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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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mit der man knallt, durch die Luft, wovon sein Rückgrat<br />

bricht.<br />

Wenn wir im April oder Mai auf einem Donauarm<br />

fahren, geschieht es oft, daß unser Fahrzeug nach einigen<br />

Manövern, ganz dicht am Ufer fährt, um einem kleinen<br />

Boot auszuweichen, in dem zwei Fischer ruhig<br />

stromabwärts rudern. Warum ist wohl das Schiff mit seinen<br />

500 Passagieren dem kleinen Boot ausgewichen?<br />

Nach aufmerksamer Betrachtung wird es bald sichtbar,<br />

daß das Boot ein breites Treibnetz schleppt, dessen Ende<br />

bis zum anderen Ufer reicht und somit den ganzen Strom<br />

überquert. Wenn wir Glück haben, werden wir vielleicht<br />

auch sehen, wie es mit einer großen Biegung zum gegenüberliegenden<br />

Ufer zurückkehrt, wo eine beflaggte Boje<br />

das Ende des Treibnetzes bezeichnet. Jetzt wird dieses<br />

eingezogen, sammelt sich zu einem Haufen in dem bewegungslos<br />

die gefangenen, unterarmlangen Donauheringe<br />

hängen, die sofort sterben.<br />

Im Verhältnis zu anderen Heringarten ist die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Donauherings sehr groß. Der<br />

Fettgehalt seines Fleisches, das gesalzen und geräuchert<br />

eine ausgezeichnete Dauernahrung ist, beträgt 25%. Die<br />

Heringe bilden einen wichtigen Grundstoff für die Konservenfabriken<br />

von Sulina und Tulcea. Das Fleisch dieser<br />

Fische ist am schmackhaftesten, wenn es frisch zubereitet<br />

wird. Schon von weitem riecht man es, wenn dieser<br />

prächtige Fisch irgendwo gebraten wird. Der Heringfang<br />

fordert weniger umständliche Vorbereitungen als<br />

jener der Störarten. Trotzdem gehören auch zu diesem<br />

spezifische Requisiten und Fachwörter, die langsam in<br />

Vergessenheit geraten.<br />

Der Hering verbringt die meiste Zeit seines Lebens<br />

im Schwarzen Meer. Das Männchen wird nach zwei Jahren,<br />

das Weibchen nach drei bis vier Jahren geschlechtsreif.<br />

Sie schwimmen in großen Gruppen, ernähren sich<br />

hauptsächlich von Plankton und kleinen Krebsen. Von<br />

Mitte März bis Anfang Juni sammeln sich die geschlechtsreifen<br />

Heringe in großen Schwärmen und beginnen die<br />

Wanderung flußaufwärts, um entsprechende Laichplätze<br />

zu suchen, die sie dann in der Umgebung von Călăraşi —<br />

Turnu Severin finden. Während ihrer Wanderung neh-<br />

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