Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

Organismus über Wasser und Nahrungsmittel ist äußerst
kurz. Ferner dürfen wir die Überreste der anstammenden
Wildfauna nicht vergessen, deren ursprüngliche Biotope
immer mehr eingeengt werden. So verminderte sich beispielsweise
die Zahl der Graugänse, der Hohl- und Turteltauben
infolge der Verwendung von Furadan und Difuran,
mit denen das Saatgut (Mais) behandelt wurde.
Mais wird auf den größten Flächen gezogen, da er nicht
nur ein wertvolles Nahrungsmittel und eine wichtige
Futterpflanze ist, sondern auch in der chemischen Industrie
weitgehend Verwendung findet. Außer Mais werden
jedoch auch andere hochproduktive, bislang vernachlässigte
Pflanzen angebaut, die von der chemischen
und Nahrungsmittelindustrie aufgearbeitet werden, wie
etwa Reis, Erdnüsse und Topinambur. Letztere Pflanze
kann wegen ihres hohen Inulingehalts in der Herstellung
von Alkohol für Industriezwecke eine bedeutende Rolle
spielen. Eine besondere Fürsorge kommt der Entwicklung
des Obst- und Weinbaus zu, da neben den gängigen
Apfel-, Birnen-, Quitten und Kirschensorten auch in dieser
Gegend weniger übliche Früchte gezogen werden sollen,
wie etwa Pfirsiche, Mandeln und Feigen, wobei der
bislang unbenutzte Boden in der Küstengegend bei
Sf. Gheorghe oder auf den Inseln Caraorman und Letea
für solche Kulturen bereitgestellt werden soll.
Die Viehzucht wird desgleichen ungeahnte Ausmaße
erreichen. Wie wir im entsprechenden Kapitel dieses Buches
sahen, war die Tierzucht schon stets eine wichtige
Beschäftigung der Bevölkerung im Donaudelta. Dem Gesetz
92/1983 und den Zeitungsartikeln zu diesem Thema
zufolge sollen hier bis 1990 an die 350 000 Schafe,
120 000 Schweine und 20 000 Rinder gezüchtet werden.
Die Geflügelzucht erfolgt in zahlreichen über das ganze
Donaudelta verstreuten Farmen. Die Zahl der Enten und
Gänse wird über 350 000 Stück ausmachen. Erfreulicherweise
gab es auch Vorschläge zur Wiedereinführung der
Büffelzucht.
Eine uralte und wichtige Beschäftigung der Bevölkerung
ist der Fischfang, der desgleichen einen besonderen
Aufschwung erfahren soll. Von dem „neuen” Delta
sind 63 000 ha für Fischweiher mit einer beeindruckenden
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