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Peikko News 1/2010 Spezial

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PEIKKO<br />

NEWS<br />

1/<strong>2010</strong>.spezial<br />

PEIKKO STÜTZENSCHUHE<br />

EROBERN EUROPA<br />

DIE ERSTEN PRODUKTE<br />

VON PEIKKO<br />

MIT DER KRAFT<br />

DES WINDES<br />

DELTABEAM VERBUNDTRÄGER<br />

IM PRAXISEINSATZ<br />

DELTABEAM GEHT AUF REISEN<br />

ERWEITERUNG DES<br />

FLUGHAFEN BRATISLAVA<br />

MANCHES ÜBERSTEHT<br />

JAHRZEHNTE


Austria<br />

<strong>Peikko</strong> Austria GmbH<br />

Zehentweg 6<br />

6833 Weiler<br />

Tel. +43 (5523) 521 21-0<br />

Fax +43 (5523) 521 21-20<br />

www.peikko.at<br />

Benelux<br />

<strong>Peikko</strong> Benelux B.V.<br />

Leemansweg 51<br />

6827BX ARNHEM<br />

Tel. +31 263 843 866<br />

Fax +31 263 639 277<br />

www.peikko.nl<br />

Canada & U.S.A.<br />

<strong>Peikko</strong> Canada Inc.<br />

955 Fernand Dufour<br />

Quebec City, G1M 3B2<br />

Tel. (418) 263-2023<br />

Fax (418) 263-2024<br />

www.peikko.ca<br />

Czech Republic<br />

<strong>Peikko</strong> Czech Republic s.r.o.<br />

Saveljevova 18/1629<br />

147 00 Prague 4<br />

Tel. +420 244 466 217<br />

Fax +420 244 461 536<br />

www.peikko.cz<br />

Denmark<br />

<strong>Peikko</strong> Danmark<br />

Hestehaven 21, o st.<br />

5260 Odense S<br />

Tel. +45 6611 1065<br />

Fax +45 6611 1025<br />

www.peikko.dk<br />

Estonia<br />

<strong>Peikko</strong> Eesti OÜ<br />

Peterburi tee 56F<br />

11415 Tallinn<br />

Tel. +372 607 4285<br />

Fax +372 607 4283<br />

www.peikko.ee<br />

Finland<br />

<strong>Peikko</strong> Finland Oy<br />

PL 104, Voimakatu 3<br />

15101 Lahti<br />

Tel. +358 3 844 511<br />

Fax +358 3 733 0152<br />

www.peikko.fi<br />

FERTIGUNG UND VERTRIEB<br />

VERTRIEBSSTELLEN<br />

VERKAUF<br />

France<br />

<strong>Peikko</strong> France SAS<br />

30 Boulevard Ornaro<br />

93200 Saint-Denis<br />

Tel. 06 81 01 40 51<br />

www.peikko.fr<br />

Germany<br />

<strong>Peikko</strong> Deutschland GmbH<br />

Brinker Weg 15<br />

34513 Waldeck-Höringhausen<br />

Tel. +49 5634 1231<br />

Fax +49 5634 7572<br />

www.peikko.de<br />

Greece<br />

<strong>Peikko</strong> Greece A.E.<br />

Agamemnonos 13 kai<br />

Faneromenis 5, Holargos<br />

15561 Athens<br />

www.peikko.gr<br />

Hungary<br />

<strong>Peikko</strong> Magyarország<br />

Vértanúk tere 1. III.em.10.<br />

1054 Budapest<br />

Tel. +36 1 269 5463<br />

Fax +36 1 784 0969<br />

www.peikko.hu<br />

Italy<br />

<strong>Peikko</strong> Italia S.r.l<br />

Via Ugolini 17 b<br />

20125 Milano<br />

Tel. +39 02 6431 394<br />

Fax +39 02 6410 9388<br />

www.peikko.it<br />

Kingdom of Saudi Arabia<br />

Al Rashed <strong>Peikko</strong> L.L.C.<br />

P.O. Box 66333<br />

Dammam 31576, KSA<br />

Tel. +966 (3) 811 3964/5<br />

Fax +966 (3) 811 2159<br />

www.peikko.ae<br />

Latvia<br />

SIA <strong>Peikko</strong> Latvija<br />

K.Valdemara iela 38-604a<br />

LV-1010 Riga, Latvija<br />

Tel. +371 6729 9971<br />

www.peikko.lv<br />

Lithuania<br />

UAB <strong>Peikko</strong> Lietuva<br />

Naglio 4a<br />

3000 Kaunas<br />

Tel. +370 37 350 261<br />

Fax +370 37 351 063<br />

www.peikko.lt<br />

Norway<br />

<strong>Peikko</strong> Norge As<br />

Kobbervikdalen 119<br />

3036 Drammen<br />

Tel. +47 32 20 88 80<br />

Fax +47 32 20 88 81<br />

www.peikko.no<br />

Poland<br />

<strong>Peikko</strong> Polska Sp. z o.o.<br />

Króla Jana Kazimierza 4A/1<br />

81-742 Sopot<br />

Tel. +48 58 551 40 18<br />

Fax +48 58 551 40 30<br />

www.peikko.pl<br />

Russia<br />

OOO <strong>Peikko</strong><br />

Kolomyazhsky pr. 18, office<br />

5-103, 197348, Saint-Petersburg<br />

Tel. + 7 812 305 9123<br />

Fax. + 7 812 305 9124<br />

www.peikko.ru<br />

Slovakia & Croatia, Romania, Slovenia<br />

<strong>Peikko</strong> CEE s.r.o.<br />

Králová nad Váhom 660<br />

SK-92591 Králová nad Váhom<br />

Tel. +421 31 3212 151<br />

Fax +421 31 3212 109<br />

www.peikko.sk<br />

Spain<br />

<strong>Peikko</strong> Spain SL<br />

Apdo 67, C/Oro 32, Nave 7,<br />

28770 Colmenar Viejo, Madrid<br />

Tel. +34 91 846 74 73<br />

Fax +34 91 845 30 50<br />

www.peikko.es<br />

Sweden<br />

<strong>Peikko</strong> Sverige AB<br />

P.O.Box 4, Koppargatan 11<br />

601 02 Norrköping<br />

Tel. +46 11 28 04 60<br />

Fax +46 11 13 59 40<br />

www.peikko.se<br />

Switzerland<br />

<strong>Peikko</strong> Schweiz AG<br />

Gewerbestrasse 9<br />

6330 Cham<br />

Tel. +41 41 741 01 12<br />

Fax +41 41 741 01 14<br />

www.peikko.ch<br />

Turkey<br />

<strong>Peikko</strong> Ltd. Sti.<br />

Inonu Cd. No:3-7, Erenkoy,<br />

34738 Istanbul / TURKEY<br />

Tel. + 90 216 360 7139<br />

Fax. + 90 216 369 1126<br />

www.peikko.com.tr<br />

Ukraine<br />

<strong>Peikko</strong> Ukraine TOV<br />

Kiev, Narodnogo Opolchenia<br />

1, 304<br />

Tel. +38 050 440 56 26<br />

Fax +38 044 249 08 17<br />

www.peikko.com.ua<br />

United Arab Emirates<br />

Al Rashed <strong>Peikko</strong> F.Z.E<br />

P.O.Box 40224 Ajman<br />

United Arab Emirates<br />

Tel. +971 (6) 745 3021<br />

Fax +971 (6) 745 3028<br />

www.peikko.ae<br />

United Kingdom<br />

<strong>Peikko</strong> UK Ltd.<br />

Ridgeway<br />

DL5 6SP Newton Aycliffe<br />

Tel. +44 1325 318 619<br />

Fax +44 1325 318 481<br />

www.peikko.co.uk<br />

PEIKKONEWS 2/ 3


Licht am Ende des Tunnels?<br />

Die letzten Nachrichten des Finanzsektors<br />

weisen darauf hin, dass die Weltwirtschaft<br />

dabei ist, einen totalen Zusammenbruch zu<br />

vermeiden. Das internationale Finanzsystem<br />

ist trotz allem nicht zerbröckelt. Der<br />

freie Fall der Wirtschaft scheint beendet<br />

und es ist ein schwaches Licht am Ende<br />

des Tunnels sichtbar, zumindest, wenn<br />

man den optimistischen Ansichten glaubt.<br />

Dies beschreibt am ehesten die Situation<br />

in der Finanzwelt. Die Unternehmen der<br />

Bauwirtschaft wie auch die Privatpersonen<br />

stehen vor großen Herausforderungen und<br />

können noch nicht aufatmen. Im deren<br />

realen Leben und Wirtschaftsalltag stehen<br />

die größten Schwierigkeiten noch bevor.<br />

Der Bausektor ist eine der Branchen,<br />

die am meisten unter diesen wirtschaftlichen<br />

Folgen leidet. Den Firmen fehlt es<br />

an neuen Projekten und als Konsequenz<br />

daraus fehlt es den Menschen an Arbeit.<br />

Es werden in nächster Zukunft weniger<br />

neue Investitionen getätigt. Die Bauunternehmen,<br />

die bis jetzt überlebt haben, treffen<br />

bei jeder verbleibenden Ausschreibung<br />

auf eine harte Konkurrenz. Die Unternehmen<br />

müssen der Tatsache ins Auge sehen,<br />

dass die Aktivitäten der Baubranche in den<br />

nächsten Jahren auf einem sehr niedrigen<br />

Level sein werden. Das bedeutet, weitere<br />

harte Zeiten in der Zukunft. Vielleicht<br />

wurde die Talsohle der Wirtschaftskrise<br />

noch gar nicht erreicht.<br />

Es gibt jedoch in jedem Geschäftsfeld<br />

immer Unternehmen die auch in solchen<br />

Krisen Erfolg haben. Nach Ansicht einiger<br />

Experten, sind diese Unternehmen meistens<br />

die, die anders agieren. Ist dies tatsächlich<br />

der Fall, werden die Unternehmen,<br />

die bereit bzw. aufgeschlossen sind,<br />

ihre Prozesse zu ändern und Neuerungen<br />

durchzuführen, die Sieger der Zukunft sein.<br />

Meine Herausforderung besteht darin,<br />

herauszufinden, wie <strong>Peikko</strong> Ihrem Unternehmen<br />

helfen kann, zu den erfolgreichen<br />

zu gehören. Neue Entwicklungen, die die<br />

Gesamtkosten Ihrer Kunden reduzieren,<br />

sind der Schlüssel zum Erfolg. Es ist wichtig,<br />

die Innovationen unter dem Blickwinkel<br />

des gesamten Bauprozesses zu beurteilen.<br />

Ehrliche Gesamtkostenrechnungen führen<br />

sicher zu einem konkurrenzfähigeren Bauprozess.<br />

Dies ist in der aktuellen wirtschaftlichen<br />

Situation eine grundlegende<br />

Forderung für jedes Bauprojekt.<br />

Seit der Firmengründung stand <strong>Peikko</strong><br />

immer in der ersten Reihe der Industrie<br />

und arbeitete stets engstens mit den Kunden<br />

zusammen, um neue Entwicklungen<br />

in unser Produktsortiment aufzunehmen.<br />

Unser Kundenfokus ist eine unserer<br />

Schlüsselstärken. Heute ist dies wichtiger<br />

denn je. Aber wir können gemeinsam noch<br />

mehr erreichen. Die Betreuer von <strong>Peikko</strong><br />

sind dazu verpflichtet, ihr Möglichstes zu<br />

tun, um bei Besprechungen mit Kunden<br />

diese unterschiedlichen Denkweisen herauszufinden.<br />

Das komplette internationale<br />

<strong>Peikko</strong>-Netzwerk steht Ihnen zu Diensten.<br />

Durch dieses haben alle unsere Kunden,<br />

wo auch immer sie planen oder bauen,<br />

direkten Kontakt mit der Produktionseinheit<br />

– nutzen Sie dies zum Vorteil Ihres<br />

Unternehmens.<br />

Scheuen Sie sich nicht, mit den örtlichen<br />

<strong>Peikko</strong>-Experten Kontakt aufzunehmen.<br />

Wir sind für Sie da.<br />

Raimo Lehtinen<br />

Managing Director<br />

<strong>Peikko</strong> Group


PEIKKO<br />

NEWS<br />

1/<strong>2010</strong>.spezial<br />

Publisher:<br />

<strong>Peikko</strong> Austria GmbH<br />

Zehentweg 6<br />

A 6833 Weiler<br />

T +43 5523 52121-0<br />

F +43 5523 52121-20<br />

austria@peikko.com<br />

www.peikko.at<br />

Übersetzung:<br />

DI Claudia Galgenmüller / round-about-you<br />

DI Sebstian Gonschoir / <strong>Peikko</strong> Austria<br />

Redaktion:<br />

DI Sebstian Gonschoir<br />

DI Bmst. Hans Riedmann<br />

Reinhard Ertl<br />

Fotos:<br />

Aki Loponen<br />

Teemu Töyrylä<br />

Staffan Trägårdh<br />

SWECO FFNS<br />

<strong>Peikko</strong> Archiv<br />

Gestaltung:<br />

Sägenvier, Scherling<br />

Druck:<br />

Buchdruckerei Lustenau<br />

<strong>Peikko</strong> Deutschland GmbH: Neue<br />

Produktionshalle geht in Betrieb<br />

Die <strong>Peikko</strong> Deutschland GmbH hat letzten<br />

September mit einer neuen Produktionshalle<br />

die Produktionskapazitäten entscheidend<br />

erweitert. In der neuen ca. 2500m²<br />

großen Halle werden vor allem Ankerplatten<br />

und sonstige Sonderanfertigungen<br />

hergestellt. <strong>Peikko</strong>s Lieferungen, u.a. für<br />

mehrere Kraftwerksprojekte haben sich<br />

signifikant erhöht. Die neue Investition<br />

bietet jetzt hervorragende Möglichkeiten<br />

um die Kapazität, Produktivität und Qualität<br />

der Produktion den Anforderungen<br />

entsprechend zu entwickeln. Insgesamt<br />

wurden ca. 3 Mio. € in Maschinen und<br />

Gebäude investiert. Aktuell sind ca. 100<br />

Beschäftigte am Standort in Waldeck bei<br />

Kassel beschäftigt.<br />

Inhalt:<br />

Kontakte 2<br />

Licht am Ende des Tunnels 3<br />

Neue Produktionshalle<br />

geht in Betrieb 4<br />

<strong>Peikko</strong> Stützenschuhe<br />

erobern Europa 5<br />

Nachweis der Erdbebensicherheit<br />

von Schraubanschlüssen für<br />

Betonfertigteilstützen 10<br />

Die ersten Produkte von <strong>Peikko</strong> 15<br />

Mit der Kraft des Windes 18<br />

Deltabeam® Verbundträger<br />

im Praxiseinsatz 20<br />

Deltabeam geht auf Reisen 24<br />

Erweiterung des<br />

Flughafen Bratislava 28<br />

Manches übersteht Jahrzehnte 30<br />

Terra Joint TFT 31<br />

PEIKKONEWS 4/ 5


<strong>Peikko</strong> Stützenschuhe<br />

erobern Europa<br />

DIE PEIKKO-STÜTZENVERBINDUNGEN EROBERN IN EUROPA EIN LAND NACH DEM<br />

ANDEREN. MIT DEN STÜTZENSCHUHEN IST WäHREND DER MONTAGE KEINE ABSTREBUNG<br />

NOTWENDIG UND MAN SPART DADURCH ZEIT UND GELD. HEUTZUTAGE WERDEN DIE<br />

PEIKKO-VERBINDUNGEN IN MEHR ALS 20 LäNDERN VERKAUFT UND DAS STÜTZENSCHUH-<br />

SYSTEM HAT SICH EUROPAWEIT ETABLIERT.


TUIJA ARO<br />

Die Entwicklungsarbeit der Stützenverbindungen<br />

begann bei <strong>Peikko</strong> in den frühen<br />

80er Jahren. Damals wurden Betonstützen<br />

auf der Baustelle noch mittels Schweißarbeiten<br />

oder durch den Einsatz eines Köcherfundaments<br />

montiert. Eines Tages<br />

erhielt die Firma <strong>Peikko</strong> eine Anfrage nach<br />

Verbindungselementen und startete Überlegungen,<br />

ob es eventuell eine einfachere<br />

Möglichkeit für Stützenverbindungen gäbe.<br />

Stahlstützen wurden schon lange durch<br />

eine wesentlich praktischere Methode<br />

montiert. Die Überlegung war, dass die<br />

Entwicklung eines vergleichbaren Systems<br />

für Betonstützen, die Montage von Betonfertigteilen<br />

ähnlich einfach machen könnte.<br />

Im Jahr 1983 erblickten die ersten<br />

<strong>Peikko</strong>-Stützenschuhe das Licht der Welt.<br />

Diese Version wurde ungefähr zehn Jahre<br />

lang verwendet, bis die Anforderungen an<br />

die Betonqualität wuchsen und die Querschnitte<br />

der Stützen schrumpften. So stieg<br />

auch der Bedarf an kleineren und leistungsfähigeren<br />

Verbindungselementen.<br />

So wurde das gegenwärtige Stützenschuh-<br />

Modell entwickelt und erfolgreich am<br />

Markt eingeführt. Selbstverständlich entwickelte<br />

<strong>Peikko</strong> diese Bauteile kontinuierlich<br />

weiter. Der Erfolg war überwältigend!<br />

In den 90er Jahren wurden in Finnland<br />

bereits 90 Prozent aller Stützen mit dem<br />

<strong>Peikko</strong>-Stützenverbindungssystem montiert.<br />

Diese Verbindungsmethode ermöglicht<br />

auch die Verlängerung von Stützen.<br />

Dadurch können sehr lange Stützen problemlos<br />

in<br />

2 oder mehr Teilen produziert werden<br />

und auf der Baustelle untereinander verschraubt<br />

werden.<br />

Parken in der Zitadelle<br />

Selten sind Parkhäuser eine Augenweide,<br />

jedoch in der Nähe von Padua, Italien,<br />

haben wir eine Ausnahme. Ein großes<br />

Parkhaus wurde direkt an die Stadtmauern<br />

der mittelalterlichen Zitadelle erbaut. Es<br />

handelt sich dabei um eines der besterhaltenen<br />

hochmittelalterlichen Bauwerke<br />

Europas. Hier begegnen sich Geschichte<br />

und moderne Technologie in unmittelbarer<br />

Nähe.


Die Zitadelle wurde im Jahr 1220 vom<br />

Konzil Paduas erbaut, um dessen Gebiet<br />

gegen Angriffe von außen zu schützen.<br />

Die Stadt basiert auf einem rechtwinkligen<br />

Straßennetz dessen Zentrum durch die<br />

beiden kreuzförmig aufeinander treffenden<br />

Hauptstraßen gebildet wird. Die gesamte<br />

Stadt ist von der imposanten Stadtmauer<br />

umschlossen. Auf ihr befinden sich etwa<br />

32 Geschütztürme, von denen die meisten<br />

bis heute unbeschädigt blieben. Die polygonale<br />

Stadtmauer hat einen Umfang von<br />

1.461 m und einen Durchmesser von 450<br />

m. Die Lage der vier Tore entspricht den<br />

vier Himmelsrichtungen. In den Mauern<br />

sind 12 Türme und 16 Geschütztürme (torresini)<br />

mit unterschiedlicher Höhe integriert.<br />

Entlang der gesamten Stadtmauer<br />

befinden sich 32 Abschnitte mit zehn Welfenzinnen.<br />

Der Wehrgang liegt etwa zwölf<br />

Meter höher als das umgebende Land. Die<br />

Wände sind durchschnittlich mehr als zwei<br />

Meter dick und wurden als "muratura<br />

a cassetta" (Kassettenmauerwerk) gebaut,<br />

was bedeutet, dass die Mauer aus zwei<br />

parallelen Schichten besteht, in die Steine<br />

und gelöschter Kalk gefüllt wurde.<br />

Es wurde entschieden, direkt an das<br />

alte Gemäuer, ein neues Parkhaus mit<br />

zwei unterirdischen Ebenen für 342 Parkplätze<br />

zu bauen. Das Tragwerk wurde mit<br />

Hilfe von Betonfertigteilen und einer Ortbetongründung<br />

erstellt. Das Projekt stellte<br />

hohe Anforderungen an alle Beteiligten:<br />

Zum Beispiel musste die Gründung mit<br />

einer geringeren Stärke als üblich betoniert<br />

werden damit das bestehende Mauerwerk<br />

so wenig wie möglich durch den Neubau<br />

beeinflusst wird. Aus diesem Grund entschied<br />

sich die Konstruktionsfirma La Nuova<br />

Precompressi Valsugana dafür, <strong>Peikko</strong>-<br />

Stützenverbindung für die Stützenmontage<br />

zu verwenden. Die 32 Stützen des Parkhauses<br />

wurden durch die <strong>Peikko</strong>-Standardprodukte<br />

HPM 30-Ankerbolzen und die<br />

HPKM 30-Stützenschuhe mit dem Fundament<br />

verbunden. Die Ankerbolzen HPM<br />

30/P (gebogen) ermöglichten eine sehr<br />

flache Gründung von lediglich 60 cm!<br />

<strong>Peikko</strong> Stützenverbindungen in Dubai<br />

Dubai erlebt in den letzten Jahren einen<br />

unglaublichen Bauboom. Das örtliche Unternehmen<br />

Arabtec Concrete, dessen<br />

Tätigkeitsschwerpunkt in der Herstellung<br />

und Montage von Betonfertigteilen liegt,<br />

ist einer der wichtigsten Teilnehmer im<br />

regionalen Baugeschäft. Ihre neue Fertigteil-Produktionsanlage<br />

wurde im November<br />

2008 in Betrieb genommen. Das<br />

Gebäude besteht aus vorgefertigten Betonstützen-<br />

und Trägern, das Dach ist in<br />

Leichtbauweise hergestellt. Um die vorgefertigten<br />

Strukturen zu verbinden, bezog<br />

die Firma Arabtec HPKM 39 Stützenschuhe<br />

und HPM 39 Ankerbolzen von<br />

<strong>Peikko</strong>.<br />

Laut der Firma Arabtec gingen die<br />

Arbeit unkompliziert und sehr schnell voran:<br />

Die Verantwortlichen schätzen, dass<br />

sie ungefähr 30 Prozent an Zeit und<br />

Arbeitskraft durch die Verwendung der<br />

<strong>Peikko</strong>-Produkte einsparen konnten.<br />

Aber wie haben die <strong>Peikko</strong>-Verbindungen<br />

ihren Weg nach Dubai gefunden?<br />

Eines Tages besuchte Terry Alpay, ein Mitarbeiter<br />

des technischen Supports von<br />

<strong>Peikko</strong>, seinen alten Bekannten bei der<br />

Firma Arabtec. Beide Firmen lernten sich<br />

auf der "Big 5" Messe in Dubai näher kennen,<br />

woraufhin die <strong>Peikko</strong>-Mitarbeiter das<br />

Team von Arabtec jedes Mal besuchten,<br />

wenn sie in der Golfregion waren. Laut<br />

Terry Alpay waren alle beteiligten Mitar-


eiter der Firma Arabtec sehr kooperativ.<br />

Ein besonderer Dank gilt dem Oberbauingenieur<br />

Ahmed Hassan Eraky, dem Fertigungsleiter<br />

Jameel Abu Slaeem sowie<br />

dem Betriebsleiter Gary Hanserd.<br />

Stützenschuhe auch in Benelux<br />

Geschäftsführer Wim Zwaan und Verkaufsleiter<br />

Ton Rodenburg von <strong>Peikko</strong><br />

Benelux haben allen Grund zum feiern. Sie<br />

hatten die Möglichkeit ihr erstes großes<br />

Stützenschuh-Projekt bei einem Neubau<br />

für die belgische New Fruit Warf, einem<br />

Mitglied der Sea Invest in Antwerpen, zu<br />

realisieren. Ein neues, vollautomatisches<br />

Warenhaus wurde in der Nähe vom Antwerpener<br />

Hafen gebaut. Die belgische<br />

Firma N.V. Willy Naessens Industriebau<br />

war für dieses Projekt verantwortlich.<br />

Die in dem Gebäude aufgestellten Stützen<br />

sind 33 Meter hoch, was einen neuen<br />

Rekord darstellte. Verwendet wurden insgesamt<br />

35 Stützen mit <strong>Peikko</strong>-Stützenschuhen,<br />

die in Deutschland gefertigt wurden.<br />

Anfangs hatte es den Anschein, dass<br />

die Abstützung der sehr hohen Stützen bei<br />

der Montage problematisch wäre. Bei<br />

herkömmlichen Betonstrukturen mit Bewehrungsankern<br />

sind starke Bolzen notwendig.<br />

Zusätzlich ist ein weiterer Kran für<br />

die Montage erforderlich. Willy Naessens<br />

kannte die <strong>Peikko</strong> Produkte aus einem<br />

früheren Projekt und entschied, für diese<br />

anspruchsvolle Projekt ebenfalls das <strong>Peikko</strong><br />

Stützenschuhsystem zu verwenden. Für<br />

alle Stützen wurden spezielle Stützenschuhgruppen<br />

hergestellt. Für die Montage<br />

wurde lediglich ein Kran benötigt und es<br />

dauerte nur eine Stunde, um eine Stütze<br />

abzuladen und an Ort und Stelle zu montieren.<br />

Hier kann wohl zu Recht von "schnell<br />

und einfach" gesprochen werden. Im Fundament<br />

wurden Ankerbolzen Typ PPM/45<br />

E-950.<br />

PEIKKONEWS 8/ 9


Nachweis der<br />

Erdbebensicherheit von<br />

Schraubanschlüssen für<br />

Betonfertigteilstützen<br />

Vorwort<br />

Das in dieser Forschungsarbeit beschriebeneStützen-Fundament-Verbindungssystem<br />

wurde als effektive Alternative zu<br />

den traditionellen, vorgefertigten Köcherfundamenten<br />

entwickelt. Das System<br />

basiert auf der mechanischen Verbindung<br />

zwischen im Stützenfuß eingebetteten<br />

Stützenschuhen und aus dem Fundament<br />

herausragenden Ankerbolzen.<br />

Die Verwendung von Muttern und Unterlegscheiben<br />

die auf dem Ankerbolzen<br />

aufgebracht sind, ermöglichen die Kontrolle<br />

der vertikalen Position, des Stützen-<br />

Höhenniveaus und des Einspanngrads der<br />

Verbindung.<br />

Das System für den Endzustands wird<br />

durch Verfüllen der Fuge zwischen Stütze<br />

und Fundament mit Vergussmörtel erreicht<br />

(Abbildung 1a).<br />

(a) (b)<br />

Stütze zu der Steifigkeit anderer Fertigteilbauweisen.<br />

• Experimentelle Untersuchungen einzelner<br />

Verbindungen<br />

Das experimentelle Tragverhalten des<br />

Übergreifungsstosses von am einzelnen<br />

Stützenschuh angeschweißten Betonstahl,<br />

auf zyklische axiale Beanspruchung wurde<br />

durch einen speziellen Versuchsaufbau<br />

untersucht. Dieser sollte etwaige Biege-<br />

und Torsionseffekte, welche aus der Exzentrizität<br />

der Stahleinbauteile entstehen,<br />

verhindern.<br />

Der Lasttransfer des Systems Ankerbolzen<br />

– Stützenschuh wird über Längsbewehrung,<br />

die am oberen Rand des Schuhs<br />

aufgeschweißt ist, und die Aufgabe hat mit<br />

der Stützenlängsbewehrung zu übergreifen<br />

(Abbildung 1b) sichergestellt.<br />

Weitere Planungsdetails, wie die Auswirkungen<br />

der Exzentrizität von Ankerbolzen<br />

und Längsbewehrung, die Sicherstellung<br />

der Stützenfestigkeit im Fußbereich<br />

sowie das Umschließen der Längsbewehrung<br />

mit Bügeln müssen berücksichtigt<br />

werden (siehe Abbildung 1c).<br />

Stützenlängsbewehrung gem. Plan<br />

Abbildungen<br />

(a)(b)(c)<br />

Die seismische Leistung des Systems<br />

wurde mit Hilfe numerischer und experimenteller<br />

Untersuchungen ausgewertet.<br />

Die Prüfkörper bestanden aus Stahlbauteilen<br />

(dessen Einzelbestandteile der<br />

Ankerbolzen, der Stützenschuh, die angeschweißten<br />

Betonstähle und die übergreifende<br />

Längsbewehrung), die in einen betonierten<br />

Zylinder eingebaut wurden. Dieser<br />

hatte eine Länge von 1400 mm Zylinder<br />

mit 1400mm Länge eingebaut wurde. Der<br />

Durchmesser und die eingebaute Bewehrung<br />

entsprechen dem Querschnitt einer<br />

quadratischen Stütze mit 50cm Kantenlänge.<br />

In den Prüfkörpern wurden Betonstahl<br />

L. BIANCO, <strong>Peikko</strong> Italia S.r.l.<br />

S. SANTAGATI, D. POLOGNINI,<br />

R. NASCIMBENE, Centro Europeo di Formazione<br />

e Ricerca in Ingegneria Sismica (Eucentre),<br />

Via Ferrata 1, 27100, Pavia<br />

DI SEBASTIAN GONSCHOIR (Übersetzung)<br />

<strong>Peikko</strong> Austria GmbH<br />

Die Untersuchungen bestanden aus zwei<br />

Hauptbereichen. Die Erforschung des Lastaufnahmeverhaltens<br />

der einzelnen Verbindungselemente<br />

und Untersuchung des<br />

gesamten Stützen-Fundament-Systems.<br />

Die wichtigsten und am gründlichsten<br />

erforschten Aspekte sind:<br />

• Die Untersuchung des tatsächlichen<br />

Tragverhaltens der geschweißten Verbindung<br />

zwischen Stützenschuh und Betonstahl,<br />

um nachzuweisen, dass sich die<br />

Schweißnaht im elastischen Bereich befindet.<br />

• Die Definition des tatsächlichen Gesamtversagensmechanismus<br />

und der<br />

Duktilität bei Verformung sowie die Ableitung<br />

von Tragfähigkeitsreserven.<br />

• Die Widerstandsfähigkeit des Stützenfußes<br />

bei Scherbelastung<br />

• Der Vergleich der Anfangssteifigkeit der<br />

Darstellung des untersuchten Stützen-Fundament-Systems: a) Die Verbindung zwischen den Stützenschuhen und den Ankerbolzen b) Detail der angeschweißten Stahlstäbe<br />

und des Übergreifungsstoßes entlang der Stützenhöhe<br />

c) Detail der Zusatzbewehrung<br />

(c)<br />

BSt500S sowie Beton der Güteklasse<br />

C35/45 verwendet. Die Ankerbolzen bestanden<br />

aus Gewindestangen der Güteklasse<br />

8.8. Dieses sollte ein vorzeitiges<br />

Versagen derer verhindern und weitergehende<br />

Untersuchungen an den Prüfkörpern<br />

ermöglichen.<br />

Die Auflistung der Prüfkörper in Abhängigkeit<br />

von den verwendeten Stützenschuhen<br />

ist in Tabelle 1 gegeben. Zusätzlich<br />

wurden die insgesamt 4 Stück Prüfkörper<br />

je Stützenschuh, zusätzlich nach der Länge<br />

des Übergreifungsstoßes, entweder Stan-<br />

lb<br />

PEIKKONEWS 10/ 11<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1


dard "B" oder verkürzt "LP", in zwei weitere<br />

Untergruppen eingeteilt.<br />

Das relativ komplizierte Testprotokoll<br />

(siehe Tabelle 2 und Tabelle 3) wurde<br />

ausgearbeitet, um mit dem ersten Prüfkörper<br />

jeder Unterkategorie eine experimentelle<br />

Kalibrierung des Referenzwertes der<br />

Grund- bzw. Hauptparameter für beide<br />

Prüfkörper durchzuführen. Ferner wurde<br />

eine Auswertung des Widerstandes getä-<br />

HPKM 24<br />

HPKM 30<br />

HPKM 39<br />

Type Prüfkörper<br />

Anzahl Prüfkörper<br />

Typ Ankerbolzen<br />

Angeschweisster<br />

BSt StabØ<br />

[mm]<br />

Ø der übergreifenden<br />

Stäbe<br />

[mm]<br />

Finite Elemente-Modell des Stützenschuhs Geometrie und Bewehrung der Prüfbauteile mit<br />

HPKM24-Schuhen<br />

Bewehrungsstäbe, gerippt, Ø 25 mm<br />

Ribbed Übergreifungslänge bar lenght =1500 = mm 500 mm<br />

overlap lenght = 500 mm<br />

Übergreifungslänge 500 mm<br />

Übergreifungslänge<br />

[mm]<br />

B<br />

LP<br />

2<br />

2<br />

M24 16 25<br />

840<br />

500<br />

B<br />

LP<br />

2<br />

2<br />

M30 20 32<br />

1000<br />

650<br />

B<br />

LP<br />

2<br />

2<br />

M39 25 32<br />

1150<br />

800<br />

Spiral stirrup Φ 8 mm @ 200 mm<br />

Spiralförmige Verbügelung = Ø 8 mm = @ 200<br />

tigt, die auf zyklischen Lasten basiert welche<br />

vergleichbar mit einem Erdbeben sind.<br />

Für den Versuch wurden Dehnungsmessinstrumente<br />

an den Bewehrungsstäben<br />

und auf den Stützenschuhen befestigt.<br />

Zum Versuchsaufbau gehörte auch eine<br />

Reihe von linearen Potentiometern, die die<br />

relativen axialen Verschiebungen gemessen<br />

haben. Zusätzliche Potentiometer<br />

wurden verwendet, um das seitliche Ver-<br />

Strain gauge<br />

Dehnungsmessinstrument<br />

Cylindric Zylindrischer spacemen Prüfkörper (Rck 45MPa) (fck= 45 MPa)<br />

Diameter=25 cm<br />

Ø 25 mm<br />

Cylindric plastic formwork<br />

Übergreifungslänge 500 mm<br />

Lenght overlap=500 mm<br />

Stahlgüte 8.8<br />

Strain Dehnungsmessinstrument<br />

gauge<br />

Strain gauge<br />

Dehnungsmessinstrument<br />

Column shoe HPKM 24<br />

Stützenschuh HPKM 24<br />

hexagonal-headed bolt class 6S<br />

Anchor bolt Φ 30<br />

steel class 8.8<br />

Ankerbolzen Ø 30 mm<br />

Nr. ID Versagensart Protololl Hauptaugenmerk auf<br />

schiebungsverhalten entlang der Höhe der<br />

Prüfkörper, in der Ebene der Exzentrizität<br />

zwischen den Ankerbolzen und den Längsbewehrungsstäben<br />

zu untersuchen. In<br />

Einzelfällen wurden in den Bereichen der<br />

erwarteten maximalen Verformung Dehnungsmessgeräte<br />

angebracht. Diese Bereiche<br />

wurden durch die Analyse eines<br />

Finite-Elemente-Modells ermittelt (siehe<br />

Abbildung 2).<br />

Anordnung der Bewehrung im<br />

Labor<br />

Strain gauge 12<br />

Strain gauge 13<br />

Strain gauge 14<br />

Strain gauge 15<br />

1 B1<br />

A Evaluierung der Streckgrenze bei konstanter Last<br />

Versagen Längsbe-<br />

2 B2 wehrung<br />

Hysteretisches Verhalten und Wirksamkeit des<br />

B<br />

Übergreifungsstoßes<br />

3 LP1 Versagen Längsbe- A Evaluierung der Streckgrenze bei konstanter Last<br />

4 LP2<br />

wehrung/Verbundversagen mit Auszug<br />

B<br />

Hysteretisches Verhalten und Wirksamkeit des<br />

Übergreifungsstoßes<br />

Tabelle 3: Test-Protoklle<br />

Protokoll A<br />

Protokoll B<br />

Reihe 1 Reihe 2 Reihe 3 Reihe 4<br />

Anzahl Zyklen 20 1 - -<br />

Zugspannung<br />

Druckbelastung<br />

66% der nominalen<br />

Last<br />

20% der nominalen<br />

Last<br />

gleichbleibend bis<br />

zum Versagen - -<br />

- - -<br />

Anzahl Zyklen 20 4 < 4 1<br />

Zugspannung<br />

Druckbelastung<br />

95% der experimentellen<br />

Stärke<br />

von Protokoll A<br />

20% der experimentellen<br />

Last aus<br />

Versuch A<br />

2-facher Wert an<br />

Dehnung bezogen<br />

auf Streckgrenze<br />

20% der experimentellen<br />

Last aus<br />

Versuch A<br />

4-facher Wert an<br />

Dehnung bezogen<br />

auf Streckgrenze<br />

20% der experimentellen<br />

Last aus<br />

Versuch A<br />

Gleichbleibend bis<br />

zum Versagen<br />

-


Die experimentellen Prüfungen haben<br />

verdeutlicht, dass die Schweißnähte nicht<br />

die Tragfähigkeit des Systems beeinflussen.<br />

Tatsächlich, unabhängig vom untersuchten<br />

Stützenschuh, erreichten andere<br />

Bauteile die Streckgrenze, so dass die<br />

geschweißten Verbindungen im elastischen<br />

Bereich ohne Beschädigung verblieben.<br />

Dieses Ergebnis garantiert eine geeignete<br />

Energieableitungskapazität und beugt<br />

unerwünschtem Sprödbruchversagen vor.<br />

Unter Berücksichtigung verschiedener<br />

Systemsteifigkeiten (Stützenschuh – angeschweißter<br />

Betonstahl – Übergreifungsstoß)<br />

und gleicher axialer Belastung, hängt<br />

der Gesamtwiderstand vom Verhalten der<br />

Längsbewehrung und nicht von den<br />

Schweißnähten ab.<br />

Besonders die Stützenschuhe und der<br />

Bereich des Übergreifungsstoßes sind<br />

verformbarer als die Längsbewehrung.<br />

Deshalb wird der plastische Bereich nur<br />

bei der Längsbewehrung oder im Übergreifungsbereich,<br />

je nach ausgeführten Muster<br />

("B" oder "LP"), erreicht.<br />

Die Ergebnisse der ersten Versuchsreihe<br />

sind in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Es muss jedoch angemerkt werden, dass<br />

in diesem Stadium der Ausarbeitung eine<br />

Aussage über die Duktilität noch nicht<br />

sinnvoll ist. Dieses liegt an der noch nicht<br />

durchgeführten Untersuchung der Anker-<br />

Axiallast Axial load [kN]<br />

Axiallast Axial load [kN]<br />

Tabelle 3: Last-Verschiebungs-Kurve der vier Prüfkörper mit dem HPKM30<br />

Stützenschuh und dem Zerstörungsbild am Ende des Versuchs.<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

-200<br />

-300<br />

HPKM30 B1<br />

HPKM30 B2<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Axial displacement [mm]<br />

Axialverschiebung [in mm]<br />

HPKM30 LP1<br />

HPKM30 LP2<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Axial displacement [mm]<br />

Axialverschiebung [in mm]<br />

bolzen und deren Verhalten unter gleichzeitiger<br />

Schub- und Biegebeanspruchung.<br />

Stattdessen ist erwähnenswert herauszustellen,<br />

dass der maximale Widerstand<br />

des Systems bei mittlegroßen Stützenschuhen<br />

(HPKM30 und 39), von den Stahlkomponenten<br />

des Prüfkörpers abhängt.<br />

Bei Verwendung kleinerer Stützenschuhe<br />

(HPKM24) charakterisiert die Betonfestigkeit<br />

den Widerstand. Diese Abstufung gilt<br />

nur, wenn die Stütze ohne Ankerbolzen<br />

betrachtet wird.<br />

Der Effekt der Exzentrizität, von Längsbewehrung<br />

und Ankerbolzen (gemessener<br />

Maximalwert 25mm), hängt vom Einbau<br />

des Betonstahls und vom Stützenquerschnitt<br />

ab. Dieser Effekt wird von der rückwärtig<br />

angeschweißten Bewehrung aufgenommen.<br />

Zusammenfassend wird festgestellt,<br />

daß die Prüfkörper vom Typ "B" durch ein<br />

Versagen, welches sich auf das Ende des<br />

Einbindebereichs ins Betonbauteil beschränkte,<br />

charakterisiert werden. Darüber<br />

hinaus wurden die Stützenschuhe hohen<br />

Verformungen, und einer Verdrehung zwischen<br />

Grundplatte und Zugblech ausgesetzt.<br />

Erwartungsgemäß für die Prüfkörper<br />

vom Typ "LP", charakterisierte ein Verbundversagen<br />

der Längsbewehrung den Versagensmechanismus.<br />

Um das Verhalten zu<br />

studieren, quantifizieren und eine Aussage<br />

zur Wirksamkeit geben zu können, wurde<br />

B1<br />

B2<br />

LP1<br />

LP2<br />

ein verkürzerer Übergreifungsstoß beim<br />

Einbau realisiert.<br />

Experimentelle Untersuchungen am<br />

System Stütze-Fundament<br />

Das kombinierte Biege-Scher-Verhalten<br />

wurde experimentell an drei Stützen-Fundament-Systemen<br />

untersucht. Diese wurden<br />

durch quasi-statische zyklische horizontale<br />

Kopfverschiebung beansprucht.<br />

Für die Bemessung der Prüfkörper,<br />

wurde ein Referenz-Bauwerk simuliert.<br />

Dabei handelt es sich um ein mehrgeschossiges,<br />

rechtwinkliges Gebäude in<br />

Stahlbetonfertigteilbauweise. Die Spannweiten<br />

in den Hauptachsen wurden mit<br />

8m und 14m angenommen. Bei der Konstruktion<br />

setzte man eine hohe Duktilität,<br />

einen Maximalwert der Bodenbeschleunigungswert<br />

von 0,25 g und eine Baugrundbeschaffenheit<br />

aus mitteldichtem Sand<br />

voraus. Für die Prüfkörper wurden die<br />

geometrischen Abmessungen (Querschnitt<br />

40 x 40 cm) und die Bewehrung (HPKM<br />

30-Stützenschuhe) angesetzt.<br />

Der experimentelle Belastungsverlauf<br />

besteht aus einer Serie horizontaler Verschiebungszyklen<br />

auf den Stützenkopf mit<br />

steigender Endauslenkung (Abbildung 6).<br />

Der vertikale Abstand zwischen dem<br />

Schwingungserreger und dem Stützenfundament<br />

beträgt 2150 mm. Das Verhältniss<br />

von Stützenhöhe (5,37m) zum Querschnitt<br />

(40x40) und der Abstand zum Schwingungserreger<br />

(2,15m) ist entsprechend<br />

günstig. Während der Untersuchungen<br />

wird eine konstante Horizontalbelastung<br />

auf den Stützenkopf aufgebracht. Die geplanten<br />

Belastungen sind: 200kN, 400kN<br />

und 600kN mit entsprechend 5%, 10%<br />

und 15% der zugehörigen dimensionslosen<br />

Axiallast (Verhältnis N/[Acfcd], wobei<br />

N die Axiallast, fcd die Bemessungsdruckfestigkeit<br />

des Betons und Ac die Fläche<br />

des Querschnitts ist).<br />

Der Versuchsaufbau (Abbildung 7)<br />

wurde mit dem Ziel erstellt, die relativen<br />

Verschiebungen, die Verformungen und die<br />

Krümmungen des Querschnitts in verschieden<br />

Höhenebenen zu messen. Die Hauptergebnisse<br />

aus den Untersuchungen<br />

Die Hauptergebnisse aus den<br />

Untersuchungen<br />

Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen,<br />

dass die Ankerbolzen ausschlaggebend<br />

für das Versagen sind. Dabei kommt<br />

es, unabhängig von der Größe der axialen<br />

Belastung, die auf die Stützenspitze wirkt,<br />

zu keiner nennenswerten Zerstörung des<br />

Prüfkörpers. Das nicht lineare Verhältnis<br />

von Schubbeanspruchung am Stützenfuß<br />

zur Stützenkopf Verschiebungskurve (Abbildungen<br />

8 bis 10) wird durch das Fließverhalten<br />

der Ankerbolzen verursacht.<br />

Diese sind die einzigen Systemkomponen-<br />

PEIKKONEWS 12/ 13


Tabelle 4: Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersuchungen an einzelnen Verbindungselementen<br />

1 4x(1Ø20) L=195<br />

ID Prüfkörper Kraft [kN] Maximalverschiebung<br />

[mm]<br />

Verhältnis zwischen der Beanspruchbarkeit der Prüfkörper und der Beanspruchbarkeit<br />

der angeschweißten Stäbe<br />

Numerische<br />

Voraussage<br />

Versuchsergebnis Differenz [%]<br />

HPKM 24-B1 158 9.5 0.57 0.70 18.57<br />

HPKM 24-B2 275 20.4 0.99 1.22 18.85<br />

HPKM 24-LP1 300 27.0 1.08 1.33 18.80<br />

HPKM 24-LP2 248 26.0 0.89 1.10 19.09<br />

HPKM 30-B1 387 21.8 0.89 0.93 4.30<br />

HPKM 30-B2 420 27.9 0.97 1.01 3.96<br />

HPKM 30-LP1 395 23.1 0.91 0.95 4.21<br />

HPKM 30-LP2 453 28.2 1.04 1.09 4.59<br />

HPKM 39-B1 417 22.9 0.62 0.66 6.06<br />

HPKM 39-B2 501 60.5 0.74 0.79 6.33<br />

HPKM 39-LP1 507 29.8 0.75 0.80 6.25<br />

HPKM 39-LP2 461 24.5 0.68 0.73 6.85<br />

2 4x(2Ø16) L=195<br />

3 4Ø16 L=195<br />

S3<br />

Bar 4 C<br />

Bar 3<br />

Bar 2<br />

Bar 1<br />

S2<br />

Geometrische<br />

Abmessungen<br />

und Bewehrung des<br />

Stützen-Fundament-<br />

Systems.<br />

B<br />

A<br />

Injektion von Injection of<br />

Zement-Fugenmörtel cement grout<br />

30°<br />

38<br />

54<br />

15<br />

S1<br />

5 st Ø8<br />

95<br />

S1<br />

9 st Ø8<br />

130<br />

5<br />

8<br />

S1<br />

St.2Ø8 @330<br />

S1<br />

St.12Ø8 @200<br />

55<br />

S2 2x(1+1)Ø6 L=1430<br />

ten, die den plastischen Bereich erreichen,<br />

während die anderen Komponenten die<br />

Fließgrenze nicht überschreiten bzw. nicht<br />

signifikant beschädigt werden.<br />

Das hysteretische Verhalten wurde bis<br />

zu einem Auslenkungsgrad von 4,8% untersucht,<br />

da höhere Verschiebungswerte<br />

als nicht maßgeblich erachtet wurden.<br />

Dieses ist gekennzeichnet durch eine unbedeutende<br />

Kraftabbau und eine Gesamtduktilität,<br />

die immer über dem Wert von 5<br />

liegt. Die gesamte Schwingungsdämpfung,<br />

aufsummiert durch die Viskosität (mit<br />

24.5<br />

225<br />

35<br />

26<br />

23<br />

32<br />

35<br />

32<br />

40<br />

55<br />

33<br />

30<br />

40<br />

S3 4x(1+1)Ø12 L=1130<br />

40<br />

1<br />

A-A Section<br />

32<br />

24 32<br />

8<br />

3 S1<br />

40<br />

St.Ø8<br />

Sv.=200<br />

Abbildung 5: Bewehrungsdetails der Verbindung zwischen<br />

Stütze und Fundament (Es wurden 4 Ø 24 mm<br />

Stahlbolzen ergänzt, um den Widerstand gegen Scherkräfte<br />

zu erhöhen)<br />

2% berücksichtigt), der hysteretischen<br />

Dämpfung (Funktion des Verhältnisses<br />

zwischen verbrauchter Energie und Elastischer<br />

Energie jeder Schwingung) ist<br />

etwa 8,5% im elastischen Bereich (bis zum<br />

Auslenkungsgrad von 1,2%) und steigt an<br />

bis in den Bereich von 16–20% für die<br />

ersten Schwingungen der nachfolgenden<br />

Auslenkungsgrade.<br />

Solch eine Dämpfungswert, obwohl<br />

dieser teilweise begrenzt wird durch die<br />

besondere Form der Entlastungsfunktion<br />

welche durch den Widerstand der Anker-<br />

2<br />

10<br />

Steifer Untergrund<br />

Abbildung 6:<br />

(linke Abbildung)<br />

Testanordnung<br />

und (rechte Abbildung)maximale<br />

experimentelle<br />

Verschiebung mit<br />

einer Endauslenkungentsprechend<br />

4,8 %<br />

Lasteinteilung<br />

Auslenkung<br />

+<br />

-<br />

Hydraulikzylinder<br />

Nachträglich<br />

gespannter Zugstab<br />

Westen Osten<br />

bolzen dominiert wird, ist charakterisiert<br />

durch zufriedenstellende und effektive<br />

Ergebnisse. Darüber hinaus kann die gemessene<br />

Verschiebung ohne Belastung<br />

kleiner sein, als im Fall einer vergleichbaren<br />

Ortbetonkonstruktion<br />

Der gute seismische Lastabtrag der<br />

Prüfkörper wird auch im Verhältnis von<br />

Dämpfung zu Verschiebungsduktilität festgestellt<br />

(Abbildung 12). Hier sind die<br />

ersten Versuchsschwingungen charakterisiert<br />

von Ergebnissen, die sehr nahe am<br />

typischen Verhalten von Ortbetontragwer-<br />

BS-CM-B<br />

BS-CF-B


ken (rot gestrichelte Linie) für mittelschwache<br />

axiale Belastungen liegen. Ferner<br />

ähneln Sie dem Verhalten von RC<br />

Stahlbetonbrücken mit höheren axiale<br />

Lasten.<br />

Bei der seismischen Bemessung sind<br />

hohe Schubbeanspruchungen zu erwarten.<br />

Aus diesem Grund ist besondere Sorgfalt<br />

notwendig. Insbesondere wurden<br />

4Ø24mm Bewehrungsstäbe in die Stützenprüfkörper<br />

eingebaut, um den Schubbelastungen<br />

entgegen zu wirken. Somit waren<br />

die Ankerbolzen nur den Axiallasten ausgesetzt.<br />

Der Einsatz der Schubbolzen aus Betonstahl<br />

war notwendig wegen den speziellen<br />

Anforderungen an den Testaufbau.<br />

In der Praxis kann die Bemessung entsprechend<br />

nachfolgender Schritte vorgenommen<br />

werden:<br />

• Vergleich der Schubbelastung mit<br />

der Aufnahmefähigkeit des Betons (abhän-<br />

35<br />

7<br />

26<br />

31<br />

26<br />

7<br />

35<br />

Messdose Fugenverguss Stütze<br />

Messdose Verschiebung<br />

Stütze/Fundament<br />

Messdose Verschiebung<br />

Fugenverguss/Fundament<br />

gig vom axialen Belastungsniveau) und<br />

Sicherstellung eines hohen Sicherheitsfaktors<br />

• Wenn die vorherige Anforderung<br />

nicht erfüllt ist, ist es notwendig eine andere<br />

Lösung zu finden. Der Einsatz eines<br />

in die Stütze eingebetteten Stahlprofils<br />

oder ein entsprechend bewehrten Ortbetonfundaments<br />

kann eine effektive Lösung<br />

sein.<br />

Bei einem Bereich von 1%–1,3 % der<br />

Auslenkungshöhe beginnen die geprüften<br />

Stützen zu versagen. Der Beginn des<br />

Stahlfließens der geprüften Stützen setzt<br />

ein bei einer Verdrehung im Bereich von<br />

1–1,3%. Wenn die Stütze zusätzlich nicht<br />

den elastischen Bereich überschreitet und<br />

nicht beträchtliche Schäden aufweist, kann<br />

eine rationellere Bemessung als die herkömmliche<br />

RC Fertigteilbauweise welche<br />

durch monolithische Stützen und angelagerte<br />

Träger (Stahlfließen bei 2% Verdre-<br />

Abbildung 7: Versuchsaufbau für die Verbindung zwischen Stütze und Fundament:<br />

a) seitlich, rechtwinklig zur Lastrichtung<br />

b) seitlich, parallel zur Lastrichtung<br />

Abbildung 9: Basisschubbeanspruchung im Vergleich zur Kopfverschiebung des<br />

Prüfkörpers, verursacht durch eine Vertikallast N = 400 kN und Zerstörungsbild<br />

am Ende der Untersuchung<br />

Basis-Schubbeanspruchung[kN]<br />

Prüfkörper**<br />

Axiallast= 600 kN<br />

-120 -80<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

0.4%<br />

0.8%<br />

1.2%<br />

-40 0<br />

40 80 120<br />

-50<br />

-100<br />

-150<br />

Spitzenverschiebung [mm]<br />

2.4%<br />

3.6%<br />

4.8%<br />

7 7<br />

heung) gekennzeichnet ist erzielt werden.<br />

Vergleicht man das mögliche Fundamentsystem<br />

mit dem traditionellen vorgefertigten<br />

Köcherfundament, unter den<br />

Bemessungsbedingungen der Referenzstudie,<br />

so zeigt sich, dass weniger Beton<br />

notwendig ist (ca. 20%) und weniger Stahl<br />

eingesetzt werden muss (ca. 30%). Bei<br />

der seismischen Bemessung müssen<br />

beide Lösungsmöglichkeiten durch eine<br />

zusätzliche Stahlbetonzugstrebe in beide<br />

Hauptrichtungen komplettiert werden, um<br />

eine relative Verschiebung (des Systems)<br />

zum Baugrund zu verhindern. Die in dieser<br />

Untersuchung beschriebene Lösung vermeidet<br />

die Schwierigkeiten, die durch<br />

Verbindungen von Zugbalken und vorgefertigten<br />

Betonfundamenten entstehen und<br />

bietet eine potentiell effektivere Verbindung<br />

an.<br />

Abbildung 11: berechnete Dämpfungswerte<br />

für jeden Zyklus der Prüfkörper<br />

ξTOT<br />

0.30<br />

0.25<br />

0.20<br />

0.15<br />

0.10<br />

0.05<br />

0.00<br />

9.1%<br />

7.4%<br />

N = 200 kN ciclo 1<br />

N = 200 kN ciclo 2<br />

N = 200 kN ciclo 3<br />

N = 400 kN ciclo 1<br />

N = 400 kN ciclo 2<br />

N = 400 kN ciclo 3<br />

N = 600 kN ciclo 1<br />

N = 600 kN ciclo 2<br />

N = 600 kN ciclo 3<br />

8.1%<br />

8.2%<br />

7.5%<br />

7.5%<br />

8.3%<br />

7.9%<br />

7.4%<br />

16.1%<br />

15.6%<br />

14.5%<br />

17.4%<br />

17.3%<br />

16.1%<br />

19.6%<br />

19.3%<br />

18.2%<br />

0.4 0.8 1.2 2.4 3.6 4.8<br />

Drift [%]<br />

Abbildung 12: Die Dämpfung als Funktion<br />

von der Verschiebungs-Steifigkeit im Vergleich<br />

zwischen dem untersuchten System<br />

und charakteristischen Kurven von anderen<br />

Gesamtdämpfungsrate<br />

elastisch-plastisch<br />

Dämpfungsrate<br />

Stahlrahmen<br />

Betonrahmen<br />

Vorgespannte<br />

Hybridtypen<br />

1° Zyklus 200kN<br />

1° Zyklus 400kN<br />

1° Zyklus 600kN<br />

PEIKKONEWS 14/ 15


Image & architechtural design property of 3XN A/S<br />

Die ersten Produkte von <strong>Peikko</strong><br />

JORMA KINNUNEN, DIRECTOR – TECHNICAL<br />

SUPPORT, PEIKKO FINLAND Oy<br />

1. Einleitung<br />

Seit den 60er Jahren verwendet man in<br />

den nordischen Ländern üblicherweise Diagonalbewehrungen,<br />

um die Tragschale mit<br />

der Vorsatzschale von Sandwichwandelementen<br />

zu verbinden. Als <strong>Peikko</strong> im Jahre<br />

1965 mit seiner Geschäftstätigkeit begann,<br />

war Verbundbewehrung das erste Produkt<br />

des Unternehmens. Es war auch gleichzeitig<br />

das erste Produkt, das industriell hergestellt<br />

wurden. Vierundvierzig Jahre ist eine<br />

eindrucksvolle Lebensdauer für ein Produkt.<br />

In Studien in den frühen 90er Jahren<br />

stellte man fest, dass selbst die ältesten<br />

Verbundbewehrungen aus den 60ern keine<br />

Schäden aufwiesen. Diese bestehen lediglich<br />

aus Kohlenstoffstahl. Der Farbauftrag<br />

und die Tauchverzinkung schützten sie<br />

ausreichend. Diese Studien unterstützten<br />

aber auch das Vorhaben von <strong>Peikko</strong>, die<br />

Diagonalen sowie die Zugstreben in der<br />

Außenschale aus rostfreiem Edelstahl zu<br />

fertigen. Es kommt vor, dass die Betonüberdeckung<br />

der Bewehrung geringer<br />

ausfällt als erlaubt – vor allem dort, wo<br />

Wärme-dämmung angebracht wurde.<br />

Betrachtet man lediglich die Lebensdauer<br />

und die Exposition, ist eine geringere Betonüberdeckung<br />

bei Verwendung von rostfreien<br />

Edelstahlzugstreben möglich. Doch<br />

andere Anforderungen, wie zum Beispiel<br />

die Verankerungstiefe, erfordern eine größere<br />

Betonüberdeckung.<br />

Alles in allem sind Verbundbewehrungen<br />

noch immer der schnellste, einfachste<br />

und anwenderfreundlichste Weg,<br />

um Sandwichwandplatten herzustellen. In<br />

vielen nordischen Ländern ist die Industrie<br />

an dieses System gewöhnt, weshalb Ingenieure<br />

und Fertigteilhersteller sie als Industriestandard<br />

betrachten.<br />

2. Gegenwart<br />

Heutzutage sind Sandwichwandplatten<br />

weit verbreitet. Aktuell werden in Mitteleuropa<br />

verschiedenste Systeme verwendet.<br />

Das kostengünstige und einfach zu handhabende<br />

System von <strong>Peikko</strong>, bietet den<br />

Herstellern eine sinnvolle Alternative zu<br />

den bisher verwendeten Systemen.<br />

3. Die Funktion der Verbundbewehrung<br />

Die technische Funktion der <strong>Peikko</strong>-Verbundbewehrung<br />

unterscheidet sich etwas<br />

von anderen Lösungen. Bei der <strong>Peikko</strong>-<br />

Verbundbewehrung ist die Vorsatzschale<br />

über die Diagonalen an die innere Tragschale<br />

angehängt. Die Druckkräfte werden<br />

über die Wärmedämmung übertragen.<br />

Infolgedessen werden die Diagonalen<br />

nicht durch Druck- und Scherkräfte, sowie<br />

Biege- und Torsionsmomente beansprucht.<br />

Insgesamt werden mehrere Verbundbewehrungen<br />

in einem bestimmten Abstand<br />

in der gesamten Wandplatte installiert. Sie<br />

erzeugen so eine vorteilhafte breite Lastverteilung,<br />

ohne Lastkonzentration und<br />

Risse im Beton.<br />

Die Verbundbewehrung von <strong>Peikko</strong> ist<br />

sicher zu bemessen und wirtschaftlich<br />

herzustellen. Üblicherweise wird die Tragfähigkeit<br />

der Verbundbewehrung aufgrund<br />

der erforderlichen Randabstände und ihrer<br />

Anordnung zwischen den Wärmedämmplatten<br />

nicht vollständig ausgenutzt. Für<br />

die Montage der Verbundbewehrung zwi-


Too thin concrete cover,<br />

corrosion risk<br />

EXTERNAL BAR<br />

PD<br />

PPA beam tie<br />

top<br />

bottom<br />

schen der Wärmedämmung ist der in Finnland<br />

übliche Abstand c/c = 600 mm.<br />

Die diagonale Tragfähigkeit der Verbundbewehrung<br />

ist so bemessen, dass<br />

der angenommene Winkel zwischen Diagonalstab<br />

und Gurt 45° beträgt. Die Bemessung<br />

basiert auf der Annahme, dass<br />

lediglich die zugbeanspruchten Diagonalen<br />

das Gewicht der äußeren Vorsatzschale<br />

übertragen.<br />

Selbstverständlich können die Diagonalen<br />

auch Drucklasten übertragen. Im norwegischen<br />

"Elementboken" gibt es vorkalkulierte<br />

Werte für diese Anwendung.<br />

<strong>Peikko</strong> hat auch maßgeschneiderte Verbundbewehrungen<br />

für belüftete Sandwichwandbauteile.<br />

Belüftung<br />

Im Normalfall reicht die Tragfähigkeit der<br />

Wärmedämmung aus, um die horizontale<br />

Kraftkomponente der Vorsatzschale als<br />

auch die angreifende Windlast aufzunehmen.<br />

In den Verarbeitungsrichtlinien der Wärmedämmung,<br />

ist die Lastaufnahmefähigkeit<br />

auf Druck angegeben. Basierend auf<br />

Erfahrungswerten, können Mineralwolle-<br />

PPA<br />

INTERNAL BAR<br />

PPI connector pin<br />

62<br />

4<br />

H<br />

Ventilation<br />

PD-ties fixed to net - extra cover<br />

must be added to the height of the tie<br />

platten für Sandwichwandelemente die<br />

Last von bis zu 200 mm dicken Betonaußenschalen<br />

tragen. Das Eigengewicht<br />

einer 200 mm dicken Platte ist g = 5 kN/m²<br />

= 5 kPa.<br />

Beispiel:<br />

Dicke der Vorsatzschale 80 mm<br />

Eigengewicht g = 0.08 x 25 = 2.0 kN/m²<br />

Maximale Windlast 1.2 kN/m²<br />

∑ 3.2 kN/m²<br />

3.2 kN/m 2


Öffnungen zu achten, da die Tragfähigkeit<br />

der Zugstäbe meistens größer ist als erforderlich.<br />

Es wird empfohlen, den Abstand c/c<br />

zwischen den Verbundbewehrungselementen<br />

bei maximal 1200 mm zu belassen.<br />

Ein Abstand von 600mm, wie in Finnland<br />

üblich, verhindert das Ausbeulen,<br />

Verwerfen und Verformen der Platten. Der<br />

horizontale Eckabstand sollte zwischen<br />

150 und 300 mm betragen, um Verwerfungen<br />

an den Ecken der Vorsatzschale zu<br />

minimieren.<br />

5. Anwendung<br />

Der Planer definiert und spezifiziert auf<br />

Basis der Bemessung, den Typ und die<br />

Lage der Verbundbewehrungselemente im<br />

Plan.<br />

Prinzipiell gibt es für die Montage der<br />

Verbundbewehrung zwei Möglichkeiten: in<br />

der Erstens können die Verbundbewehrungselemente<br />

parallel zu den Wärmedämmplatten<br />

angebracht werden. Die<br />

zweite Möglichkeit besteht darin, dass die<br />

Verbundbewehrungselemente an der Bewehrungsmatte<br />

der Vorsatzschale befestigt<br />

werden. Beide Methoden haben ihre Vorteile.<br />

Aus diesem Grund sollte der Anwender<br />

selbst entscheiden, welche für ihn<br />

geeignet ist.<br />

Zur Sicherstellung einer vollständigen<br />

Lastabtragung, muss die Einbindetiefe der<br />

Verbundbewehrung sowohl in der Vorsatz-<br />

als auch in der Tragschale mindestens 30<br />

mm betragen. Der Einbau der Verbundbewehrung<br />

und der Wärmedämmung muss<br />

unverzüglich nach dem Betonieren der<br />

Vorsatzschale stattfinden. Ein Abbinden<br />

des Betons darf erst nach dem Einbau<br />

stattfinden.<br />

Für Verankerungstiefen von weniger als<br />

30 mm, gibt es im Verbundbewehrungs-<br />

Handbuch reduzierte Tragfähigkeitswerte.<br />

Die kleinste mögliche Verankerungstiefe<br />

der Verbundbewehrung ist 15 mm. Die<br />

Regelanwendung mit einer Verankerungstiefe<br />

von 30 mm sollte eingehalten werden.<br />

6. Herausforderungen<br />

6.1 Wirtschaftlichkeit<br />

Die Verbundbewehrungen wird in vielen<br />

Ländern als Standardlösungen verwendet.<br />

Der typische c/c-Abstand ist 600 mm.<br />

Größere c/c-Verbundbewehrungs-Abstände<br />

können in Betracht gezogen und angewendet<br />

werden.<br />

6.2. Änderungen bei der Wärme<br />

dämmung – Dicke und Material<br />

Infolge von Umweltschutz- und Energiesparbestrebungen,<br />

haben sich Baubestimmungen<br />

geändert oder werden in naher<br />

Zukunft verändert. Diese Änderungen sind<br />

in den europäischen Ländern zwar unterschiedlich,<br />

aber die Richtung ist die Gleiche<br />

– dickere Wärmedämmung und/oder effektivere<br />

Wärmedämmmaterialien sind gefordert.<br />

Die Dicke der Wärmedämmung kann<br />

durch den Einsatz besserer Materialien<br />

reduziert werden. Zum Beispiel haben<br />

Polysterolschaumstoff und Polyurethan viel<br />

bessere Eigenschaften als Glas- oder Mineralwolle.<br />

Dies kann Einfluss darauf haben,<br />

dass die alten Wärmedämmdicken<br />

und die existierenden Verbundbewehrungstypen<br />

weiterhin ohne Änderungen<br />

genutzt werden können. Der Einsatz von<br />

Mineralwolle wird im Vergleich zur Vergangenheit<br />

zurückgehen. In Finnland zum<br />

Beispiel, war die geforderte Dicke der<br />

Mineralwolle 165 mm. Sie wird sich jedoch<br />

auf 240 mm erhöhen und bis auf 400 mm<br />

ansteigen. Vielleicht werden in Zukunft<br />

effektivere Wärmedämmmaterialien immer<br />

mehr nachgefragt und verstärkt eingesetzt<br />

werden.<br />

Die neuen Richtlinien bringen Herausforderungen<br />

für beide – Betonfertigteilhersteller<br />

und <strong>Peikko</strong>. Aus der Sicht von<br />

<strong>Peikko</strong> nimmt die Änderung der Größenvariation<br />

der Verbundbewehrung zu, was sich<br />

zum Beispiel auf die Lagerhaltungskosten<br />

auswirkt. Dies war vor einigen Jahren zu<br />

erkennen, als in einigen nordischen Ländern<br />

die Dicke der Wärmedämmung anstieg.<br />

Damit <strong>Peikko</strong> in der Lage ist, neue<br />

größere Verbundbewehrungen herzustellen,<br />

muss auch <strong>Peikko</strong> eine erhebliche<br />

Investition in neue Maschinen in seiner<br />

Fabrik in Lathi, Finnland, tätigen.<br />

Die Betonfertigteilhersteller haben<br />

natürlich die gleichen Lagerhaltungskosten-<br />

Probleme. Wesentlich gravierender jedoch<br />

sind die Herausforderungen bei der Produktion.<br />

Wenn härtere Wärmedämmmaterialien<br />

verwendet werden, ist es schwierig,<br />

die Wärmedämmplatten eng aneinander zu<br />

pressen, wenn sich die Verbundbewehrung<br />

dazwischen befindet. Vor allem der Einsatz<br />

von Polyurethan (PU) ist eine Herausforderung.<br />

Es gibt Lösungen, um die erwähnten<br />

Probleme zu vermeiden. Eine Lösung besteht<br />

darin, dass die Wämedämmungshersteller<br />

die Wärmedämmpaneele mit<br />

"weichen" Ecken für die Verbundbewehrungs-Installation<br />

fertigen. Die einfachste<br />

Lösung des Problems ist, dass die Wärmedämmplatten<br />

so platziert werden, dass es<br />

zwischen den Platten einen Abstand von<br />

ungefähr 15 mm gibt. Dieser wird anschließend<br />

mit Polyurethanschaum (PU) ausgefüllt.<br />

Es wird empfohlen, Schaum zu verwenden,<br />

der sich nicht während des<br />

Aushärtens ausdehnt (vgl. Zeichnung).<br />

Eine dritte Lösung besteht darin, weiche<br />

Mineralwollestreifen auf beiden Seiten der<br />

Verbundbewehrung anzubringen und dann<br />

harte Wärmedämmpaneele gegen die<br />

Verbundbewehrung zu drücken. Die weiche<br />

Mineralwolle dichtet den möglichen<br />

Luftspalt ab. Mit diesen Lösungen kann<br />

das Risiko von Wärmebrücken minimiert<br />

oder ganz vermieden werden.<br />

7. Zukunft<br />

Die größte Herausforderung bei Sandwichwandelementen<br />

stellen Veränderungen der<br />

neuen Baurichtlinien dar, die bessere Wärmedämmeigenschaften<br />

verlangen. Neue<br />

Ideen und Arbeitsmethoden sind notwendig,<br />

um diese Probleme anzupacken.<br />

<strong>Peikko</strong> hat in moderne Maschinen und<br />

Produkttests für die PD-Verbundbewehrung<br />

investiert. Aus diesem Grund ist<br />

<strong>Peikko</strong> in der Lage, die Herausforderung<br />

der neuen Marktsituation an die Verbundbewehrung<br />

zu meistern.<br />

Um zuverlässige Lösungen für zukünftige<br />

Anforderungen zu finden, kooperiert<br />

<strong>Peikko</strong> mit Wärmedämmherstellern, Betonfertigteilherstellern,<br />

Baubehörden und<br />

Interessensverbänden um die Entwicklung<br />

voranzutreiben.


PEIKKO BIETET AUSGEREIFTE LÖSUNGEN FÜR GRÜNDUNG VON STAHLTÜRMEN VON WINDKRAFTANLAGEN.<br />

Mit der Kraft des Windes<br />

Nicht zuletzt auf Grund der aktuellen Klimawandel<br />

Diskussion findet derzeit eine<br />

zunehmende Fokussierung auf die Entwicklung<br />

neuer, umweltfreundlicher Energiequellen<br />

statt. Einer dieser stark wachsenden<br />

Bereiche ist die Windenergie. In<br />

Europa und andernorts sind hunderte<br />

neuer Windkraftanlagen in Planung.<br />

Im Jahre 2008 begann <strong>Peikko</strong> mit der<br />

Entwicklung eines standardisierten Verankerungssystems<br />

für Windturbinentürme.<br />

<strong>Peikko</strong> liefert die Ankerringe, Verankerungsstäbe,<br />

und Verteilerringe für das Fundament,<br />

aber auch die anspruchsvoll verschweißten<br />

Turbinenadapterringe und die<br />

entsprechenden Montageschablonen.<br />

<strong>Peikko</strong> ist in der Lage, seine Kunden mit<br />

vollständigen Lösungen zu unterstützen.<br />

Alle entsprechen den <strong>Peikko</strong>-Prinzipien<br />

von hoher Qualität und schneller Lieferung.<br />

Während des letzten Jahres erweiterte<br />

<strong>Peikko</strong> seine Produktionskapazitäten zur<br />

Herstellung dieser Verankerungselemente.<br />

Eines der ersten Projekte, die <strong>Peikko</strong><br />

lieferte, waren die Verankerungen für zehn<br />

Windturbinentürme für die schwedische<br />

Firma Dynawind AB. Das Projekt befindet<br />

sich auf dem schönen Hügel von Uljabuouda,<br />

in der Gemeinde Arjeplog in Schwedisch-Lappland.<br />

Endkunde bzw. Betreiber<br />

der Windkraftanlagen ist die Firma Skellefteå<br />

Kraft AB, der viertgrößte Energie-<br />

produzent in Schweden.<br />

Der Windpark bei Uljabuouda wird aus<br />

insgesamt zehn Windkraftanlagen bestehen,<br />

wobei der Windpark eine Jahresproduktion<br />

von 80 GWh liefern wird. Die Inbetriebnahme<br />

der Anlage ist für <strong>2010</strong> geplant<br />

und es werden dann mit dieser Anlage<br />

mehr als 3000 Häuser mit Strom versorgt.<br />

Uljabuouda ist der erste große Windpark<br />

in den schwedischen Bergen.<br />

Wenn Sie Fragen zum Thema Gründungen<br />

von Windturbinentürmen haben,<br />

zögern Sie nicht und kontaktieren Sie das<br />

lokale <strong>Peikko</strong>-Team. Sie finden alle Kontaktdaten<br />

unter www.peikko.com<br />

PEIKKONEWS 18/ 19


Montage des unteren Rings und der Ankerstangen. Die Natur im schwedischen Lappland ist schön, jedoch das Wetter ist rau und stellt große Anforderungen an die Windkraftanlagen.<br />

Um eine reibungslose und exakte Montage zu gewährleisten, werden die <strong>Peikko</strong>-<br />

Komponenten für jede Position separat verpackt.<br />

Der untere Ring ist montiert.


Deltabeam ® Verbundträger<br />

im Praxiseinsatz<br />

PEIKKO AUSTRIA KONNTE IM HERBST 2008 AUF MEHREREN BAUSTELLEN DEN DELTABEAM ®<br />

STAHLVERBUNDTRäGER EINSETZEN UND SOMIT VIELE WEITERE PRAXISINFORMATIONEN<br />

GEWINNEN ALS UNTERZUGSFREIES AUFLAGERSYSTEM.<br />

HANS RIEDMANN<br />

Der Deltabeam ® der <strong>Peikko</strong> Group aus<br />

Finnland ist ein Stahlhohlprofil, bestehend<br />

aus einem Ober- und einem Untergurt,<br />

sowie zwei gelochten Stegblechen alles<br />

aus Stahl S355J2+N hergestellt. Der Deltabeam<br />

® wird jeweils individuell bemessen,<br />

wodurch sich zumeist sehr schlanke<br />

Trägerkonstruktionen ergeben welche<br />

durch die Gewichtsersparnis auch preislich<br />

in einem interessanten Bereich liegen. Der<br />

Unterflansch dient als Auflager für das<br />

Deckensystem während dem Versetzen,<br />

welcher bei beidseitigem Auflager völlig<br />

unterstellungsfrei das Deckengewicht<br />

aufnehmen kann, auch wenn die volle<br />

Tragwirkung erst nach dem Verbund auf-<br />

tritt. Durch die Möglichkeit des unterstützungsfreien<br />

Versetzen der Deltabeam ® -<br />

Träger und der Hohldielen können die oft<br />

notwendigen problematischen Zwischenunterstellungen<br />

ganz einfach gelöst werden.<br />

Als Deckensysteme vorwiegend zum<br />

Einsatz kommen vorgespannte Hohldielen,<br />

es können jedoch auch Elementdecken<br />

oder auch Ortbeton-Konstruktionen verwendetet<br />

werden. Durch die gelochten<br />

Stegbleche wird eine Verbundwirkung<br />

erzeugt welche den Untergurt im Tragsystem<br />

als Auflager ersetzen. Gerade wenn<br />

eine Flachdecke produziert werden soll,<br />

ermöglicht dies nun auch der Deltabeam ®<br />

problemlos beim Einsatz von Hohldielen.<br />

Hotel Valavier, Brand<br />

Bei dem „Zu- und Umbau Hotel Valavier in<br />

Brand“ erhielt die Fa. Swietelsky<br />

BauGmbH in Feldkirch einen Pauschalauftrag<br />

um innert drei Monaten einen kompletten<br />

Hoteltrakt mit 27 Zimmer, Sport-<br />

und Seminarräumen, Außenpool und<br />

Penthousewohnung zu errichten.<br />

Zum neuen Saisonbeginn vor Weihnachten<br />

mussten jegliche Bautätigkeit<br />

erledigt sein um den kommenden Gästen<br />

die gewohnte Erholung und Ruhe im Urlaub<br />

bieten zu können. In diesem Pauschalauftrag<br />

beinhaltet waren auch Hohldielendecken<br />

versetzt in Stahlträger inklusive<br />

komplizierten Anschlusskonstruktionen für<br />

PEIKKONEWS 20/ 21


die direkt darüber angeschlossenen Ortbetonbrüstungen<br />

und die weiterführenden<br />

Stahlbetonsäulen.<br />

Nach der Vorstellung der PEIKKO<br />

Deltabeam ® -Träger war es für Bauleiter<br />

Ing. Martin Heinzel ein leichtes sich für den<br />

Deltabeam ® zu entscheiden da er preislich<br />

wie auch zeitlich große Vorteile mit sich<br />

bringt.<br />

Für Polier Albert Meier waren die Geschwindigkeit<br />

beim Versetzen der Träger<br />

und vor allem der Zeitgewinn beim Versetzen<br />

der Hohldielen der größte Vorteil, denn<br />

Zeit ist Mangelware gewesen bei diesem<br />

Bauvorhaben. Gegenüber dem Einfädeln in<br />

die Stahlträger ist das Verlegen der Hohldielen<br />

um ein Vielfaches schneller da keine<br />

„Kunststücke“ wie schräges Anhängen<br />

zum Einfädeln und nochmaliges umhängen,<br />

oder das Bearbeiten des Obergurtes,<br />

oder das gefährliche Eindrehen der Hohldielen<br />

im freien Deckenbereich, etc. notwendig<br />

sind. Diese Maßnahmen sind natürlich<br />

unproduktiv für die Sicherheit der<br />

Arbeiter am Bau und kosten zudem auch<br />

noch viel Zeit und daher Geld. Wichtig für<br />

den Erfolg beim Praxiseinsatz war auch der<br />

Statiker DI Christian Gantner welcher sich<br />

sehr mit dem, für Ihn neuen, Produkt auseinander<br />

gesetzt hat und daher die notwendige<br />

Vorarbeit sehr gewissenhaft und<br />

genau erledigen konnte. Statiker DI Christian<br />

Gantner: Der Deltabeam® ist ein<br />

sehr intelligentes und innovatives Produkt.<br />

Nun rechtzeitig vor dem Wintereinbruch<br />

konnten die Rohbauarbeiten tatsächlich<br />

in Rekordzeit fertiggestellt werden,<br />

dank einer guten motivierten Mannschaft<br />

und nicht zuletzt Dank von einem sinnvollen<br />

Einsatz mit Deltabeam ® . Wir wünschen<br />

hier allen Gästen nun wieder, frei<br />

von Baulärm, die gewünschte Erholung<br />

und Ruhe im familienfreundlichen Brandnertal<br />

in Vorarlberg.<br />

Getzner Werkstoffe Bludenz<br />

Beim Um- und Zubau der Produktions- und<br />

Büroflächen der Fa. Getzner in Bludenz<br />

war der Einsatz der Deltabeam ® -Träger<br />

bereits in der Ausschreiberphase klar. Das<br />

Ingenieurbüro Brugger aus Bludenz setzte<br />

den Deltabeam ® aufgrund der Möglichkeit<br />

des sturzlosen Auflager der Hohldielen ein<br />

um eine Leitungsführung unter der Decke<br />

zu ermöglichen. Andererseits bietet der<br />

Deltabeam ® in der komplizierten Aufsto-<br />

ckung alle Vorteile für den Einsatz von<br />

Hohldielen und den gleichzeitigen Anschluss<br />

der Stahlkonstruktion.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die deckengleiche<br />

Konstruktionshöhe des Deltabeam<br />

Träger. Bei konventionellen Stahlträger-<br />

Konstruktionen ergibt sich in der Regel ein<br />

Überstand über die Deckenkonstruktion<br />

von einigen Zentimeter. Dies führt bei den<br />

üblicherweise sehr geringen Bodenaufbauten<br />

immer wieder zu Problemen. Die Tatsache<br />

dass jeder Träger ein Unikat ist, erleichtert<br />

die Realisierung kompliziertester<br />

Trägerdetails natürlich sehr.<br />

Durch die industrielle Vorfertigung ist<br />

der Planungs- und Konstruktionszeit eine<br />

große Aufmerksamkeit zu schenken, damit<br />

auch die kompliziertesten Detaile vorab<br />

klar und eindeutig gelöst werden können.<br />

Während den Versetzarbeiten zeigt sich<br />

dann der Vorteil einer genauen Planung<br />

und Produktion. Ein Träger ist innert wenigen<br />

Minuten auf den vorab versetzen Ankerbolzen<br />

auf den vorab versetzten Ankerbolzen<br />

montiert.<br />

Beim Zu- und Neubau der Fa. Getzner<br />

sind im Bereich des Deltabeam ® -Trägers<br />

eigentlich fast alle Ausführungsmöglich-


DR DI Roland Brugger: Bei der Suche nach einer sturzlosen Auflagermöglichkeit der Hohldielen ist<br />

man auf den Deltabeam® gestoßen<br />

keiten zum Einsatz gekommen. Dies sind<br />

einerseits Einfeldträger wie auch Durchlaufträger,<br />

gekoppelt mit Gerbergelenken<br />

oder einem starren Stützenanschluss. Die<br />

Träger sind rechtwinkelig gestoßen wie<br />

auch spitzwinkelig. Dazu kommen allerlei<br />

Verbindungen mit dem zusätzlichen Stahlbauabschnitt,<br />

sowie allerlei Anschlüsse von<br />

Ankerstangen für weiterführende Stützen.<br />

Seitliche Abschalbleche, welche auch rund<br />

sein können, sind ebenfalls leicht zu erstellen<br />

wie auch Anschlussbewehrungen jeglicher<br />

Art.<br />

Ganz simpel kann mit dem Deltabeam ®<br />

auch die gewünschte Brandschutzerfordernis<br />

erreicht werden, da im einbetonierten<br />

Verbundquerschnitt eine zusätzliche Längsbewehrung<br />

eingebaut wird, welche im<br />

Brandfall die „fehlende“ Bodenplatte ersetzt.<br />

Diese zusätzliche Bewehrung ist<br />

durch den einfachen Einsatz sehr kostengünstig,<br />

auf jeden Fall erheblich günstiger<br />

und einfacher in der Herstellung und dem<br />

Handling auf der Baustelle als jede zusätzlich<br />

aufgetragene Brandschutzbeschichtung!<br />

Die Produktion des Deltabeam erfolgt<br />

seit Mai 2008 auch im neu errichteten<br />

Werk in der Slowakei. Von dieser neuen<br />

Produktionsstätte kann der österreichische<br />

Markt hervorragend bedient werden.<br />

Weiters kamen beim Getzner Werkstoffe<br />

für die Hallenerweiterung auch die<br />

<strong>Peikko</strong> PC-Konsolen zum Einsatz. Die Hallenerweiterung<br />

wurde mit dreigeschossigen<br />

Stützen und eingehängten Stahlbetonträger<br />

gelöst, wodurch keine sichtbaren<br />

Konsolauflager mehr vorhanden sind. Produziert<br />

und versetzt wurden die Fertigteile<br />

von der Fa. Nägelebau GmbH in Sulz/Rötzis.<br />

Der Einbau der PC-Konsole ist denkbar<br />

einfach. Im Fertigteilwerk wird die Grundplatte<br />

in der Schalung befestigt und dann<br />

die zusätzlich erforderliche Verteilerbewehrung<br />

zur Stützenbewehrung dazu gebunden.<br />

Die Schalung wird dabei nicht durchdrungen.<br />

Danach können die<br />

Fertigteilstützen normal betoniert werden.<br />

Für die Balken wird der Balkenschuh ebenfalls<br />

in der Schalung eingelegt, ausbewehrt<br />

und betoniert.<br />

Vor dem Versetzen der Stützen auf der<br />

Baustelle wird die Schutzfolie entfernt, die<br />

Zahnleistenplatte gereinigt und der Auflagerklotz<br />

mittels der zwei Ankerschrauben<br />

angeschraubt.<br />

Der Auflagerklotz wird danach exakt in<br />

der horizontalen und vertikalen Lage justiert<br />

und mittels Drehmomentschlüssel<br />

festgezogen. Die Toleranzen für diese<br />

Montage liegen bei +/-12 mm in jede Richtung.<br />

Auch Längentoleranzen in Trägerrichtung<br />

können von +20 mm bis -14 mm ausgeglichen<br />

werden.<br />

Danach kann sofort der Stahlbetonträger<br />

(oder natürlich auch DeltaBeam) eingehängt<br />

werden.<br />

Die Auswahl der richtigen Konsole<br />

erfolgt durch die unterschiedlichen Belastungsklassen<br />

von 200kN bis 1000 kN<br />

(1500kN). Für die Verwendung am Stützenkopf<br />

ist der Typ PCs-UP entwickelt worden.<br />

Bei dieser wird die Armierung nur nach<br />

unten geführt. Bei Verwendung der Konsolen<br />

gemäß Brandschutzklasse R60 oder<br />

höher kann es je nach Bauteilgeometrie<br />

fallweise zu Abminderung der Nutzlasten<br />

kommen. In diesem Fall bitte immer den<br />

technischen Dienst der Firma <strong>Peikko</strong> kon-<br />

Bauleiter Ing. Martin Heinzel und Polier Albert Meier<br />

(Bild), beide Swietelsky Feldkirch: Sehen große<br />

Ersparnisse mit dem Deltabeam®<br />

Bauleiter Ing. Klaus Drexel und Polier Georg Vodivnik<br />

(Bild), beide Rhombergbau, Bregenz: Der Einsatz vom<br />

Deltabeam® auf der Baustelle verlief einfach und problemlos<br />

taktieren. Alle Lastklassen sind unterschieden<br />

färbig gekennzeichnet, damit auf einen<br />

Blick erkennbar ist welche Konsole eingebaut<br />

wird und eine Verwechslungsgefahr<br />

vermieden wird. Für höhere architektonischa<br />

Ansprüche bietet die PC-Konsole<br />

eine ideale Möglichkeit eine verdeckte<br />

Konsole auszuführen. Weiters können die<br />

PC-Konsolen natürlich auch in Ortbetonsäulen<br />

verwendet werden um den Baumeister<br />

das aufwendige Schalen von Konsolen<br />

ersparen.<br />

Wie bei allen anderen <strong>Peikko</strong>-Produkten<br />

unterstützen wir Sie gerne auch bei<br />

der Anwendung der PC-Konsolen.<br />

Wir freuen uns wenn wir auch Ihre<br />

Probleme mit einer unterzugsfreien Auflagerung<br />

von Hohldielen auf Deltabeam, mit<br />

PC-Konsolen oder anderen Produkten der<br />

<strong>Peikko</strong>-Palette lösen können. Scheuen Sie<br />

sich nicht uns zu kontaktieren, wir beraten<br />

Sie gerne.<br />

PEIKKO – europaweit führend, flexibel<br />

vor Ort.<br />

PEIKKONEWS 22/


Deltabeam geht auf Reisen<br />

GLEICHGÜLTIG, OB ES SICH UM EIN URLAUBSHOTEL AN EINEM SEEBAD ODER UM<br />

FERIENWOHNUNGEN IN EXTREMER ARKTISCHER KäLTE HANDELT, DELTABEAM IST<br />

DIE PERFEKTE WAHL FÜR EINE LEISTUNGSFäHIGE DECKENKONSTRUKTION – UND<br />

EINE SORGENFREIE BAUPHASE! DIE HERVORRAGENDE TRAGKRAFT VON DELTABEAM<br />

ERMöGLICHT ES ARCHITEKTEN FANTASTISCHE GEBäUDEFORMEN ZU GESTALTEN.<br />

ZWANZIG JAHRE SIND VERGANGEN, SEIT DAS ERFINDUNGSREICHE DELTABEAM-TEAM<br />

SICH AUF DIE REISE BEGEBEN HAT, EINE NEUE ART VERBUNDTRäGER ZU ENTWICKELN.<br />

HEUTE BEI DIESEM PROJEKT AUF 724 METER ÜBER DEM MEERESSPIEGEL KöNNEN WIR<br />

MIT RECHT BEHAUPTEN: "NUR DER HIMMEL IST DIE GRENZE".<br />

PEIKKONEWS 24/ 25


TUIJA ARO<br />

An einem sonnigen Frühlingstag des Jahres<br />

1988 hatten der damalige Direktor von<br />

<strong>Peikko</strong>, Jorma Kyckling, und der Firmengründer,<br />

Jalo Paananen, eine lebhafte<br />

Unterhaltung. Kyckling war soeben von<br />

einer Schwedenreise zurückgekehrt, wo er<br />

über einen Verbundträger gestolpert war<br />

und jetzt enthusiastisch über die Gedanken,<br />

die dieser bei ihm hervorgerufen<br />

hatte, berichtete. Er schrieb das<br />

Wort"Verbundträger" an die Tafel. Zu dieser<br />

Zeit produzierte <strong>Peikko</strong> qualitativ hochwertige<br />

Träger und beide Männer erkannten<br />

schnell, welches Potenzial darin steckte,<br />

wenn sie ihr Wissen mit den Eigenschaften<br />

des "Verbundträgers" kombinierten,<br />

um einen völlig neuen Deckenträger<br />

zu entwickeln. Gesagt, getan – ein<br />

Expertenteam wurde zusammengestellt<br />

und begann mit der Entwicklungsarbeit.<br />

Ihm gehörten an: der der Technologe<br />

Pertti Levo, der Forscher Pekka Nykyri<br />

vom VTT-Technisches Forschungszentrum<br />

Finnland, der Produktentwicklungsingenieur<br />

Göran Rönnblad und Jorma Kyckling.<br />

Sie wurden bald von Raimo Lehtinen<br />

begleitet, der 1989 der Gesellschaft<br />

beitrat.<br />

Das Dreamteam plant den Träger<br />

Alle drei bis vier Wochen wollte sich das<br />

Team treffen, um Ideen zu sammeln und<br />

auszutauschen. Pekka Nykyri zeichnete<br />

ein Dreieck in den Balken, woraufhin die<br />

anderen ausriefen, dass ein Obergurt erforderlich<br />

sei. Jemand meinte, dass ein<br />

Flansch unter dem Balken notwendig<br />

wäre. Nach und nach entwickelte sich das<br />

gegenwärtige Aussehen des Deltabeams.<br />

Aber wie sollte der Beton ins Balkeninnere<br />

gelangen – lasst uns Löcher in die Stege<br />

machen, so bleibt gleichzeitig auch die<br />

Tragfähigkeit erhalten. Das Team entwickelte<br />

eine praxisnahe Eigenschaft nach<br />

der anderen.<br />

Aber wie sollte der neue Träger getestet<br />

werden? Paananen sagte:" Hier haben<br />

Sie eine Million Finnische Mark für die<br />

notwendigen Tests beim VTT Research<br />

Centre." Und so wurde der Träger mit dem<br />

Segen der Firmengründer gründlich geprüft.<br />

Die Form des Trägers war ausschlaggebend<br />

für den Namen Deltabeam (delta =<br />

Dreieck). Von diesem Augenblick an wuchsen<br />

und gediehen die Aktivitäten des Unternehmens.<br />

<strong>Peikko</strong> hat Patente auf das<br />

Verbundträgersystem und ein einzigartiges<br />

Know-how. Deltabeam wird erfolgreich in<br />

den verschiedensten Bauprojekten eingesetzt<br />

– in der Arktis, genauso wie im südlichen<br />

Klima, auf Meeresniveau, genauso<br />

wie hoch in den Bergen.<br />

Deltabeam an der Ostsee<br />

Im litauischen Seebadeort Palanga wurden<br />

insgesamt 900 Meter Deltabeam-Verbundträger<br />

in drei Wohngebäuden installiert, die<br />

unterirdisch durch ein Parkhaus miteinander<br />

verbunden sind. Der Hauptauftragnehmer<br />

ist UAB Alfva. Der Statiker Martynas<br />

Urbikas sagt, es sei das erste Mal gewesen,<br />

dass seine Firma Deltabeam eingesetzt<br />

habe. Er erzählt: "Wir fanden die<br />

Greetings from Palanga!<br />

<strong>Peikko</strong>-Gruppe im Internet und setzten uns<br />

mit der lokalen litauischen Niederlassung<br />

in Verbindung. Die Entscheidung für Deltabeam<br />

war beeinflusst durch das Trägersystem,<br />

die Terminvorgaben und der Umsetzung<br />

des architektonischen<br />

Gesamtkonzepts."<br />

Größere Spannweiten und schlankere<br />

Deckenkonstruktionen<br />

Die Bauarbeiten begannen im Februar<br />

2008 und sollten bis Dezember abgeschlossen<br />

sein. Auf die Frage nach den<br />

Herausforderungen des Projektes antwortet<br />

Herr Urbikas: "Während des Entwurfs<br />

analysierten wir die zu erwartenden Probleme.<br />

Um diese großen Bauteile innerhalb<br />

des Badeortes auf die Baustelle zu<br />

transportieren, benötigten wir eine spezielle<br />

Genehmigung. Darüber hinaus beschränkten<br />

die örtlichen Bauvorschriften<br />

die Gebäudehöhe. Jedoch mit Deltabeam<br />

selbst, hatten wir überhaupt keine Probleme;<br />

die Montage ist schnell und einfach!"<br />

Nach den Aussagen Ubrikas hilft Deltabeam<br />

dabei, die Ideen des Architekten<br />

umzusetzen. Die hohe Tragfähigkeit des<br />

Verbundträgers ermöglicht es, hohe Gebäude<br />

mit großen Spannweiten und<br />

schlankeren Decken zu realisieren. Der<br />

hohe Feuerwiderstand des Verbundträgers<br />

war ausschlaggebend bei der Entscheidung<br />

von UAB Alfva für Deltabeam – der<br />

Verbundträger nutzt die Eigenschaften von<br />

Stahl und armierten Beton optimal.


"Die Zusammenarbeit mit <strong>Peikko</strong> war<br />

sehr erfolgreich. Wir fanden schnell ein<br />

gegenseitiges Verständnis und ich hatte<br />

die Gelegenheit das Werk in Finnland zu<br />

besuchen, um die Herstellung und die<br />

Anwendung des Tragwerks selbst zu sehen",<br />

sagt Ubrikas. Und er erklärt: "Dies<br />

alles sind Gründe, warum wir sicher den<br />

Deltabeam-Verbundträger und andere<br />

<strong>Peikko</strong>-Produkte in unseren zukünftigen<br />

Projekten einsetzen werden."<br />

Herrliche Ausblicke dank Deltabeam<br />

Der "Kiruna Showroom" ist wahrscheinlich<br />

der majestätischste Ort überhaupt, an den<br />

<strong>Peikko</strong> Schweden AB die Träger je geliefert<br />

hat. Es handelt sich dabei um ein wunderschönes<br />

Konferenzhotel mit Restaurant,<br />

das auf dem Gipfel des Berges Luossavaara<br />

erbaut wird. "Wir sind glücklich, ein<br />

Teil dieses fantastischen Projekts zu sein",<br />

sagt Jason Martin, der Firmenchef von<br />

<strong>Peikko</strong> Schweden. Die Gebäude werden<br />

auf einem Berg 724 Meter oberhalb des<br />

Meeresspiegels stehen und die Aussicht<br />

ist gewiss atemberaubend. Eine Arbeitsgemeinschaft,<br />

die aus acht ansässigen Unter-<br />

nehmen besteht, bildet die Kiruna Showroom<br />

AB, mit Tuomo Huuriainen als<br />

Vorsitzendem. Die NCC ist für den Bau<br />

verantwortlich.<br />

Der Architekt des Kiruna-Showrooms,<br />

Lars Sundström von GKAK AB, war von<br />

Anfang an von diesem Projekt begeistert.<br />

Ziel war es, die Attraktivität der Stadt Kiruna<br />

zu erhöhen und die Möglichkeiten, die<br />

die Stadt und die einzigartige Winterlandschaft<br />

den Besuchern bietet, besser zu<br />

nutzen. "Wir wollten ein internationales<br />

Publikum anziehen", sagt Lars Sundström.<br />

Während einer Hollandreise wurde die<br />

Gebäudeform zusammen mit den Vertretern<br />

aller acht Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft<br />

entwickelt. Die Idee war, einen<br />

Meilenstein zu schaffen – ein Gebäude,<br />

das Fantasien anregt. Das Ziel bestand<br />

also darin, eine Konstruktion zu finden, die<br />

weithin von Land und Luft aus sichtbar ist.<br />

Glas und Magnetit spiegelt den<br />

Schwedischen Winter wieder<br />

Das einzigartige Design des Kiruna-Showrooms<br />

wird insgesamt 1200 Quadratmeter<br />

umfassen. Die Baustoffe wurden so gewählt,<br />

dass sie die Natur, die Atmosphäre<br />

und die außergewöhnlichen Eigenschaften<br />

von Kiruna widerspiegeln. Für die Fassade<br />

wurde Glas und Magnetit eingesetzt, um<br />

die Kontraste der Winterfarben mit Eis und<br />

Schnee zu den schwarzen und grauen<br />

Bergen zu repräsentieren. Im Gebäudeinnern<br />

fällt zwar vor allem der Magnetit auf,<br />

doch es gibt auch andere Inneneinrichtungsdetails,<br />

die von Wasser, Schnee,<br />

Stein und Eis inspiriert wurden. Sundström<br />

berichtet, dass das Gebäude sowohl technisch<br />

als auch ästhetisch eine Herausforderung<br />

war. Der Stahlrahmen hat mehr Aufgaben<br />

als nur die einer Tragstruktur. Alle<br />

Säulen und Träger erfüllen auch einen ästhetischen<br />

Zweck und wurden mit großem<br />

Bedacht gestaltet.<br />

Per-Anders Klockars, Statiker bei<br />

A²H, beschreibt die drei Hauptelemente<br />

der Konstruktion – eine Betongründung,<br />

ein Stahlrahmen und eine Fassade aus<br />

Glas. Er erläutert: "Es war ein technisch<br />

sehr anspruchsvolles Projekt." Weiterhin<br />

erklärt der Fachmann: "So etwas wurde<br />

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vorher noch nie unternommen und bei<br />

solch ungewöhnlichen Randbedingungen".<br />

In dieser arktischer Umgebung gibt es für<br />

unser Vorhaben nur sehr wenig Erfahrungswerte<br />

mit bereits gebauten Objekten. Auf<br />

dem Gipfel des Luossavaara-Berges muss<br />

man sowohl mit Windgeschwindigkeiten<br />

bis 50-60 m/s als auch mit extrem unterschiedlichen<br />

Wintertemperaturen, wie zum<br />

Beispiel bis -40°C, rechnen."<br />

Die Windstärke erfordert, dass das<br />

Stützen- und Trägersystem so gestaltet ist,<br />

dass die Kraft, die auf ein Geschoss einwirkt,<br />

auf die anderen Geschosse abgeleitet<br />

wird. "Hier ist der Deltabeam für das<br />

gesamte Tragsystem die beste Lösung",<br />

erklärt Klockars. Er erläutert: "Der Deltabeam<br />

nimmt Zug- und Druckkräfte hervorragend<br />

auf." Insgesamt wurden 18 Deltabeams<br />

mit einer Gesamtlänge von 173<br />

Metern, für den Kiruna-Showroom eingesetzt.<br />

Der gesamte Kiruna Showroom<br />

wurde 2009 vollendet. Seien Sie können<br />

also bereit, ihr Zimmer mit Ausblick zu<br />

buchen!<br />

Ski ein, Ski aus in Norwegen<br />

Wie wäre es mit einem Hausberg im Herzen<br />

der norwegischen Berge, wo der<br />

Schnee garantiert ist? Die Anlage besteht<br />

aus 81 Wohnungen, alle mit Garagenparkplätzen.<br />

Das Projekt liegt in Beitostølen,<br />

einem Bergdorf mit Hütten, Wohnungen,<br />

einem Hotel, Restaurants, einem SPA und<br />

vielen anderen einladenden Zielen. Das<br />

Dorf liegt 900 Meter über dem Meeresspiegel<br />

und es gibt jeden Winter Schnee in<br />

Hülle und Fülle. Es ist eines von Norwegens<br />

bekanntesten Ski-Gebieten mit direktem<br />

Zugang zu Jotunheimen, dem<br />

höchsten Berggebiet in Norwegen und<br />

320 km bestens präparierten Langlaufloipen.<br />

Beitostølen ist für die Ausrichtung der<br />

Langlauf- und Biathlon-Weltmeisterschaft<br />

berühmt.<br />

Stølstunet ist sechs Stockwerke hoch<br />

und umfasst eine Gesamtfläche von ca<br />

25.000 Quadratmetern. Die Wohnungen<br />

haben auf der Südwestseite ansprechende<br />

Balkone mit einem schönen Blick auf die<br />

norwegischen Berge. An der Nordostseite<br />

gelangt man von der Straße direkt in das<br />

dritte Geschoss des Gebäudes. Kjetil<br />

Johansen, der Geschäftsführer von <strong>Peikko</strong><br />

Norwegen, sagt hierzu: "Um dieses atemberaubende<br />

Gebäude zu errichten, wurden<br />

1300 Meter Deltabeam auf die Baustelle<br />

geliefert. Es gab zahlreiche technische<br />

Herausforderungen, vor allem bei dem<br />

Träger im vierten Geschoss. Die Hohldielen<br />

auf dieser Etage hatten unterschiedliche<br />

Höhen und die Träger mussten aufgeständert<br />

werden. An manchen Stellen lagen<br />

die Hohldielen einerseits auf dem Obergurt<br />

des Deltabeams auf und waren auf<br />

der anderen Seite auf dem Flansch aufgelagert.<br />

Im oberen Stockwerk unterstützen<br />

die Deltabeams die Leichtbau-Dachelemente.<br />

Die Errichtung des Gebäudes begann<br />

im Dezember 2007 und wurde im August<br />

2008 abgeschlossen. Stølstunet erzählt:<br />

"Im letzten Winter hatten wir vier bis fünf<br />

Meter Schnee. Aus diesem Grund war es<br />

nicht einfach, die Bauarbeiten voran zu<br />

treiben. Aber für Deltabeam macht Regen<br />

oder Sonnenschein keinen Unterschied."


PEIKKO IST EINER DER HAUPTLIEFERANTEN BEI DER<br />

Erweiterung des<br />

Flughafen Bratislava<br />

Der Flughafen Bratislava in der Slowakei<br />

wurde offiziell nach Rastislav Štefánik,<br />

einem General des ersten Weltkriegs,<br />

benannt und heißt heute "M.R. Štefánik<br />

Flughafen". Derzeit werden umfangreiche<br />

Modernisierungsarbeiten durchgeführt, für<br />

die ein zweistufiger Plan ein Investitionsvolumen<br />

von insgesamt 93 Millionen Euro<br />

vorsieht. Nach Fertigstellung der Arbeiten<br />

wird die Gesamtfläche des Terminals mehr<br />

als 43 000 m² betragen. Der Schwerpunkt<br />

der Modernisierung liegt darin, den wachsenden<br />

Bedürfnissen der Passagiere gerecht<br />

zu werden. Es wird erwartet dass<br />

sich die Anzahl der jährlich Reisenden in<br />

den nächsten Jahren von 2,6 Millionen auf<br />

über 5 Millionen verdoppeln wird. Bei dem<br />

Terminal handelt es sich um ein dreigeschossiges<br />

Gebäude und einer Abflughalle,<br />

die aufgrund ihrer großen, raumöffnenden<br />

Glaswände eine Publikumsattraktion ist.<br />

Der erste Bauabschnitt des Modernisierungsplans<br />

begann im Dezember 2008<br />

und wird voraussichtlich im Sommer <strong>2010</strong><br />

abgeschlossen sein. Die noch auszuführenden<br />

Arbeiten der zweiten Bauphase<br />

sollen während des Winters 2012 durchgeführt<br />

werden. Das zuständige Bauunter-<br />

nehmen ist die ZIPP Bratislava Ltd., ein<br />

Mitglied der österreichischen Strabag<br />

Gruppe.<br />

Bei <strong>Peikko</strong> war das Team von <strong>Peikko</strong><br />

CEE s.r.o. zuständig. Die Produkte wurden<br />

in der nahe gelegenen Produktionsstätte<br />

der <strong>Peikko</strong> Group in Kralova nad Vahom,<br />

gefertigt. Auf der Baustelle kamen zum<br />

Beispiel Stützenschuhe, Ankerbolzen, Modix-Schraubmuffensysteme,<br />

Deltabeam<br />

Stahlverbundträger und spezielle Stützenverstärkungen<br />

von <strong>Peikko</strong> zum Einsatz.<br />

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Die im Projekt verwendeten Deltabeam Stahlverbundträger entsprechen mit einem Gewicht von 479 kg/m für den D20-600 und 469,7 kg/m<br />

für den D40-600 nicht dem Standard.<br />

<strong>Peikko</strong> stellte auch einige <strong>Spezial</strong>konstruktionen für die 13 m hohen Stützen her. Das <strong>Peikko</strong>-Entwicklungszentrum<br />

in Bratislava war in der Lage, zusammen mit dem auf der Baustelle zuständigen<br />

Statiker, eine <strong>Spezial</strong>lösung für einige Probleme der Stützenbewehrung zu finden – Eine normale<br />

Bewehrung war in diesem Fall nicht möglich. Die Stützenbewehrung in Form geschlossener<br />

Kästen**, wurde in diesem Projekt als <strong>Spezial</strong>lösung angewendet.<br />

Es handelt sich dabei um lange, geschlossene Stahlkästen, die an den Seiten runde Öffnungen<br />

aufweisen. Durch diese kann der Beton ins Innere des Stahlquerschnitts fließen und zudem kann<br />

der Stahl allseitig ummantelt werden.


WIE DER PEIKKO-TROLL SEINE GESTALT BEKAM<br />

Manches übersteht Jahrzehnte<br />

Es war im Herbst 1967, als der junge und<br />

zielstrebige Unternehmer Jalo Paananen<br />

nach Helsinki eilte, um den Sohn eines<br />

Freundes, Juha Tolvanen, zu treffen.<br />

Jalo Paananen hatte gerade angefangen<br />

ganztags für seine Gesellschaft "Teräspeikko"<br />

(auf deutsch Stahltroll), wie die<br />

<strong>Peikko</strong>-Gruppe zu dieser Zeit genannt<br />

wurde, zu arbeiten. Jetzt, zwei Jahre nach<br />

der Firmengründung, hatte er sich entschieden,<br />

seine Geschäftstätigkeiten auszuweiten.<br />

Die Herausforderung bestand<br />

darin, eine neue Broschüre anzufertigen<br />

und darüber hinaus ein neues Firmenlogo<br />

zu entwerfen.<br />

Einem jungen Mann, Herrn Juha<br />

Tolvanen, wurde eine interessante Aufgabe<br />

geboten. Er war Schriftsetzer und<br />

hatte damit einen Beruf, den es in den<br />

großen Werbegesellschaften Helsinkis<br />

nicht mehr gab. So bekam er die Möglichkeit,<br />

abends dem Freund seines Vaters zu<br />

helfen und ein Firmenlogo sowie eine<br />

Produktbroschüre zu entwickeln.<br />

Das Thema der Broschüre und des<br />

Logos war das einzige Produkt der Firma -<br />

die <strong>Peikko</strong>-Verbundbewehrung. Sie wurde<br />

für Sandwich-Wand-Elemente verwendet.<br />

Ziel war es, die Kraft des Produktes sichtbar<br />

zu machen, aber zur gleichen Zeit ein<br />

Symbol zu entwerfen, das jeden anspricht.<br />

Das ursprüngliche Firmenlogo war aus<br />

praktischen Gründen nur schwarz-weiß.<br />

Schwarze Buchstaben ließen sich am<br />

leichtesten drucken.<br />

"Es war interessant, die Aktivitäten von<br />

<strong>Peikko</strong> seitdem zu verfolgen. Es ist erstaunlich,<br />

wie wenig sich das Troll-Logo,<br />

das ich damals entworfen habe, verändert<br />

hat. Viele Firmenlogos aus den 60er Jah-<br />

ren passen nicht mehr in die heutige Zeit,<br />

doch das Lächeln und seine angenehme<br />

Art machen dieses Troll-Logo noch immer<br />

einzigartig. Allerdings, ein gutes Logo<br />

alleine reicht nicht. Es muss durch gute<br />

Produkte und gute Geschäftstätigkeit unterstützt<br />

werden – ansonsten wird das<br />

Lächeln schnell zur hässlichen Fratze des<br />

Unternehmens. Es scheint, dass <strong>Peikko</strong> in<br />

der Lage war, stets seinem Logo zu entsprechen."<br />

sagt Juha Tolvanen.<br />

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Tera Joint Installationshilfe TFX<br />

ab sofort lieferbar!<br />

Seit Ende 2009 ist das neue Installationssystem<br />

für <strong>Peikko</strong> Tera Joint Industriebodenprofile<br />

lieferbar. TFX ist ein mehrfach<br />

verwendbares Montagesystem das eine<br />

rasche und präzise Montage der verschiedenen<br />

Ausführungen des Tera Joint Systems<br />

ermöglicht. Mit dem neuen TFX<br />

kann das Fugenprofil vor und auch noch<br />

während der Betonage justiert werden.<br />

Nach aushärten des Betons kann TFX<br />

leicht demontiert werden und steht für den<br />

nächsten Abschnitt zur Verfügung. Die<br />

Wiederverwendbarkeit trägt entscheidend<br />

zur kosteneffizienten Herstellung hochqualitativer<br />

Industrieböden bei.<br />

Weitere Details über TFX und das Tera<br />

Joint System erhalten Sie von Ihrem lokalen<br />

<strong>Peikko</strong> Betreuer.


www.peikko.com<br />

group

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