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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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Die Fischsuppe wird schmackhafter, wenn sie in einem<br />

großen Gefäß zubereitet wird, eine große Menge also und<br />

aus mehreren Fischarten. Für vier Personen nimmt man<br />

ungefähr 2 kg Fisch, eine mittelgroße Zwiebel, 1—2 Kartoffeln,<br />

1—2 Tomaten, ein wenig Selleriegrün oder Liebstöckel<br />

(rum. „leuştean”), Knoblauch, Salz und Essig.<br />

Wasser wird soviel dazugegeben, daß die Fische gerade<br />

bedeckt werden. Zuerst bringt man das zerkleinerte<br />

Gemüse (ohne Sellerielaub) mit Salz zum Kochen. Dann<br />

gibt man die geputzten, zerlegten Fische ins siedende<br />

Wasser und zwar die fetten zuunterst und die mageren<br />

darauf. Sind die Fische gar, schmeckt man die Brühe mit<br />

Essig und Selleriegrün oder Liebstöckel ab (Petersilienlaub<br />

eignet sich dazu nicht).<br />

Damit ist die Suppe fertig; die Fische werden vorsichtig<br />

herausgehoben und auf eine Schüssel, unter freiem<br />

Himmel oft auf ein Bündel Schilfblätter gelegt. Ihr gemeinsames<br />

Essen bereiten die Fischer in einem speziellen<br />

Gefäß, das man „steablă” nennt, zu. Der geputzte<br />

Knoblauch wird mit ein wenig Salz zerdrückt und unter<br />

ständigem Rühren wird tropfenweise Öl zugefügt.<br />

So gewinnt man eine rahmartige Soße, die siech sehr gut<br />

zum Würzen des Fischgerichtes eignet. Die Deltabewohner<br />

verdünnen den zerquetschten Knoblauch meist<br />

nur mit ein wenig warmer Brühe, die kräftig gesalzen<br />

und mit Essig gesäuert wird. In diesen würzigen Saft<br />

tunken sie während dem Essen die gekochten Fischstücke.<br />

Sind fette Happen dabei, so ist eine solche Tunke<br />

wirklich vonnöten. Nach dem der Fisch verzehrt wurde,<br />

pflegt man die heiße Suppe zu löffeln.<br />

Stehen einem eine Menge verschiedener Fische zur<br />

Verfügung, pflegt man die kleinen, wertlosen Arten (wie<br />

Plötzen, Ukeleien usw.) im Wasser zu kochen. Dann gießt<br />

man die sülzige Brühe, die sich daraus bildet, durch ein<br />

Sieb in ein anderes Gefäß und kocht die zerstückelten<br />

Edelfische darin. Man sagt, daß die Suppe besonders gut<br />

schmeckt, wenn sie mit Donauwasser zubereitet wird. Ich<br />

würde diese Behauptung ein wenig ändern: Die Fischsuppe<br />

schmeckt am besten, wenn sie in unmittelbarer<br />

Nähe des Flusses, an der Angelstelle, gekocht wird, wo<br />

man die frisch gefangenen Fische zur Auswahl hat, de-<br />

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