Pflegedienstleiters<br />

71 Vgl. Abbildung 8, die veranschaulicht, dass das Personal bereits zu 44% ausgetauscht<br />

wurde.<br />

aufschwung<strong>alt</strong>, S.Tschainer Abschluss<strong>Begleitstudie</strong> Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss“ 69/104

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