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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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ihnen durch ein anderes Sinnesorgan ersetzt: das sogenannte<br />

Jakobson-Organ, das sich im Gaumen befindet.<br />

Durch das Züngeln werden die in der Luft befindlichen<br />

Geruchstoffe (Aerosole) auf dieses Organ vermittelt. Die<br />

meisten Menschen halten das für widerlich und furchterregend,<br />

obwohl die Schlange damit nur „schnuppert”.<br />

Die Giftschlangen nehmen die Infrarot-Strahlen wahr<br />

und spüren die geringsten Temperaturunterschiede, was<br />

ihnen beim Jagen der Beute oder dem Bemerken ihrer<br />

Feinde zugute kommt.<br />

Trotz alledem — und hierher wollte ich gelangen —<br />

geschieht es oft, daß jemand, während des Sammeins<br />

von Pilzen und Waldfrüchten oder der Rast, einer Giftschlange<br />

zu nahe kommt, sie vielleicht sogar berührt. Die<br />

Antwort ist immer die gleiche: die Schlange wehrt sich<br />

und beißt den Feind mit ihren Giftzähnen.<br />

Alle europäischen Giftschlangen gehören den Ottern<br />

an. Die Gifteidechse (der legendäre Tatzelwurm, dessen<br />

bloßer Anblick schon tödlich ist) kommt auf unserem<br />

Erdteil nicht vor. Freilebend ist sie in den Halbwüsten<br />

von Arizona, Texas und Mexiko zu finden. (Diese 50 bis<br />

75 cm langen Kriechtiere tragen suggestive Namen: Helloderma<br />

suspectum und Helloderma horridum.)<br />

Der Giftapparat der Schlangen besteht aus den beiden<br />

im Oberkiefer sitzenden Zähnen und den Giftdrüsen, die<br />

sich in der Schläfengegend befinden. Im Ruhezustand<br />

sind die Giftzähne in eine Schleimhauttasche gebettet und<br />

richten sich samt Kiefer erst beim Öffnen des Rachens<br />

auf. Die Schlange beißt nicht richtig, sondern sie stößt<br />

blitzschnell mit ihren tödlichen Waffen zu. Durch den<br />

Druck der Schläfenmuskeln wird das Gift gleich einer<br />

Injektion aus den Drüsen durch den Giftkanal der Zähne<br />

in die Wunde gepreßt. Das Schlangengift ist eine komplizierte,<br />

aus vielen Enzymen bestehende Proteinverbindung.<br />

Seine Wirkstoffe zerstören die Wände der Adern,<br />

bewirken das Gerinnen des Blutes und lähmen die Nerven.<br />

Das Schlangengift dient vor allem zur Betäubung<br />

der flinken, kleinen Beutetiere (Nagetiere, Eidechsen,<br />

kleine Vögel, eventuell Insekten), aber es spielt auch in<br />

der Verdauung der Nahrung eine Rolle. Kann das ver-<br />

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