Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

dem Leben des rumänischen Volkes”) von M. Băcescu
dem obigen ähnlich.
Vögel zwecks Beringung mit dem Netz zu fangen, gilt
heute als eine klassische Methode. Die Vogeljagd mit
Fangnetzen, die die Mittelmeervölker übten, wird in dieser
Methode veredelt. Ja, veredelt, denn der Ornithologe
beißt nicht den Schädel der aus dem Netz gehobenen
Schwalben oder Grasmücken ab, um sie dann mit einer
gleichgültigen Bewegung zu ihren Artgenossen ins
Salzwasserfaß zu werfen, sondern er läßt sie nach der
Beringung und der Aufzeichnung ihrer Körpermaße, sowie
nach Einsammeln ihrer Schmarotzer wieder frei. In
den ersten Tagen stört der leichte Aluminiumring den
Vogel. Er pickt und klopft eine Zeitlang an ihm herum,
dann gewöhnt er sich daran und lebt weiter, bis ans Ende
seiner Tage mit der Wissenschaft „verlobt”. Es geschieht
oft, daß der Ornithologe einen schon beringten Vogel
fängt. In diesem Fall verständigt er die Beringungsstation,
aber er befestigt auch seinen Ring an dem Bein des Vogels.
Es werden manchmal mehrere farbige Plastringe
angebracht, je nach dem „Schlüssel” des betreffenden
Jahres. Im Jahre 1977 wurden z. B. grüne Ringe an dem
linken Bein angebracht, 1978 rote an dem rechten, 1979
ein weißer und ein roter am linken, usw. Durch diese
Plastringe kann man mit einem Fernrohr feststellen, aus
welchem Jahrgang der betreffende Vogel stammt. So
kann man die Aufschriften der speziellen Beinringe der
Störche oder die Kennzeichen am Halsring der Schwäne
— schwarze Buchstaben auf gelbem Grund — von weitem
entziffern. Alle Schwanenringe, die im Donaudelta
auf diese Weise beobachtet werden können, stammten
aus dem Astrachaner Reservat des Wolgadeltas.
Eine andere Markierungsweise der Vögel ist die
kleine, in die Flügelbiegung eingezwickte, schloßförmige
Bezeichnung, deren Vorteil es ist, daß man durch diese
Methode auch junge Exemplare bezeichnen kann, während
die Beinberingung nur bei völlig ausgewachsenen
Exemplaren möglich ist. Die gefangenen Vögel werden
manchmal mit auffallenden Farben bezeichnet, was aber
nachteilig für das betreffende Individuum ist (wegen sei-
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