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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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das spezielle Gebiet bedingt sind. Wir werden einige davon<br />

kennenlernen.<br />

Eine hier übliche Jagdweise ist die winterliche Fischotterjagd,<br />

die nur dann betrieben werden kann, wenn<br />

die Gewässer von einer gleichmäßig dicken Eisschicht<br />

bedeckt sind und wenn sich darunter keine größeren Luftkammern<br />

bilden, wo der Fischotter zu Luft kommen könnte,<br />

ohne gezwungen zu sein, bis ans Loch hochzusteigen.<br />

Zwei, drei Jäger — manchmal in der Begleitung von<br />

sechs Hunden — suchen Stellen auf, an denen Fischotter<br />

vermutet werden. An den Füßen tragen sie eine Art Stiefel,<br />

die aus wasserdichter Leinwand verfertigt und deren<br />

Sohlen mit Eisen beschjagen sind. Ihre Ausrüstung wird<br />

durch ein Jagdgewehr, eine Schilfschneidesichel, eine<br />

Axt und ein Fischmesser mit Holzgriff ergänzt. Ihren<br />

Proviant und andere Gegenstände schleppen sie auf einem<br />

Schlitten mit. Die Fischotter bohren sich gerne Gänge<br />

in die dicken Schichten der schwimmenden Schilfinseln,<br />

durch die sie dann die Eislöcher erreichen können. Ein<br />

guter Jagdhund wittert von weitem solche Gänge und<br />

jagt die Fischotter mit lautem Geheul ins Wasser. Das<br />

flüchtende Wild schwimmt von einem Eisloch zum anderen.<br />

Die Jäger streuen schon vorher eine Handvoll zerriebene<br />

Binsenkolben auf das Wasser, und das auftauchende<br />

Tier, das nach Luft schnappt, füllt sich Nase<br />

und Mund mit diesem haftenden Flaum. Der Jäger nützt<br />

das Zögern des niesenden Tieres aus und schießt es nieder<br />

oder zieht es mit dem Schneidehaken auf das Eis heraus,<br />

wo die Hunde mit dem sich wütend verteidigenden<br />

Tier rasch fertig werden.<br />

Hunde, die in der Fischotterjagd bewandert sind, folgen<br />

genau auf der Eisoberfläche dem darunterschwimmenden<br />

Tier und leiten ihren Herrn zu dem Eisloch,<br />

wo es auftauchen wird.<br />

Der seltene Nerz kommt ähnlich an die Oberfläche,<br />

aber die Jäger geben acht darauf, daß das kleine Raubtier<br />

mit dem wertvollen Pelz von den Hunden nicht allzu<br />

stark gezerrt und gebissen wird. Sein Fell ist viel dünner<br />

als jenes der Fischotter und reißt schnell. Ein Fischotter<br />

kann von einer ganzen Hundeschar geschleift werden,<br />

ohne daß sein Fell beschädigt wird.<br />

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