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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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Nach den braven Nattern und den bescheidenen Riesenschlangenangehörigen<br />

soll noch einiges über die Ottern<br />

(Vipern) gesagt werden, die zu der gefährlichen Familie<br />

der Kriechtiere in der gemäßigten Zone gehören. Diesen<br />

schlechten Ruf verdanken sie ihrem Giftapparat, und<br />

zweifellos ist dieser eine wirksamere Verteidigungswaffe<br />

als das nach Knoblauch riechende Sekret der Nattern,<br />

das bei Gefahr durch eine Drüse in der Aftergegend ausgeschieden<br />

wird.<br />

Auf den ersten Blick sind die Ottern durch ihren<br />

kürzeren Schwanz und ihren dickeren, mit Schuppen bedeckten<br />

Kopf von den schlankeren Nattern zu unterscheiden.<br />

Ihre Pupillen stehen senkrecht. Ihr Name „Vivipara”<br />

besagt, daß die meisten Arten keine Eier legen,<br />

sondern lebendige Schlangenjunge zur Welt bringen. Genauer<br />

gesagt, solche Eier legen, aus denen die Jungen<br />

gleich ausschlüpfen.<br />

Im Delta und in seiner Umgebung kennt man zwei<br />

verschiedene Arten: Die Sandotter und die Steppenotter.<br />

Erstere bewohnt, im Gegensatz zu ihrem Namen, felsige,<br />

steinige Berghänge. Man kann sie an den dunklen Rükkenstreifen<br />

und den beschuppten Hörnchen auf ihrer „Nasenspitze”<br />

erkennen. Unsere größte Otternart kann etwa<br />

90 cm erreichen. Sie ernährt sich von kleinen Nagetieren<br />

und Eidechsen, nachdem sie diese mit ihrem Giftapparat<br />

gelähmt hat. (Vom Mechanismus des Bisses, von dessen<br />

anatomischen Eigenheiten und von ihrem Gift wird in<br />

einem anderen Kapitel die Rede sein.) Im eigentlichen<br />

Delta lebt nur die Steppenotter. An vielen ihrer früheren<br />

Aufenthaltsorte wurde sie seit Jahren nicht mehr gesehen.<br />

Ich fragte einmal einen Wildhüter von Letea: „Gibt<br />

es Vipern auf der Insel?”<br />

„Freilich gibt es.”<br />

„Und wann haben Sie zum letzten Mal eine gesehen?”<br />

„Vielleicht vor drei oder vier oder fünf Jahren sah<br />

ich eine und sie war sooo groß!”<br />

Es besteht also praktisch keine Möglichkeit, ihr zu begegnen.<br />

Derzeit bildet den letzten Zufluchtsort dieser Art<br />

die Waldpflanzung nördlich vom Ort Sfîntu Gheorghe.<br />

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