Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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23.10.2012 Aufrufe

lange gegen die neue Lage im Inneren der Kröte, aber diese verträgt so manchen Fraß. O. Breland schreibt: „...In der Abenddämmerung warf ich eine brennende Zigarette von meiner Veranda in den Garten. In der Nähe hüpfte eine plumpe Kröte umher, und ich sah, wie sie meiner noch rauchenden Zigarette immer näher, kam. Plötzlich wurde sie ihrer gewahr, änderte die Richtung und sprang dem Glimmstengel entgegen. Einen Augenblick betrachtete sie den emporsteigenden Rauch, schnellte blitzartig ihre klebrige Zunge nach vorn und die noch glühende Kippe verschwand in ihrem Schlund. Nachher hüpfte sie gleichgültig weiter.” Von den bei uns lebenden Lurchen sind die Kröten am nützlichsten. Von Sonnenuntergang bis zum Morgengrauen vertilgen sie in Feld und Garten Millionen schädlicher Tiere, wie zum Beispiel Nachtfalter, Maulwurfsgrillen, Tausendfüßler und Nacktschnecken. Früher verkaufte man Kröten auf den Märkten französischer Provinzstädtchen als nächtliche Gastarbeiter. Die in den verschiedenen Gegenden lebenden Arten hatten spezielle Preislisten. Eine Krötenart, die Riesenkröte (Bufo Marinus), die in den USA auf Zuckerrohrplantagen angesiedelt wurde, bringt pro Exemplar einen jährlichen Nutzen von zwanzig bis dreißig Dollar. Die Fachliteratur behauptet, daß die Bedeutung der Krötenarten bei uns auch nicht geringer sei. Die Hautdrüsen dieser Tiere sondern ein wahrscheinlich übelschmeckendes Gift ab (mein Spürhund versuchte nur einmal, einer Kröte auf den Leib zu rücken, seither beachtet er sie großzügig nicht mehr). Dieses Sekret verursacht zwar in Mund und Augen Brennen und Entzündungen, allerdings keine Warzenbildung auf der Haut, wie man es irrtümlicherweise glaubt. Der abgesonderte Stoff stellt bloß ein Schutzmittel dar, um die Feinde fernzuhalten. Seine Wirkung ist jedoch nicht universell, denn Kröten werden oft von Raubvögeln und Säugetieren erbeutet. Das Gift einiger in den Tropen lebender Kröten (südamerikanische Indianer mischen daraus Pfeilgift) ist viel kräftiger als jenes der europäischen Arten, das für die Menschen ganz harmlos ist. Die Behauptung, daß 121

ihre Ausdünstung giftig sei, ist ein unbegründeter Aberglaube. Im Frühling verwandeln sich fast alle Krötenlarven gleichzeitig in kleine, aber „echte” Kröten. In dieser Zeit beleben sie den Wasserrand und bilden Streifen, die einen halben Meter breit, aber Hunderte lang sein können. Die 1—1,5 cm langen „Minikröten” jagen zuerst nur Weinfliegen und Mücken; später verlassen sie das Wasser und verstreuen sich in der Umgebung. So kommt es, daß man ihnen unter den Straßenlampen begegnet... Eine andere, interessante Krötenart ist die Knoblauchkröte. Im sandigen Löß kann sie sich mit Hilfe der scharfen Schaufeln ihrer Hinterbeine rasch eingraben. Tagsüber dringt sie 1,5—2 m tief in die Erde ein und kommt erst nachts an die Oberfläche, um, sich zu ernähren. Ihre „Speisekarte” gleicht jener der anderen Kröten. Im Delta kann man sie nur selten sehen, meistens erst dann, wenn man sie mit der Taschenlampe sucht. Auffallend sind ihre den Katzenaugen ähnlichen, senkrecht geschlitzten Pupillen. Bei den europäischen Arten ist dieses Phänomen unter den Kröten einmalig. Charakteristisch sind auch die schrillen Töne, die sie von sich gibt, wenn sie gefangen wird. Ihre ebenfalls im Wasser lebenden Larven verwandeln sich manchmal erst im nächsten Jahr und können bis dahin eine Spanne lang werden. Im Donaudelta kommt sie am häufigsten auf der Insel Caraorman vor. Unter allen Froscharten ist der Laubfrosch der „sympathischste”. Viele Leute, die vor anderen Kriechtieren und Lurchen Angst haben, fürchten sich vor ihm nicht. Diese „Sympathie” verdankt er seiner akrobatischen Lebensweise, seiner „froschgrünen” Farbe (die er der Umgebung gemäß in grau oder braun umwandeln kann) und seinem charakteristischen: „krack, krack, krack”. Man behauptet, sein Quaken kündige den Regen an. An den Endgliedern seiner Zehen befinden sich Saugscheiben, deren klebrige Drüsenausscheidung sein Haften sogar an senkrechten Oberflächen ermöglicht. Seiner Tarnfarbe wegen erblickt man ihn selten. Nur durch sein lautes Quaken macht er sich bemerkbar. Dieses wird durch seinen dehnbaren Kehlsack, der beim Männchen braun und 122

ihre Ausdünstung giftig sei, ist ein unbegründeter Aberglaube.<br />

Im Frühling verwandeln sich fast alle Krötenlarven<br />

gleichzeitig in kleine, aber „echte” Kröten. In dieser Zeit<br />

beleben sie den Wasserrand und bilden Streifen, die einen<br />

halben Meter breit, aber Hunderte lang sein können.<br />

Die 1—1,5 cm langen „Minikröten” jagen zuerst nur<br />

Weinfliegen und Mücken; später verlassen sie das Wasser<br />

und verstreuen sich in der Umgebung. So kommt es, daß<br />

man ihnen unter den Straßenlampen begegnet...<br />

Eine andere, interessante Krötenart ist die Knoblauchkröte.<br />

Im sandigen Löß kann sie sich mit Hilfe der<br />

scharfen Schaufeln ihrer Hinterbeine rasch eingraben.<br />

Tagsüber dringt sie 1,5—2 m tief in die Erde ein und<br />

kommt erst nachts an die Oberfläche, um, sich zu ernähren.<br />

Ihre „Speisekarte” gleicht jener der anderen Kröten. Im<br />

Delta kann man sie nur selten sehen, meistens erst dann,<br />

wenn man sie mit der Taschenlampe sucht. Auffallend<br />

sind ihre den Katzenaugen ähnlichen, senkrecht geschlitzten<br />

Pupillen. Bei den europäischen Arten ist dieses Phänomen<br />

unter den Kröten einmalig. Charakteristisch sind<br />

auch die schrillen Töne, die sie von sich gibt, wenn sie<br />

gefangen wird. Ihre ebenfalls im Wasser lebenden Larven<br />

verwandeln sich manchmal erst im nächsten Jahr und<br />

können bis dahin eine Spanne lang werden. Im Donaudelta<br />

kommt sie am häufigsten auf der Insel Caraorman<br />

vor.<br />

Unter allen Froscharten ist der Laubfrosch der „sympathischste”.<br />

Viele Leute, die vor anderen Kriechtieren<br />

und Lurchen Angst haben, fürchten sich vor ihm nicht.<br />

Diese „Sympathie” verdankt er seiner akrobatischen Lebensweise,<br />

seiner „froschgrünen” Farbe (die er der Umgebung<br />

gemäß in grau oder braun umwandeln kann) und<br />

seinem charakteristischen: „krack, krack, krack”. Man behauptet,<br />

sein Quaken kündige den Regen an. An den<br />

Endgliedern seiner Zehen befinden sich Saugscheiben,<br />

deren klebrige Drüsenausscheidung sein Haften sogar an<br />

senkrechten Oberflächen ermöglicht. Seiner Tarnfarbe<br />

wegen erblickt man ihn selten. Nur durch sein lautes<br />

Quaken macht er sich bemerkbar. Dieses wird durch seinen<br />

dehnbaren Kehlsack, der beim Männchen braun und<br />

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