Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

Ebenfalls bei Überschwemmung und in der Laichzeit
benützt man in seichtem Wasser den Reifen, der
auch verboten ist. Dieses Gerät sieht folgendermaßen aus.
An einem Faßreifen wird ein Netzstück lose, befestigt.
Der Fischdieb wirft ihn so auf eine „fischverdächtige”
Stelle des seichten Wassers, daß jeder Punkt des Ringes
gleichzeitig sinkt und die Beute bedeckt. Unter dem Netz
kann er dann die Fische tastend suchen und gleich in
seinen Beutel heben.
Das Schlagnetz ist ebenfalls ein uraltes Fanggerät,
das in der ganzen Welt bekannt ist. Das Material des
Garns und die Gewichte können verschieden sein, aber
die Form und die Handhabungsweise des Netzes ist, wo
immer es benützt wird, im Donaudelta oder von den Indianern
der Amazonasgegend, ähnlich. Dieses Gerät ist
ein kreisförmig geknüpftes Netz, das am Rand mit Gewichten
versehen wird. (Bei uns sind es Bleistücke.) Aus
einer gewissen Entfernung laufen dickere Schnüre zu einem
Ring, der im Mittelpunkt des Netzes befestigt ist.
An diesem Ring ist auch ein langes, starkes Seil befestigt.
Der Fischer wickelt das Ende des Seils um sein Handgelenk
und wirft das Netz derart vom hohen Ufer oder aus
dem Boot aufs Wasser, daß es sich kreisförmig, gleichmäßig
auf dem Wasser ausbreitet, wo es sich im nächsten
Augenblick schon schließt und die Fische darin gefangen
bleiben. Diese werden dann mit Hilfe des Seiles samt
Netz heraufgezogen. Viele Deltabewohner bedienen sich
geschickt dieses Fanggerätes, das große Übung und körperliche
Kraft erfordert. Einige lassen das Bleigewicht
kreisen, andere halten es zwischen den Zähnen und lassen
es nur in dem Moment frei, wenn das Netz auf der Wasseroberfläche
schon halb ausgebreitet ist. (Es ist aber eine
ziemlich riskante Sache, denn infolge einer Verspätung
von einer Zehntelsekunde könnte das freigelassene Gewicht
auch die Schneidezähne mitreißen.) Die Anwendung
dieser Methode ist auch verboten.
Die Jagd im Delta hat viele interessante, in anderen
Gegenden nicht bekannte Eigentümlichkeiten, die teils
durch den hier lebenden reichen Wildbestand, teils durch
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