Begleitstudie zum Betriebsbeginn des ... - Aufschwung alt
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der Informationen wurde teilweise kritisch gesehen, dass Biographie oder<br />
Pflegeprozessplanung nicht (ansatzweise) erstellt wurden, wurde lediglich unkommentiert<br />
berichtet.<br />
Bei der Frage nach dem Leben in der Hausgemeinschaft und den familienähnlichen<br />
Strukturen konnten die Präsenzmitarbeiterinnen eher nur beschreiben, was sie als<br />
familienähnlich wahrnahmen, die Fachkraft in der Pflege stellte hingegen ihre<br />
Interaktionsmöglichkeiten dar 24 . Allen drei Arbeitsbereichen gemeinsam ist die Beschreibung<br />
und Bewertung von familienähnlichen Strukturen nahezu ausschließlich über<br />
Beziehungsqualität zwischen den Bewohnerinnen. Entsprechend steht und fällt unter<br />
diesem Blickwinkel gewissermaßen auch die Bewertung <strong>des</strong> Hausgemeinschafts-Konzeptes<br />
mit der passenden Belegung der dort wohnenden Menschen.<br />
Ebenso daraus folgend waren auch die Interventionsmöglichkeiten der Mitarbeiterinnen stark<br />
auf Beziehungspflege ausgerichtet. Strukturelle und methodische Ansätze oder<br />
Möglichkeiten der Arbeitsorganisation wurden diesem Deutungsmuster folgend nicht<br />
geschildert bzw. erwogen.<br />
Der Dienstplan als Rahmen - innerhalb <strong>des</strong>sen die eigenen Aufgaben erfüllt werden können<br />
und müssen - wurde insgesamt positiv gesehen. Bei der Betrachtung im Detail - und im<br />
Abgleich mit der Realität in den Arbeitsbereichen Pflege und Präsenz - tauchten jedoch<br />
schon Kritikpunkte und Fragestellungen auf. Insbesondere bei den Präsenzkräften wurde<br />
auch bei diesem Punkt wieder die Dringlichkeit der (konzeptionellen und praktischen)<br />
Klärung der Aufgabenstellung, <strong>des</strong> Profils und der Schnittstellenregelung zur<br />
Hauswirtschaft deutlich.<br />
Eben jene Schnittstelle zur Hauswirtschaft wurde von den Präsenzkräften bei direkter<br />
Nachfrage auch als verschwommen beschrieben, in dem Sinn, dass diverse Tätigkeiten der<br />
Hauswirtschaft übernommen werden. Die Abgrenzung zur Pflege wurde wesentlich<br />
deutlicher formuliert, allerdings auch ausgesprochen defizitär: „Die Grenze zur Pflege ist da,<br />
wo die Ausbildung fehlt“. Aus Sicht der Pflege sind die Absprachen mit der Hauswirtschaft<br />
klar, „es gibt eine rege Kommunikation und trotz Stress hohen Zusammenh<strong>alt</strong> und<br />
Flexibilität“. Die Schnittstelle zu den Präsenzkräften wurde nicht thematisiert. Die<br />
Hauswirtschaftsmitarbeiterin mochte sich aufgrund ihrer kurzen Zugehörigkeit noch nicht zu<br />
diesem Thema äußern.<br />
Teamgespräche mit Mitarbeiterinnen von Pflege, Präsenz und Hauswirtschaft als<br />
Möglichkeit <strong>zum</strong> übergreifenden fachlichen Austausch und zur Schnittstellen-<br />
gest<strong>alt</strong>ung wurden in ihrem Turnus äußerst unterschiedlich beschrieben. Die Präsenz-<br />
mitarbeiterinnen berichteten von einem Team (N=1) innerhalb von acht Monaten, während<br />
die Mitarbeiterin der Pflege einen monatlichen Intervall beschrieb. Dies kann als Verweis<br />
24 Womit das Herstellen von Kontakten zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern, die auch<br />
gegenseitige Hilfe beinh<strong>alt</strong>en, gemeint war.<br />
aufschwung<strong>alt</strong>, S.Tschainer Abschluss<strong>Begleitstudie</strong> Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss“ 39/104