Begleitstudie zum Betriebsbeginn des ... - Aufschwung alt
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Interview erste Pflegedienstleitung<br />
Die Pflegedienstleitung (PDL) verfügt ebenfalls über keine Vorerfahrungen in einem „Haus<br />
der 4. Generation“. Auf die Frage nach „Bedenken“ antwortet der Interviewte offen:<br />
„Natürlich. Ich bin ein vollstationäres Kind.“ Aber seine Motivation sei, „Leben bis zuletzt“ im<br />
Seniorenzentrum „zu installieren“. Gleichzeitig habe er das Anliegen, die „Qualität der<br />
Betreuung und Pflege aus Bewohnersicht zu gest<strong>alt</strong>en, nicht aus Mitarbeitersicht“. Zur Frage<br />
nach Veränderungen im Vergleich zu bisherigen Leitungstätigkeiten in „klassischen Pflege-<br />
heimen“ konnte der Interviewpartner „grundsätzlich keine weitere Aussage“ machen, da für<br />
ihn erst „seit 1. Oktober die PDL-Aufgaben verstärkt wahrnehmbar“ seien. Bis dahin hätte<br />
seine Haupttätigkeit im „allgemeinen Anfangstrubel, der Organisation usw.“ gelegen. Wert<br />
legte er jedoch auf die Erfahrung, dass „der PDL für die Aufbauphase dringend jemanden an<br />
seiner Seite“ hätte, der „Arbeiten abnimmt“. 65 Ebenso sei „zu hinterfragen“, dass das<br />
Seniorenzentrum im ersten Quartal seines Bestehens ohne Hauswirtschaftsleitung<br />
betrieben wurde. Damit seien noch weitere organisatorische Aufgaben - durch Problemlagen<br />
mit den extern vergebenen Catering- und Reinigungsarbeiten - entstanden. Wie die<br />
Einrichtungsleitung ist auch die Pflegedienstleitung der Überzeugung, dass neue (Präsenz-<br />
)Mitarbeiterinnen viel intensiver geschult werden müssten: „was es bedeutet<br />
Alltagsbegleiter zu sein“. Derzeit fänden die „Alltagsbegleiter Sicherheit in der Küche: Die<br />
Küchenzeile ist der Schutz, hinter dem sie sich aufh<strong>alt</strong>en - aufgrund der mangelnden<br />
fachlichen Kompetenz - und kommen nur langsam aus der Defensive.“ Die bereits<br />
angesprochenen organisatorischen Probleme mit der externen Catering-Firma fasst der<br />
Pflegedienstleiter so zusammen, dass dieses Unternehmen „lernen musste, was<br />
Hausgemeinschaften sind“. Als „wenig erleichternd“ schätzte der Gesprächspartner es<br />
ebenfalls ein, dass er und die Einrichtungsleitung sich erst an seinem ersten Arbeitstag<br />
kennen gelernt haben.<br />
Externe Sichtweisen (Zeitraum Juli - Dezember 2009)<br />
Aus Sicht der Mitarbeiterinnen ergaben sich in dieser Anfangszeit folgende Aspekte:<br />
das erkennbare Engagement und die Bereitschaft der Leitungen, „bei Not am Mann<br />
überall mit anzupacken“<br />
Notwendigkeit der Abgrenzungsfähigkeit, „um sich selber nicht kaputt zu machen“<br />
zu erkennen, „wer ins Haus passt“ und das Konzept vorbeh<strong>alt</strong>los mittrage - verbunden mit<br />
der Fähigkeit, „das Konzept im Vorfeld an Mitarbeiterinnen vermitteln zu können<br />
„sehr viel Gespür für Personalführung“, um eine Personal-Fluktuation vermeiden zu<br />
können<br />
Kollegialer Führungsstil (Zulassen von Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiterinnen)<br />
Stärkung der Mitarbeiterinnen und der Teambildung.<br />
65 Seit 01.10.2009 wurde dem PDL vom Träger eine Assistentin (Bürokauffrau) zur Verfügung gestellt.<br />
aufschwung<strong>alt</strong>, S.Tschainer Abschluss<strong>Begleitstudie</strong> Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss“ 66/104