Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

en Stücke im warmen Wasser noch ein letztes Mal zukken
können.
Herrliche Fischsuppen aß ich des öfteren bei Fischern
auf der Insel Sachalin. Hier hatte eine Fischergruppe
(jetzt heißt sie Brigade, aber ihr Leiter wird unverändert
„Ataman” genannt) ihre Netze ins Meer geworfen, und
einige Boote fuhren auf Meleauas Halbsüß- und Halbsalzgewässern,
wo sie Reusen auslegten. Aus dem Meer
kamen Störarten, Donauheringe, Gräslinge, rote Knurrhähne,
Hornhechte, Steinbutte, Seezungen u. a. in den
Topf. Das Süßwasser lieferte Hechte, Welse, Karpfen
und Barsche. Butterfarbenes Fett lief über den Rand
des Gefäßes, in dem die Brühe siedete... Zehn bis zwölf
Fischarten traten da zusammen und lieferten uns eine
wahre Geschmacksorgie. Die Fischer des Sfîntu-Gheorghe-Armes
pflegen zu sagen, daß man sich mit Fischen
erst satt gegessen habe, wenn man sich hinter dem ausgespuckten
Grätenhaufen verstecken kann. Beim Essen
einer solchen Fischsuppe mußte ich ihnen beinahe recht
geben.
Nur eines konnte ich nicht akzeptieren: nämlich, daß
die Fischer oft in demselben Topf auch Wildenten,
Zwergtaucher, Prachttaucher und sogar Kormorane, die
sich in ihrem Netz verfangen hatten, mitkochten. Sie begründeten
es einfach damit, daß die Vögel Fische fressen
und wir eben die Vögel verzehren; es sei demnach, als
äßen wir Fische... Sie boten sie mir mit der für sie
kennzeichnenden, einfachen Freundschaftlichkeit an, und
ich konnte sie nicht zurückweisen. Ich atmete tief und
schluckte eben alles.
Auf Glut gebratener Fisch
Nur kleinere Exemplare, die ungefähr ein halbes
Kilogramm wiegen, sind dafür geeignet. Die größeren
werden auf diese Weise nicht gar. Für diese Zubereitungsweise
werden die Fische nicht geschuppt, sondern
nur ausgenommen. Sie werden gewaschen, sowohl außen
als auch innen gesalzen und dann in Papier gewickelt.
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