Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank
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dem Weibchen weiß ist, und der wie ein Resonanzkasten wirkt, verstärkt. Auch der Laubfrosch legt seine Eier ins Wasser, und im Juli bilden sich aus den Larven kleine Frösche. In manchen Jahren hatte ich Gelegenheit, sie in großer Anzahl in den Wäldern von Letea anzutreffen. Am unauffälligsten ist die bescheidene rotbauchige Unke. (Ihr verwandt ist die gelbbauchige Unke, die allerdings nur in etwa 250 m hoch gelegenen Hügel- und Gebirgslandschaften heimisch ist.) Im Frühling kann man ihr leises „unk, unk” hören, dem sie auch ihren Namen verdankt. Der Laie bezeichnet mit dem Wort „Frosch” eigentlich alle einander stark ähnlichen Arten der Wasser- und Seefrösche. Das Lärmen ihres zahlreichen und lauten Orchesters ist kilometerweit hörbar. Ihre Hinterbeine, die sogenannten „Froschhaxen”, gelten, ob gesotten oder gebraten, als Leckerbissen. Jede kleine Pfütze im Delta bietet einigen Exemplaren Quartier; die an Schwimmgewächsen (Seerosen und Wassernüssen) reichen Gewässer’ jedoch beherbergen ungeheuere Froschmengen. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Insekten (Fliegen, Mücken, Libellen usw., manchmal auch Bienen, trotz deren Stachel), aber sie können auch kleine Fische fangen. Die Fachliteratur berichtet von seltenen Fällen, da Wasserfrösche sogar Jungvögel erbeuteten. Weil sie nach allen sich bewegenden Gegenständen schnappen, kann man die Frösche leicht fangen. Zu diesem Zweck lassen die Deltafischer einen mit bunten Federn versehenen Korken, an dem ein langes Netz befestigt ist, auf der Wasseroberfläche tanzen. Dem Korken folgend, springen die Frösche nun durch die schmale Öffnung und fangen sich selbst. Dieser „Sport” ist eine unterhaltende Beschäftigung für angelnde Rentner. Auf die beschriebene Weise können sie täglich zwischen 20 und 30 kg fangen. Bei den Fischsammelstellen zahlt man dafür fast gleichviel wie für Heringe erster Klasse. Ihrer wirtschaftlichen Bedeutung zufolge wird der Froschfang (was Zeit und Größe betrifft), ähnlich dem Fischfang, gesetzlich geregelt. Gesucht sind nämlich nicht nur ihre von der Haut befreiten Haxen (als Exportware hauptsächlich für die Südländer 123
Europas), sondern auch die übriggebliebenen Körperteile finden Verwendung. Sie werden dem zur Tierfütterung bestimmten Fleischmehl beigemengt. Viel unscheinbarer als die Frösche ist der im Haushalt der Natur einen bescheidenen Platz einnehmende, zur Familie der Schwanzlurche gehörende Kammolch. Man kann ihn nur selten für einige Sekunden erblicken. Eigentlich nur dann, wenn er aus dem Wasserreich auftaucht, um Luft zu schnappen. Er bewohnt flache Teiche oder klare Pfützen, hat einen langgestreckten Körper, der in einem kräftigen, seitlich zusammengedrückten Schwanz endet. In der Paarungszeit trägt das Männchen einen zierlichen Kamm. Der Kammolch ist ein harmloses Lebewesen, das sich von Würmern und Insekten ernährt. Weder seine Lebensart noch seine Form begründet die Schauergeschichten, die ihm oft angedichtet werden. Zwar schenken die Nichtfachleute den Lurchen wenig Aufmerksamkeit, doch ist es notwendig zu wissen, daß sie in der Ökologie eine wichtige. Rolle spielen. Alle Froscharten und auch der Kammolch ernähren sich in ihrem Larvenzustand von kleinen Aigen. Sie verwerten die sich im Wasser bildende minderwertige Nahrung. Die ausgewachsenen Tiere erbeuten unzählige Würmer- und Insektenarten. Ihrerseits aber figurieren sie auf dem „Speisezettel” der Raubfische, Kriech- und Säugetiere. Ihre Larven werden von größeren Insektenlarven (Libellen, Gelbrand- und Kolbenwasserkäfern), von Blutegeln und Fischen, von Zwergscharben und Tauchern, von Reihern und Entenarten gefressen. Es gibt Vögel, die sich aufs Fröschefangen spezialisiert haben, wie zum Beispiel der Nachtreiher. Die Molche hingegen stellen einen großen Teil der Nahrung der Rohrdommel dar. Solcherart spielt eine scheinbar uninteressante, bescheidene Tierart oft eine bedeutende Rolle in der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichtes. An einem warmen Apriltag durchstöberte ich mit meinem Spürhund einen Wald in der Umgebung von Tulcea nach Schnepfen. Wir fanden zwar keine Schnepfen, hingegen stießen wir auf Meisen, von denen es zwi- 124
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Europas), sondern auch die übriggebliebenen Körperteile<br />
finden Verwendung. Sie werden dem zur Tierfütterung<br />
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Viel unscheinbarer als die Frösche ist der im Haushalt<br />
der Natur einen bescheidenen Platz einnehmende,<br />
zur Familie der Schwanzlurche gehörende Kammolch.<br />
Man kann ihn nur selten für einige Sekunden erblicken.<br />
Eigentlich nur dann, wenn er aus dem Wasserreich auftaucht,<br />
um Luft zu schnappen. Er bewohnt flache Teiche<br />
oder klare Pfützen, hat einen langgestreckten Körper,<br />
der in einem kräftigen, seitlich zusammengedrückten<br />
Schwanz endet. In der Paarungszeit trägt das Männchen<br />
einen zierlichen Kamm. Der Kammolch ist ein harmloses<br />
Lebewesen, das sich von Würmern und Insekten ernährt.<br />
Weder seine Lebensart noch seine Form begründet die<br />
Schauergeschichten, die ihm oft angedichtet werden.<br />
Zwar schenken die Nichtfachleute den Lurchen wenig<br />
Aufmerksamkeit, doch ist es notwendig zu wissen,<br />
daß sie in der Ökologie eine wichtige. Rolle spielen. Alle<br />
Froscharten und auch der Kammolch ernähren sich in<br />
ihrem Larvenzustand von kleinen Aigen. Sie verwerten<br />
die sich im Wasser bildende minderwertige Nahrung. Die<br />
ausgewachsenen Tiere erbeuten unzählige Würmer- und<br />
Insektenarten. Ihrerseits aber figurieren sie auf dem<br />
„Speisezettel” der Raubfische, Kriech- und Säugetiere.<br />
Ihre Larven werden von größeren Insektenlarven (Libellen,<br />
Gelbrand- und Kolbenwasserkäfern), von Blutegeln<br />
und Fischen, von Zwergscharben und Tauchern, von Reihern<br />
und Entenarten gefressen. Es gibt Vögel, die sich<br />
aufs Fröschefangen spezialisiert haben, wie zum Beispiel<br />
der Nachtreiher. Die Molche hingegen stellen einen großen<br />
Teil der Nahrung der Rohrdommel dar. Solcherart<br />
spielt eine scheinbar uninteressante, bescheidene Tierart<br />
oft eine bedeutende Rolle in der Erhaltung des ökologischen<br />
Gleichgewichtes.<br />
An einem warmen Apriltag durchstöberte ich mit<br />
meinem Spürhund einen Wald in der Umgebung von<br />
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hingegen stießen wir auf Meisen, von denen es zwi-<br />
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