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Botond J. Kiss DAS DONAUDELTA - Adatbank

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sche Bedeutung hat: aus seinem Fett können Salben gegen<br />

gewisse Augenkrankheiten bereitet werden.<br />

In den Halbsalzgewässern der unteren Donau kommt<br />

noch eine andere Fischart vor, deren Vermehrungsbiologie<br />

gleichfalls interessant ist. Das ist die sogenannte<br />

Schwarzmeerseenadel. Der Körper dieses 15—20 cm langen,<br />

fadenförmigen Fischleins besteht aus steifen Ringen;<br />

sein Maul ist röhrenförmig. Es ist mit dem bekannten<br />

Seepferdchen verwandt, ernährt sich von kleinen<br />

Würmern und Flohkrebsen, die es mit einem schnalzenden<br />

Ton einsaugt. Merkwürdig bei dieser Art ist, daß,<br />

ähnlich wie bei dem Seepferdchen, das Männchen<br />

„trächtig” wird.<br />

Es hat an seinem Bauchteil eine Brusttasche. Das<br />

Weibchen legt die wenigen Eier, während es sich mit dem<br />

Männchen eng verschlingt, in diese Tasche. Die klebrigen,<br />

an einer Seite abgeflachten Eier, haften sofort an<br />

der starkdurchbluteten Fläche des geschwollenen Bauches,<br />

versinken in der Bauchwand, wo sie in der Tasche<br />

geschützt bleiben. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die<br />

Jungen aus. Die Tasche öffnet sich knallend und die jungen<br />

Seenadeln verteilen sich scharenweise im Wasser.<br />

Bei dieser Fischart beginnt das Weibchen das Paarungsspiel;<br />

das Weibchen ist es auch, das das Hochzeitskleid<br />

trägt und um das Männchen, das viel kleiner ist, wirbt.<br />

Es kommt manchmal vor, daß das Männchen von einem<br />

fremden Weibchen „verführt” wird.<br />

Es lohnt sich unsere Aufmerksamkeit noch einer<br />

Fischgruppe zuzuwenden, die zwar im Mündungsgebiet<br />

der Donau nicht urheimisch ist, die sich aber in der<br />

Fischwirtschaft schnell zu verbreiten begann. Das geschah<br />

nicht nur infolge ihres schnellen Entwicklungsprozesses<br />

und ihrer guten Nahrungsanwendung, sondern auch ihrer<br />

Ernährungsweise wegen. Einige dieser Arten verzehren<br />

nämlich solche Tiere, die von den hiesigen Fischen<br />

mißachtet werden. Diese Tatsache ermöglicht eine gesteigerte<br />

Fischproduktion auf einer begrenzten Seefläche.<br />

Es ist die Rede vom südostasiatischen Karpfen. Bei uns<br />

sind vier Arten davon angesiedelt worden: der weiße und<br />

schwarze Amur, der Silberkarpfen und der Marmorkarpfen.<br />

Die beiden letzten sind Planktonfresser, während sich<br />

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