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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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ternehmen mit unzähligen Angestellten, mit mehrtonnigen<br />

Maschinenungeheuern, mit einem dazugehörigen<br />

wissenschaftlichen Institut in Maliuc, das die Biologie<br />

und Wirtschaftstechnologie des Schilfes untersucht.<br />

Darüber berichtete der ungarischen Leserschaft Rumäniens<br />

das Reportagenbuch „Ansturm auf das Schilfland”<br />

von Ervin Mikó seinerzeit: „In Maliuc hatte man auch<br />

die Akklimatisierung des italienischen Schilfes versucht,<br />

jedoch mit mäßigem Erfolg. In den letzten Jahren hat<br />

die Schilfwirtschaft eben ihrem in der Anfangszeit übertriebenen<br />

Eifer wegen an Bedeutung verloren, und aus<br />

der Erwägung einer intensiveren Nutzbarmachung des<br />

Deltas sind Landwirtschaft, Pflanzenproduktion und<br />

Fischzucht in den Vordergrund getreten.”<br />

An vielen Stellen, wo die ursprünglichen Pflanzen<br />

aus irgendeinem Grund ausgestorben sind, erschienen<br />

statt dem Schilf andere Gewächse und zwar hauptsächlich<br />

Binsenarten. Ihre langen, bajonettförmigen Blätter und<br />

die braunen, samtenen Kolben der Binsen sind dem<br />

Leser sicher wohlbekannt. Nach entsprechender Bearbeitung<br />

werden auch aus diesen vielerlei nützliche Gegenstände,<br />

wie z. B. geflochtene Körbe, Hüte, Matten,<br />

Wandbehänge usw. hergestellt.<br />

Eine weitere für Wirtschaft und Ökologie wichtige<br />

Pflanze ist die Wassernuß. Ihre mit spitzen Stacheln<br />

bedeckte Frucht kann den ahnungslos durch das seichte<br />

Wasser barfuß Watenden unangenehme Überraschungen<br />

bereiten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Wasserfrucht<br />

als Modell für den sogenannten Schanzstachel<br />

diente, der zu Beginn des Jahrhunderts in der Infanterie<br />

verwendet wurde. Aber nicht aus diesem Grund verdient<br />

sie unsere Aufmerksamkeit. Ihre hartschalige Frucht,<br />

die sich vom Stengel löst und auf den Grund hinuntersinkt,<br />

ist für viele Wassertiere eine bedeutende Nahrungsquelle.<br />

Sind die Nüsse reif, locken sie Sommergänse<br />

an, die die mehligen „Wasserkastanien” trotz der Stacheln<br />

verschlingen. Auch die Wander-, Wasser- und<br />

die Bisamratten ernähren sich regelmäßig davon. Die<br />

Wildschweine und die sich selbst überlassenen Hausschweine<br />

wühen, bis zu den Ohren im Wasser steckend,<br />

ebenfalls gierig danach. Diese Wasserfrucht aßen früher<br />

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