Begleitstudie zum Betriebsbeginn des ... - Aufschwung alt
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Zeitaufwand, insbesondere durch die notwendige handschriftliche Übertragung der schon<br />
vorhandenen achtzig Pflegedokumentationen 12 .<br />
Als häufigster Wunsch / Vision für die Zukunft benannten die Mitarbeiterinnen die Thematik<br />
„Klare Abgrenzung der Aufgabenbereiche“ oder „Unterstützung bei Konzept, Struktur<br />
und Organisation“ bzw. „Umsetzung <strong>des</strong> Hauskonzeptes“ (N=9).<br />
In der Abschlussbefragung wurden erneut die hohe Motivation und das ausgeprägte<br />
Engagement der Mitarbeiterinnen deutlich. Dies ist bemerkenswert, da das<br />
Seniorenzentrum im ersten Jahr seines Bestehens - den oben erwähnten - komplexen<br />
Herausforderungen gegenüberstand. Zu diesen gehörte auch, dass die Mitarbeiterinnen<br />
durchgehend keine vorbereitenden Schulungen <strong>zum</strong> Hausgemeinschaftskonzept erhielten<br />
und das Trägerkonzept ihnen lediglich beim Einstellungsgespräch vorgestellt wurde.<br />
Trotzdem bemerkten 70% der Befragten, dass ihre innere H<strong>alt</strong>ung mit dem Konzept<br />
übereinstimme („Ich glaube an das Konzept.“). Im Vergleich zur Situation im Oktober 2009<br />
ließ sich Ende August 2010 erkennen, dass bei den Interviewten - trotz aller Probleme - ein<br />
„Wir-Gefühl“ überwiegt und sich entsprechende professionelle H<strong>alt</strong>ungen entwickeln<br />
konnten. Angemerkt sei jedoch auch, dass in den Aussagen zu erkennen ist, dass nach wie<br />
vor eine Hierarchie zwischen den Berufsgruppen überwiegt und die Team-Findung nach<br />
wie vor als „im-Prozess-befindlich“ erlebt wird. Erhellend für das Thema der für das<br />
Hausgemeinschafts-Konzept unumgänglichen Gleichberechtigung der Berufsgruppen ist,<br />
dass die Aussagen der Fachkräfte erkennen lassen, dass sie „keine Trennung“ im Team<br />
wahrnehmen 13 .<br />
Für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit werden sowohl die „Einstellung von<br />
Kolleginnen <strong>zum</strong> Konzept und insgesamt zur Arbeit“, „weniger Mitarbeiterfluktuation“ als<br />
auch eine „bessere Definition der Aufgaben“ sowie eine „verbesserte Kommunikation“<br />
gewünscht.<br />
Für die Entwicklung <strong>des</strong> „Wir-Gefühls“ und der Stabilisierung eines leistungstragenden<br />
Kernteams im Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss (nicht nur in der Phase <strong>des</strong><br />
Leitungswechsels) sind die - in den verschiedensten Zusammenhängen koordinierenden und<br />
kommunizierenden - Tätigkeiten der Pflegeüberleitungsfachkraft als auch deren Kooperation<br />
und Verständigung mit den Angehörigen in der Einzugs- und Eingewöhnungsphase von nicht<br />
zu unterschätzender Bedeutung. Die externe Beobachtung nahm diesbezüglich eine<br />
beharrliche Entwicklung zur Identifikation mit dem Hausgemeinschaftskonzept und <strong>des</strong>sen<br />
Umsetzung wahr.<br />
12 Die Einrichtung verfügt über kein EDV-unterstütztes Doku-System.<br />
13 Es ist anzunehmen, dass dies so eingeschätzt wird, da die Berufsgruppe der Pflege „oben“ in<br />
der Hierarchie stand/steht.<br />
aufschwung<strong>alt</strong>, S.Tschainer Abschluss<strong>Begleitstudie</strong> Seniorenzentrum Marie-Anne Clauss“ 32/104